Journal of Okayama Medical Association
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Ein Fall von Ligula mansoni beim Menschen

Itakura, Jun
53_125.pdf 2.02 MB
Published Date
1941-01-31
Abstract
Das Plerocercoid, Ligula mansoni oder Sparganum mansoni, wurde im Jahre 1882 zum erstenmal von Manson bei der Sektion eines in Amoy verstorbenen Chinesen entdeckt. Ein Jahr früher, 1881, war aber bei uns in Japan ein ganz gleichartiger Bandwurm von Dr. Scheube, dem damaligen Vorsteher des Kreiskrankenhauses zu Kyôto, im Harnwege eines japanischen Pferdknechtes aufgefunden und beschrieben worden. Danach folgten in Japan mehrere Autoren, die über diesen Bandwurm berichteten; zunächst traten Iijima und Murata mit 8 Fällen auf, Miyake mit 9 Fällen. Im Jabre 1930 konnte man schon insgesamt auf 84 Fälle zurückblicken. Im Jahre 1938 soll nach Hatta und Matsuda die Zahl von 100 Fällen überschritten worden sein. Dieser Parasit ist also in Japan relativ häufig gefunden worden, und zwar kommt er vorwiegend in der Gegend von Kyôto und Ôsaka vor. Ich konnte in der letzten Zeit in Okayama zufällig auch einen Fall von Ligula mansoni bei einem Menschen beobachten. Der Wurm wurde auf operativem Wege herausgenommen. Es handelte sich um eine 34 jährige Frau, die an der Innenseite des linken Oberschenkels einen Tumor hatte. Unter der Diagnose “Atherom ”ging ich operativ voran und konnte eine Wurmcyste mit Einschlüssen von 2 Bandwürmern herausschneiden, von denen der eine 1.7cm lang und 1.5mm breit, der andere 1.4cm lang und 2.0mm breit war. Sie fielen somit in die Gruppe der kleineren Bandwürmer, die man bis heute beim Menschen beobachtet hat. Dieser Parasit findet sich beim Menschen meistens im subkutanen Bindegewebe des Unterleibes oder, wie in meinem Falle, des Oberschenkels. Er tritt sogar häufig eine Wanderung in die verschiedenen Organe an. Manchmal nistet er sich in einer Wurmcyste ein. Er ruft an verschiedenen Stellen der Haut nicht selten entzündungslose Tumoren hervor, die anfallsweise heftige Schmerzen verursachen und bisweilen auch ihre Volumen ändern. Diese Befunde aber stellen ein sehr wichtiges Merkmal für die klinische Differentialdiagnose von andersartigen Tumoren dar.
ISSN
0030-1558
NCID
AN00032489