Journal of Okayama Medical Association
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Über den galvanischen Nystagmus

Hirose, Sinji
54_878.pdf 2.33 MB
Published Date
1942-05-31
Abstract
In Bezug auf den Angriffspunkt der elektrischen Stromes bei den galvanischen Nystagmus sind viele Meinungen. Der Vesfasser hat die experimentellen Untersuchungen darüber angestellt, und kam zu folgenden Resultaten: (A) Bei Meerschweinchen: Es wurde die Bogengänge operativ blossgelegt, lässt den Tier so fixiert, dass dessen horizontale Bogengang genau in der horigontalen Ebene liegt. Die Reizelektrode wurde auf den Bogengang gclegt. 1. Die faradische Reizung war immer ineffektiv für das Zustandekommen des Nystagmus. Der gleichgerichtete intermittierende faradische Strom war auch unwirkasam. 2. Durch die schwache Gleichstrom durchströmung (0,03-0,12MA) tritt die Augendeviation der gereizten Seite nach oben bei Kathodenreizung, und nach unten bei Anordenreizung ein. Die anderseitige Augendeviation geschiet nach der entgegengesetzten Richtung. 3. Durch die starke Gleichstrom (0,4-1,2MA) tritt der Augennystagmus gereizter Seite nach vorn (nasal) bei der Anodenreizung, und nach hintan (aurikular) bei der Kathodenreizung ein. Die Augenbewegung dauert während der Durchströmung fort, zeigt einen regelmässigen Rhythmus von 2-3 mal pro jede 5 Min. Die anderseitige Augenbewegung geschiet nach der entgegengesetzten Richtung. 4. Nach der Traufelung des Kokains an den Bogengängen tritt die Augendeviation durch die galvanische Durchströmung ein, aber nicht der Nystagmus. 5. Nach der totalen Funktionsausschltung des Endapparates durch die Träufelung der Alkohol-Silbernitratlosung an den Bogengangen tritt die Augendeviation durch die. grlvanische Durchströmung ein, aber nicht der Nystagmus. 6. Bei der galvanischen oder faradischen Reizung des Stammes des Gehornervens bemerkt man nur die Augendeviation, aber nie den Nystagmus. (B) Reizung der Statocyste von Panulirus japonicus. 1. Die Reizung an der Offnung der Statocyste mit starkem Wasserdruck war wirkungslos. 2. Durch die galvanische Reizung (kathodisch oder anodisch) der Statocyste tritt eine Körperdrehung um ca. 30 Grad nach der nichtgereizten Seite ein, dauert dieselbe Stellung während der Durchstromung fort, und kehrt bei der Öffnung des Stromes zurüek. 3. Durch die faradische Reizung tritt eine Korperdrehung im Sinne wie in voriger ein. 4. Nach der Kokainisierung der Statocyste tritt der Korperdrehung im geringeren Grad bei der galvanischen Durchstromung ein. 5. Durch die elektrische Reizung des zur Statocyste führenden Nervens bekommt man die gleiche Reaktion. (C) Kataphoretische Untersuchung. Die in Liquor cerebrospinalis aufgeschwemmte Farbstoffkörnchen (Karmin, Xeroform) oder rote Blutkörperchen des Frosches bewegen sich zur Anode bei der galvanischen Durchströmung. Die entgegengestzte Augenbewegung durch die Durchströmuugsrichtung bei dem galvanischen Nystagmus, wie Brünings behauptet, durch eine kataphoretische Bewegung der Teilchen in der Endlymphe leicht erklärbar. Anhang. Für die Messung der kleinsten Augendeviation wird Javal-Schiötzscher Ophthalmometer anwendet. Die chlorierte AgCl-Elektrode wird auf den Warzenfortsatz angelegt. Die Rheobase zeigt 4,7-4,8 Volt. Die Chronaxie schwankt von 2,0 bis 4,9 Milli-Sek. Die Reizzeitspannungskurve zeigt einen Hyperbel, d.h. lasst es sich der Weiss-Hoorwegsche Formel genau ubereinstimmen.
ISSN
0030-1558
NCID
AN00032489