Journal of Okayama Medical Association
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陰極線ノ家兎甲状腺ニ及ボス影響ニ就テ竝ニX線作用トノ比較研究(第1報)

守屋 千代野 岡山醫科大學解剖學教室
46_274.pdf 6.88 MB
発行日
1934-02-28
抄録
Bei Kaninchen legte die Verfässerin die Schilddrüse auf einer Seite bloss und bestrahlte sie mit Kathodenstrahlen 10, 20, 30 und 40 Minuten lang und liess die Tiere 1, 2, 3, 5, 7, 14, 21, 28 und 35 Tage lang weiter leben, um dann sie zu toten und ihre Schilddrüsen mit Eosinhämatoxylinfärbung und Uransilbermethode zu untersuchen. Bei einer zweiten Gruppe der Kaninchen bestrahlte die Verfaeserin die Schilddrüse durch die Haut mit 1 und 2 HED der X-Strahlen und liess die Tiere 1, 2, 3, 5, 7 und 14 Tage lang weiter leben, um sie dann zu toten und ihre Scbilddrusen mit denen der erstgenannten Tiere zu vergleichen. Daraus ergibt sich das Folgende: 1) Wenn man die Schilddrüse beim Raninchen mit Kathodenstrahlen bestrahlt, so fallen die Epithelzellen im allgemeinen der Degeneration anheim, indem sie schrumpfend ihre Volumina vermindern und sich unregelmässig umbilden oder kubisch oder platt werden, wobei ihro Grenze aneinander und an der Kolloidsubstanz sich nicht gut erkennen lasst. Der Zellkorper färbt sich wie die sog, Kolloidzelle mit Eosin gleichmässig und erfahrt eine Verminderung oder Verschwindung der glänzenden Körnchen. Auch die Kerne zeigen verschiedene Veränderungen, wie Schrumpfung, intensive Färbung, Umgestaltung, schlechte Färbbarkeit, Zerbrechen, Auflösung u. s. w. Im stark beschaädigten Gebiete gehen fast alle Kerne verloren und die Follikelwand bleibt nur als rotgefärbte dünne Schicht ubrig. Die meisten zwischen den Follikeln liegenden Haufen der Epithelzellen und zahlreiche kleine Follikel gehen zugrunde und wandeln sich in rotgefärbte homogene Massen oder netzartige nekrotische Herde um. Vor allem im stark bestrahlten Gebiet verschwinden viele Follikel und bilden nekrotische solide Herde, worin die degenerierten Kerne gruppenweise oder zerstreut vorhanden sind. Im Gegensatz hierzu erleiden die von den Strahlen entfernten Follikelzellen nur eine leichte V ränderung, vielmehr wuchern sie nicht selten, wobei die Follikelwand mehrschichtig wird oder die Epithelzellengruppe warzenartig in die Follikelhohle hervorragt. 2) Die Kolloidsubstanz wird duun und flüssig und füllt meistens die Follikelhohle aus, obwohl sie zuweilen sich vermindert oder ganz verschwindet. Im späteren Stadiumn ach Bestrahlung gehen die Epithelzellen haufig zugrunde, wohei die Kolloidsubstanz ganz verschwindet oder nur spurweise übrigbleibt oder verdickte kleine Massen bildet. In der Kolloidsubstanz sieht man häufig abgelösenen Epithelzellen, rote Blutkörperchen und Rundzellen, die gänzlich die Follikelhohle ausfullen konnen. 3) Nach Bestrahlung mit Kathodenstrahlen erfährt das Bindegewebe in Hülle und Zwischensubstanz eine Wucherung, die besondere im stark beschädigten Gebiet auffallend ist, indem die verloren gegangenen Follikel durch das neuentwiekelte Bindegewebe vollständig ersetzt werden. Die Blutgefässe, vor allem Venen und Kapillaren sind hyperämisch und zeigen im stark bestrahlten Gebiet Veränderung der Intima, Obliteration, Zerfall und Blutung. In der Zwiechensubstanz und den nekrotiachen Herden ist die Infiltration der Rundzellen zu sehen. 4) Dass die Veränderung des Schilddrüsengewebes nach Bestrahlung mit Kathodenstrahlen je nach dem Gebiet sehr verschieden ist, hängt davon ab, dass die Penetrationskraft der Kathodensstrahlen in der jodenthaltenden Schilddrüsen besonders schwach ist. 5) Die infolge der Kathodenstrahlen veränderten Epithelzellen sind kaum wiederherstellbar und fallen später der Nekrose anheim, selbst wenn sie anfangs nur eine leiehte Veränderung zeigen. Die Wirkungsdifferenz zwischen Kathoden- und X-Strahlen in Bezug auf die Schilddrüse. 1) Dass die Epithelzellen degenerieren und im schweren Falle mit den Follikeln zugrunde gehen, ist in der Wirkung beider Strahlen gemeinschaftlich, aber X-Strahlen greifen vor allem die Kerne an, die dadurch im allgemeinen eine Chromatinreduktion erleiden und hell werden. Dagegen haben Kathodenstrahlen・nicht solch eins selektive Wirkung und beschädigen infolge. der schwachen Penetrationkraft vielmehr die Zellkörper, die sich trotz der fast normalen Kerne verändern können. 2) Bald nach Bestrahlung mit Kathodenstrahlen zeigen die Follikelepithelzellen der nur schwach angegriffenen Gegend häufig eine Wucherung und ragen warzenformig in die Follikelhöhle hervor, was nach Bestrahlung mit X-Strahlen nicht der Fall ist. Die Wirkung der letzteren Strahlen veranlasst das Gewebe nur zur regressiven Veränderung. 3) Nach Bestrahlung mit Kathodenstrahlen sieht man häufig im Follikel neben den Epithelzellen zahlreiche Rundzellen und Erythrozyten, welche beide nach Bestrahlung mit X-Strahlen fast niemals im Follikel gefunden werden, selbst wenn dieser zahlreiche abgelöste Epithelzellen enthält. Nach Bestrahlung mit Kathodenstrahlen sieht man eine deutliche Wucherung der Zwischensubstanz und eine Verdichtung der Hülle, und es tritt die Infiltration der Rundzellen in der Zwiechensubstanz und in den nekrotischen Herden auf, was nach Bestrahlung mit X Strahlen nicht der Fall ist. Die Blutgefässe werden durch Kathodenstrahlen nicht nur hyperämisch, sondern sie erfahren manchmal Zerfall, Blutung, Obliteration etc., die nach Bestrahlung mit X-Strahlen nicht zum Vorschein kommen, obwohl die Hyperämie auch hier eine gewöhnliche Erscheinung ist. 4) X-Strahlen greifen fast alle Follikelepithelzellen gleichmässig an, bis auf die der oberflächlichen Follikel, die wegen der physiologischen regressiven Veränderung stark heschädigt sind. Dagegen ist die Wirkung der Kathodenstrahlen auf die Schilddrüse je nach der Stelle sehr verschieden. Im stark beleuchteten Gebiet wandeln alle Follikel in nekrotische Herde um, während das von den Strahlen entfernten Follikelepithel vielmehr einen Neubildungsvorgaug aufweist. 5) Die durch Kathodenstrahlen beschägten Follikelepithelzellen sind kaum regenerationsfähig. Am 35. Tage nach 10-Minuten Bestrahlung sind sie noch stark eingeschrumpft, am 28. Tage nach 20 Minuten Bestrahlung gehen sie fast alle zugrunde und am 45. Tage nach 40 Minuten Bestrahlung sieht man eine vollständige Narbenbildung. Im Gegensatz hierzu tritt die Regeneration der durch X-Strahlen beschädigten Epithelzellen schnell auf, bis auf den Fall, wo alle Epithelzellen durch starke Beleuchtung zugrunde gehen. Am 14. Tage nach 1 HED Bestrahlung zeigen die Zellen schon ein Zeichen der Regeneration, die sich am 21. Tage nach der Bestrahlung fast vollendet. 6) Die durch Kathodenstrahlen verursachte Veränderung der Schilddrüse stimmt mit dem Befund der einfachen akuten Thyreoiditis überein, sodass die Wirkung der Kathodenstrahlen nicht anders als einfache Reizwirkung ist und sich nach dem Gesetz von Arndt-Schultz richtet. Dagegen geben X-Strahlen zur Reizwirkung nicht Anlass, wenn auch nur ihre kleine Dose gebraucht wird. Wie die Ansicht von Holzknecht ist ihre Wirkung bloss beschädigend und folgt daher nicht dem Gesetz von Arndt-Schultze.
ISSN
0030-1558
NCID
AN00032489