Journal of Okayama Medical Association
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Über die chronischen Milztumoren

Fujiwara, Kôhei
54_2076.pdf 26.1 MB
Published Date
1942-12-31
Abstract
Aus klinischer und pathologischer Verfolgung der Befunde von 10 Fällen, in denen chronische Milztumoren exstirpiert worden waren, erhielt der Verf. folgende Ergebnisse: 1) Nach dem Geschlecht liessen sich die Patienten in 3 Fälle von mannlichem und in 7 Fälle von weiblichem Geschlecht einteilen. Das Lebensalter betrug 12-43 Jahre. 2) In den meisten Fällen liess es sich bereits vor der Operation feststellen, dass es sich hier um chronische Milztumoren handelt, mit Ausnahme eines einzigen Falles, in dem der Milztumor erst nach der Ausführung der Laparotomie konstatiert wurde. 3) In den meisten Fällen wurde zwar eine Anämie nachgewiesen, die Leukozytenzahl jedoch zeigte entweder eine ausserordentlich hochgradige Vermehrung (d. i., Leukämie) oder sie war normal oder erlitt eine Verringerung, so dass es meistenfalls schwer war, über die Pathogenese bzw. Ursache des chronischen Milztumors bereits vor der Operation klar zu sein. Es ist daher unbedingt notwendig, sich durch Anfragen übet die frühere Anamnese, die Geschichte der gegenwärtigen Krankheit usw. Klarheit zu verschaffen. 4) Die 4 Fälle, die wegen der Operation mit dem Exitus endeten, waren histologisch bie Bantische Krankheit, die chronische Leukamie, die atypische Bantische Krankheit und pathogenetische unklarer Miztumor und wurden durch eine akute Herzschwäche oder durch die nach der Operation aufgetretene Blutung zum Tod geführt. 5) Die durch die Splenektomie, geheilten Fälle gab es insgesamt 6, unter denen 2 Fälle, histologisch betrachtet, als die atypische Bantische Krankheit, die übrigen 4 Fälle als die Splenitis haemorrhagica chronica, die chronische Leukämie, die chronische Stauungsmilz und einen pathogenetisch unklaren Milztumor nachgewiesen wurden. 6) Unter den wegen der Operation gestorbenen Fällen fand sich fast kein einziger Fall, in dem eine Blutinfusion vor der Operation vorgenommen worden war. In den geheilten Fällen wurde dagegen als eine Vorbehandlung der Operation die Blutin fusion in ziemlich reichlicher Menge ausgeführt. Daraus ist zu ersehen, dass das Blut in einer um so grösseren Menge eingeführt werden muss, je höhergradig der Milztumor sowie die Anämie sich entwickelt hat und dass man durch die Splenektomie erst dann ein ausgezeichnetes Resuitat erzielen kann, wenn man die Operation nach der Rückkehr normalen Blutbefundes ausgeführt hat; insbesondere ist es zu erheben, dass man dadurch die akute Herzchwäche und die Nachblutungen verhindern kann. 7) Durch die Splenektomie wurde die Anämie in erheblichem Masse zurückgebildet auch andere verschiedenen Blutbestandteile kamen zur Norm zuruck. Es ist besonders beachtenswert, dass in 2 Füllen, die nach der Operation völlige 10 Jahre und darüber zurückgelegt hatten, der Blutbefund normal war und auch in anderem Bereich keinerlei krankhafte Befunde normal war und auch in anderem Bereich keinerlei krankhafte Befunde feststellbar waren. Ebenso verhielt es sich auch in den Fällen, die erst vor einigen Monaten die Klinik verlassen hatten; sie waren annähernd völlig gesund, auch der Blutbefund fast vollständig normal. 8) Der Verf: ist der Überzeugung, dass man in allen mit Anämie einhergehenden Fällen des Milztumors, ausgenommen die Leukämie, die Splenektomie ausführen muss wenn man die Pathogenese des betr. Tumors auch nicht deutlich feststellen kann. 9) Es gab 2 Fälle, in denen man sich über die Pathogenese des Milztumors nieht deutlich orientieren konnte. Die Ursache dafür lag jedoch meistenfalls darin, dass die verschiedenen Untersuchungen nicht genügend durchgeführt worden waren.
ISSN
0030-1558
NCID
AN00032489