Bei Hunden hat der Verf. beabsichtigt, die Ursache und den Entstehungsmechanismus der Hypoglykämie im Frühstadium akuter Pankreasnekrose klarzulegen. Die durch Benutzung der Kumagaischen Schwefelsäure-Alkohol-Methode festgestellte quantitative Bestimmung des im Pankreas enthaltenen Insulins ergab, dass bei normalem Pankreas das Insulin 1, 595 E pro Gramm zu finden war, welches die Blutzuckermenge von Kaninchen deutlich herabsetzen konnte. Bei nekrotisiertem Pankreas zeigte das Insulin umgekehrt zur Zunahme der Krankheit fortschreitend ab: bei leichtgradiger Nekrose 1, 108 E, bei mässiger Nekrose 0, 858 E, bei schwerer Nekrose 0, 286 E Auch war es nicht imstande, die Blutzuckermenge der Kaninchen so stark wie im Fall von normalem Pankreas herabzusetzen. Daraus stellte es sich heraus, dass das Insulin bei akuter Pankreasnekroae auf einem Male in beträchtlicher Menge abfliesst und im Frühstadium eine Hypoglykämie hervorruft, was bei sch werer Nekrose in besonders erheblichem Masse der Fall ist. Ferner hat der Verf. den, Weg verfolgt, auf welchem das abgeflossene Insulin resorbiert wird. Es ergab sich, dass das Insulin zum Teil durch die Lymphgefasse zum Ductus thoracicus, zum Teil unmittelbar durch die Blutbahn zur Pfortader gelangt und dann in die Leber resorbiert wird. Das in die Pfortader eingeflossene Insulin spaltete daselbst das Leberglykogen, wodurch eigentlich eine Verringerung des letzteren stattfinden und eine Hyperglykämie hervorgerufen werden müsste. In der Wirklichkeit war es aber nicht der Fall. Das zum Ductus thoracicus gelangte Insulin drang unmittelbar in den grossen Kreislauf hinein und zerstörte den Blutzucker. Wenn dabei das im Ductus thoracicus befindliche Insulin in reichlicher Menge zunahm, so wurde der Blutzucker naturgemäss um so stärker zerstört und es trat dann eine Hypoglykämie ein. Das Insulin konnte namentlich sowohl in die Lymphgefässe als auch in die Blutgefässe resorbiert werden. Das in die ersteren aufgesaugte Insulin wirkte dann hauptsächlich auf den Blutzucker zerstörend, das in die letzteren aufgenommene Insulin epaltete zuerst das Leberglykogen. Die Wirkung des Insulins ist also bei der vorstehenden Krankheit nicht nur klinisch von ausserordentlich wichtiger Bedeutung, sondern auch chemisch von besonderen Interesse zu beobachten.