Journal of Okayama Medical Association
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Studien über Hamazakische spezifische säurefeste Granula in der Bronchialschleimhaut der Maus. (III. Mitteilung.) Über ihr Verhalten gegen pharmazeutischen Eingriff

Matuda, Kunisige
52_1851.pdf 2.96 MB
Published Date
1940-08-31
Abstract
In der I Mitteilung berichtete Verfasser über die histologischen Bilder der Hamazakischen spezifischen säurefesten Granula in der Bronchialschleimhaut der Maus, und in der II Mitteilung über die karyopathologischen Forschungen; diesmal aber handelt es sich um die morphologischen Veränderungen infolge von Anwendung verschiedener pharmakologischen Substanzen. Beim Experiment teilte Verf. die Mäuse in 3 Gruppen ein. Die Maus der I Gruppe brachte er in einer bestimmten Glocke unter, und liess sie dort 10 Minuten lang Ätherdampf inhalieren. Dann tötete er sie in den verschiedenen Zeitabschnitten nach dem Erwachen. Bei der II Gruppe narkotisierte man sie in der Glocke mit Äther 10 Minuten lang. Die Narkose wurde 2 bis 5 Mal wiederholt mit je 1 stündigem Abstand, und alle Tiere wurden 40 Minuten nach dem letzten Erwachen getötet. Bei III wurde langzeitige Narkose von 25 Minuten 1 und 2 Mal versucht und die Tiere ganz gleich wie bei der II Gruppe behandelt. Als Kontrolle wurde eine 8 Minuten dauernde Chloroformnarkose 1 und 2 Mal ausgeführt, ausserdem wurden Formol-Gas-(15 und 30 Minuten) und Nitrogen-Gas-Inhalation (7 Minuten), welche ganz andersartige Gift-Gasp sind, angewandt und die Tiere je 1 Stünden nach der Inhalation getötet. Da die spezifischen säurefesten Granula, wie schon in der I Mitteilung berichtet wurde, vermuten lassen, dass es sich morphologisch um eine Art von Sekretgranula handelt, stellte Verf. Untersuchungen hinsichtlich der Wirkung des Pilokarpins und Atropins auf die Granula an. Er injizierte daher den Mausen pro 20g 0.1 sowie 0.3cc 0.1%iger Pilokarpinlosung und auch 0.01%iger Atropinlosung in der gleichen Weise und tötete sie 25 Minuten nach der Injektion. Das Lungengewebe wurde mit dem Hamazakischen Cr.-, Cu.- und Hg.-Fixierungsgemisch, ausserdem ein anderes Stück mit Alkohol, der mit Cup. sul. völlig wasserfrei gemacht wurde, gehärtet, und nach der Regel stellte man Paraffinschnitte her. Die nach der Hämazakischen Methode hergestellten Präparate waren prinzipiell nach der KFJMethode gefärbt, ausserdem wurden Hämatoxylin-Eosin, Doppelfaibung nach KFJMethode und Hämatoxylin, auch Anilinwasser-Dahlia und Ciaccios Sudan III Färbung benutzt. Die mit Alkohol fixierten waren mit Brillant Azurin B tingiert. Zuerst untersuchte Verf. eingehend die durch die Ätherinhalation verursachten verschiedenen Ver. anderungen der Granula, dann verglich er diese mit den durch andere Mittel verursachten Veranderungen der Granula, und erzielte dabei folgende Resultate: 1) Wenn man die Maus Äther inhalieren lasst, zeigen die spezifischen säurefesten Granula die Neigung zu zerfallen bzw. sich aufzulosen und nehmen an Zahl ab, um allmählich im Schwund zu geraten. 2) Der Schwund spezifischer säurefester Granula wird je nach Zunahme der Inhalationsstunde deutlicher, seine Geschwindigkeit ist an der Hg.-Granula am grössten, dann kommen die Cr.-Granula. Ebenso erfolgt ihre Wiederherstellung in umgekehrter Reihenfolge. Die Cu.-Granula scheinen in ihrem Schwund am langsamsten zu sein und ihre Wiederherstellungszeit findet zwischen denjenigen der oben genannten beiden Granula statt. 3) Durch Ätherinhalation zeigen die Granula an Form und Färbbarkeit eine bestimmte Veränderung. An den Cu.-Granula sind morphologische Variationen sehr deutlich bemerkbar: es kommt nämlich in einem Tei dieser Granula eine wabige Struktur zum Vorschein, jedoch lösen sie sich allmählich auf. Was die Färbbarkeit anbelangt, so verlieren die Hg.-Granula sie zuerst am deutlichsten, dann die Cr.-Granula, aber an der Cu.-Granula konnen wir relativ geringe Veränderungen finden. 4) Bei der Ätherinhalation treten zahlreihe staubfeine Granula in der Bronchialschleimhaut auf, was normalerweise gar nicht stattfinden, und was zweifellos von dem Zerfall spezifischer säurefester Granula herrühren dürfte. 5) Im Cu.-Präparate sind diese feinen Granula am deutlichsten, sodann im Cr.-Präparate, im Hg.-Präparate jedoch findet man sie gar nicht. Es ist besonders bemerkenswert, dass diese feinen Granula dann am deutlichsten sind, wenn die Cr.-und Cu.-Granula an Zahl am geringsten sind, und sie sich allmählich mit der Wiederherstellung spezifischer säurefester Granula vermindern. 6) Vom morphologischen und histochemischen Standpunkt aus stimmen diese feinen Granula mit den Hamazakischen typischen säurefesten Granula überein ; es ist also höchstwahrscheilich, dass sie die Hauptbestandteile der spezifischen säurefesten Granula sind. Auf Grund diesmaliger Untersuchung, bei welcher der Zerfall spezifischer säurefester Granula klar zu sehen ist, können wir nicht irrtümlich annehmen, dass die spezifischen säurefesten Granula vielleicht mehr oder weniger Lipoid enthalten. 7) Bei der Chloroforminhalation zeigen die spezifischen Granula, wenn auch nicht so deutlich, eine ähnliche Veränderung wie die bei der Ätherinhalation. 8) Bei der Formol- und Nitrogen-Gas-Inhalation nehmen die spezifischen Granula im allgemeinen an Zahl ab, zuweilen werden sogar geringe feine Granula angetroffen ; die spezifischen Granula zeigen jedoch keine systematische Umformung wie beim Äther. Hieraus können wir schliessen, dass diese Veränderungen nur durch Ortreiz der Mittel verursacht wurden. 9) Bei der Injektion des Pilokarpine und Atropins konnte man keine sichere Wirkung auf die spezifischen säurefesten Granula wahrnehmen.
ISSN
0030-1558
NCID
AN00032489