ID | 45854 |
FullText URL | |
Title Alternative | Histophathologie der japanischen epidemischen Encephalitis
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Author |
Takeno, Kazuo
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Abstract | Auf Grund der anatomischen Untersuchung von 8 Fällen der epidemischen Encephalitis, die Verf. im Laufe von 1924 bis 1929 beobachtet hat, kommt er zu folgenden Schlüssen. 1. Die Fälle lassen sich nach ihrem klinischen Verlaufe sowie ihrem histologischen Charakteristikum in drei Gruppen einteilen. Die erste verläuft stürmisch und kennzeichnet sich histologisch durch die Infiltration der Leukocyten und ihre Einstreuung ins Nervenparenchym. Die Gefässwandelemente und Ganglienzellen können dabei ganz unversehrt bleiben. Im weiteren Verlaufe, wo an den Ganglienzellen die degenerativen Erscheinungen zum Vorschein kommen, treten erst die Durchwandlung der histiocytären Phagocyten ins Parenchym und die Wucherung der Hortegaschen Glia auf. Die zweite Gruppe stellt den höchsten Gipfel des Krankheitsprozesses dar. Es entwickeln sich mannigfaltige Erscheinungen, wie die akuten Ganglienzellveränderungen verschiedener Stärke, die lymphocytären sowie plasmazellulären Infiltretionen, die meist knötchenbildenden Gliareaktionen usw. Die dritte Gruppe repräsentiert das chronische Stadium. Die Ganglienzellen weisen die schweren degenerativen Veränderungen auf oder fallen einfach aus, wobei die infiltrativen Vorgänge und Gliaherde in den Hintergrund treten. Keine besondere sekundäre Abräumerscheinung lässt sich merken. 2. Wenn auch der Krankheitsprozess die graue Substanz bevorzugt, so ist doch auch das Mark in Mitleidenschaft gezogen. Am stärksten sind der Thalamus (!!) und die Substantia nigra befallen; die anderen Hirngebiete, insbesondere die Gross- sowie Kleinhirnrinde, das Striatum, das Pallidum, der rote Kern, das Stammhirn u. a. beteiligen dem Krankheitsprozesse in wechselnder Stärke. 3. Bei typischen Fällen zeigt die sog. japanische Encephalitis den eklatanten Gegensatz zur Economoschen Encephalitis. Bei unseren Fällen treten die infiltrativen Erscheinungen meist in den Vordergrund, die bei der Economoschen Krankheit mehr nebensächliche Rolle spielen. Bei der Economoschen Encephalitis verteilen sich die Gliaherde im Gegensatz zu unseren immerhin diffus und haben geringere Neigung zur Knotenbildung. Was den Lieblingssitz des Krankheitsprozesses angeht, so müssen wir bei unseren Fällen zuerst den Thalamus nennen, während die Economosche Krankheit die Umgebung des Ventrikelsystems bevorzugt. Die Grosshirnrinde zeigt bei der Economoschen Encephalitis als Regel rein degenerative Veränderung. Bei unserer Form vermisst man dagegen nur ausnahmsweise deutliche Erscheinungen. Die Gliaherde in der Kleinhirnrinde, im Ponsfuss und in der unteren Olive gehören bei der Economoschen Encephalitis zur Seltenheit. Was zwischen den beiden gemeinsam ist, ist lediglich die schwere Veränderung in der Substantia nigra. 4. Nach alldem dürfen wir nicht ohne weiteres annehmen, dass die beiden Encephalitiden zwei ganz andere Krankheitsformen darstellen. Denn selbst bei uns, insbesondere bei atypischen kleinen Epidemien oder bei sporadischem Auftreten, treffen wir Fälle, bei denen die Beteiligung der Gross- sowie Kleinhirnrinde auffällig geringfügig, die Wand des dritten Ventrikels dagegen am stärksten befallen ist, zumal mit fast reiner hochgradiger Gliaproduktion. Andererseits können wir aus dem Schrifttum, wie das allbekannte Economos Werk auch zeigt, entnehmen, dass bei der europäischen Encephalitis, besonders am Anfang ihrer Epidemie, manchmal sicher akute Fälle zur Beobachtung kamen, die in der histopathologischen Nuance unserem Typ sehr nahe standen. Es besteht also noch eine, durchaus keine entfernteste Möglichkeit, dass die beiden Formen nach der Art sowie dem Alter der herrschenden Epidemien in der Natur und Lokalisation des Prozesses von den wohlbekannten, klassischen Bilden ziemlich weit abweichen können.
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Published Date | 1932-05-31
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Publication Title |
岡山医学会雑誌
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Volume | volume44
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Issue | issue5
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Publisher | 岡山医学会
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Start Page | 1459
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End Page | 1482
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ISSN | 0030-1558
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NCID | AN00032489
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Content Type |
Journal Article
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Official Url | https://www.jstage.jst.go.jp/article/joma1889/44/5/44_5_1459/_article/-char/ja/
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Related Url | http://www.okayama-u.ac.jp/user/oma/
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language |
Japanese
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Copyright Holders | Copyright© 岡山医学会
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File Version | publisher
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Refereed |
True
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Eprints Journal Name | joma
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