Journal of Okayama Medical Association
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Experimentelle Untersuchungen der Kreislaufsstörungen bei akuter Perionitis

Koshimune, Sei
54_767.pdf 16.7 MB
Published Date
1942-05-31
Abstract
Bei Hunden hat der Verf. die Veranderungen der Pulszahl, des Blutdruckes, der Amplitudenfrequenzprodukte, der Herzarbeit, des, Hämoglobingehaltes der Bauchorgane und die Variationen der Respirationsbewegungen (Thorax- und Abdominalbewegung) bei experimentell hervorgerufener akuter Perforationsperitonitis, pankreatischer Peritonitis und Pankreasnekrose untersucht. Für. diese Untersuchung war immerhin die Bestimmung des diastolischen Blutdruekes von wichtigerer Bedeutung als die des systolischen. Denn der diastolische Druck stellt das Mass fur den jeweiligen Widerstand in der Peripherie dar: wenn der Widerstand zunimmt, d. h. wenn die systolische Dehnbarkeit der kleinen Gefässe abnimmt, so wird der Abfluss des Blutes in die kleinen Arterien erschwert; jehoher der diastolische Druck ansteigt, um so geringer wird die Abnahme des für den Abfluss des Blutes notwendigen Druckes, um so grösser wird die Last der Herzarbeit. Ferner hat er versucht, sich durch Bestimmung der Blutdruckamplitude einen klaren Einblick in die Leistungen des Kreislaufes zu verschaffen. Zu diesem Behuf wurde die Liljestrand-Zandersche Methode in Anwendung gezogen, wodurch die Amplitudenfrequenzprodukte festgestellt wurden, welche ihrerseits zur Klarlegung der Schwankungen des Minutenvolumens fuhrten. Es ist allgemein anerkannt, dass sich die Amplitudenfrequenzprodukte, die die Liljestrand-Zandersche Methode angibt, in ihrem Wert parallel zu den Schwankungen des Minutenvolumens verhalten, wenn sie auch in ihrem absoluten Wert mit dem des Minutenvolumens nicht ganz ubereinstimmen. Nach der Feststellung des Verfassers ist die bei den genannten Krankheiten zuerst auftretende Kreislaufsstörung eine Abnahme der Pulsdruckes. Der systolische Blutdruck wird zwar im Anfangsstadium keinen erheblichen Schwankungen unterworfen, steigt aber allmählich ab, während der diastolische Blutdruck von Anfang an in die Höhe getrieben wird. Die Pulsfrequenz nimmt zu, die Amplitudenfrequenzprodukte (Minutenvolumen)und die Herzarbeit nehmen hingegen allmählich ab und eine intensive Herzschwäche tritt stärker als alles andere auf. Im Endstadium werden der systolische sowie der diastolische Blutdruck bedeutsam herabgesetzt, die Amplitudenfrequenzprodukte (Minutenvolumen) und die Herzarbeit werden in ihrem Wert meistens bis auf 1/3 oder 1/4 des vor der Perforation innegehabten Wertes reduziert. Es kommt letzten Endes zur Blutstauung in den Eingeweiden der Bauchhöhle, ein Zustand, den man Kollaps nennt. Die Absenkung des systolischen Blutdruckes bei akuter Peritonitis ist ein Anzeichen der Herzinsuffizienz und dann tritt, wie aus dem Gesetz von Marey hervorgeht, eine Zunahme der Pulsfrequenz ein. Die Erhöhung des diastolischen Blutdruckes bei derselben Krankheit hat ihre Ursache in der Zunahme der Pulsfrequenz, welche infolge des sog. extracardialen Einflusses durch den Bainbridgeschen Reflex herbeigeführt wird. Die Abnahme des Schlagvolumens wird durch Abschwächung der Kontraktionsfähigkeit des Myocardiums, die Abnahme des Minutenvolumens durch Abnahme des Schlagvolumens sowie durch Vermehrung der Puls. zahl hervorgerufen. Was den Hämoglobingehalt der verschiedenen Organe bei akuter Perforationsperitonitis anbetrifft, so stellte es sich heraus, dass der Gehalt im Vergleich mit der Norm auf das 4,8 fache in der Leber, 2,0 fache in der Milz, 3,7 fache in der Niere, 2,8 fache im Netz, 3,4 fache im Darm zunahm. Bei akuter pankreatischen Peritionitis betrug er in der Leber 4,3mal, in der Milz 2,5mal, in der Niere 3,8mal, in Netz 2,8mal und im Darm 3,0mal so viel als die Norm. In bezug auf die Respirationsbewegung ergab die Untersuchung, dass in früherem Stadium die Abdominalbewegung grösser als die Thoraxbewegung war, was aber in späterem Stadium umgekehrt wurde. Die Atemzahl sowohl wie der Atemzeitquotient nahmen fortwährend zu.
ISSN
0030-1558
NCID
AN00032489