Journal of Okayama Medical Association
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Über das Elektrokardiogramm des Verbrühens. (II. Mitteilung) Über den Einfluss des Verbrühens auf das Herz beim Hunde. (Experimentelle Untersuchung).

Fujiwara, Takushi
51_2040.pdf 6.76 MB
Published Date
1939-10-31
Abstract
Der Verfasser hat an 16 gesunden Hunden Versuche angestellt, um den Einfluss des Verbrühens auf das Herz mit Hilfe des Elektrokardiogramms zu erkennen, Mehr als 2 Stunden nach der Fütterung wird dem Tier 0.8cc Morphin (3%) -Scopolamin (0.005%) Losung pro Kilogramm injiziert, und nach weiteren 2 Stunden das Elektrokardiogramm vor dem Verbrühen aufgenommen. Danach wird das Tier 5-50 Sekunden lang in 65°-95°C warmes Wasser eingetaucht und cc 1/3-2/3 seiner Körperoberfläche verbrüht. Nach dem Verbrühen wird der Einfluss auf das Herz des Tieres stundenlang bis zum Tode mit Hilfe des Elektrokardiogramms verfolgt und gleichzeitig die Atmungszahl und die Körpertemperatur berücksichtigt. Die Resultate sind folgendermassen zusammengefast: 1. Eine Veränderung der P-Zacke ist direkt nach dem Verbrühen in den meisten Fällen nicht bemerkbar; in einer sehr kleinen Zahl von Fällen vergrössert sich die P-Zacke. P(I) zeigt keine Vergrösserung, aber P(II) vergrössert sich in 6.3% und P(III) in 18.7%. Ein Herabsinken der P-Zacke wurde relativ oft, d.h. an P(I) in 25%, an P(II) in 43.7% und an P(III) in 31.2% beobachtet. Im Verlauf des Versuches zeigt P(I) in 5.63% keine Veränderung, P(II) zeigt in 62% allmähliche Vergrösserung, P(III) zeigt im Anfang keine Veränderung oder Herabsetzung der Höhe, stäter jedoch vergrössert es sich in 43.8%. P(II) und P(III) zeigen in 12.5% das Zurückkehren in die Isoelektrische Linie oder die negative Form oder die diphasische Zacke. Das Vorhofflimmern und -flattern, die Verlängerung und sonstige abnorme Veränderungen werden nicht beobachtet. 2. Beim schwersten Verbrühen wird oft die akute Magendilatation hervorgerufen, das Zwerchfell wird nach oben verdrängt, und die elektrische Achse des Herzens wird gedreht. Daher zeigen sämtliche Falle, abgesehen von einem Fall, d.h. 93.7% Lävokardiogramm direkt vor dem Tode. 3 Fälle, die vor dem Versuche Dextrokardiogramm zeigen, sind zu Lävogramm umgewandelt. Extrasystole werden in 18.7% beobachtet. Direkt nach dem Verbrühen zeigen sich die breiten Extrasystolen ähnlichen negativen Schwankungen der Kammerkomlexe, die aber in einigen Minuten bis 20 Minuten verschwinden. 3. Die ST Linie zeigt sich vor dem Versuche in 56.3% negativ. Aber sie ist direkt oder bis zu 10 Minuten vor dem Versuche in 81.2% und direkt vor dem Tode in 87.5% negativ geworden. In 43.7% wird die Herabsetzung der ST Linie allmählich kleiner, und sie nähert sich der Grundlinie oder stimmt mit der Grundlinie überein, oder wird sogar positiv. In 50% sinkt die ST Linie noch deutlicher. Die ST Linie, die positiv ist oder Coronar-Typus zeigt, wird vor dem Versuche in 6.3%, aber direkt nach dem Verbrühen in 12.5%, direkt vor dem Tode in 25% nachgewiesen. Wenn das Intervall P-P bei dem Herabsinken der ST Linie gross ist, wird dieses von Vibration begleitet. Diese wird aber später meistens geringer oder sie verschwindet ganz. 4. In 75% vergrössert die T-Zacke ihre positive Form oder neigt dazu, positiv zu werden. TI und TII haben die positive Form in 81.2% direkt nach dem Verbrühen, aber ihre Zahl vermindert sich bis zu 56.3% vor dem Tode, und zwar zeigt sich die Zacke in 43.7% diphasisch. Die Fälle, die vor dem Tode diphasische Schwankung zeigen, haben auch dieselbe Schwankung oder die negative Form vor dem Versuche. Die diphasische Schwankung von T vor dem Tode ist grösser als die vor dem Verbrühen und ist chakteristisch in der negativen vorderen Phase. Das Auftreten von solchen T-Zacken deutet das Naherkommen des Todes an. 5. Die Atrioventrikulare Reizleitungszeit (P-Q) und die Dauer der Kammersystole (Q-T) verkleinern sich meistens und beide überschreiten niemals die maximale Fehlergrenze. Wenn man die Veränderung des Elektrokardiogramms nach dem Verbrühen in der 2. Abteilung verfolgt, nimmt die Grösse der P-Zacke allmählich zu, und der QRS Kammerkomplex zeigt das Lävogramm. Die ST Linie neigt im Anfang zu deutlichem Absinken und wird von Vibration begleitet, aber mit der Zeit wird die Senkung geringer, und sie nähert sich der Grundlinie oder kehrt in die Grundlinie zurück, und schliesslich ist die Vibration verschwunden. Die T-Zacke wird direkt nach dem Verbrühen positiv nimmt dann zu und zeigt grosse diphasische Schwankungen vor dem Tod. Bei der Histamininjektion als Kontrolle sind die Veränderungen von den P-, R-, T-Zacken denen des Verbrühens fast ähnlich, aber ihr Grad ist viel stärker. Das Versuchstier wurde nach dem Tode seziert, und das Herz und sonstige wichtige Organe genau untersucht. Der Herzstillstand kommt in 31.7% systolisch, in 43.8% diastolisch, in 24.5% in der Zwischenzeit vor. Die Dilatation der Coronararterie wird in 62.5% beobachtet, wenn das Tier länger lebt. An der Innenfläche des Herzens findet sich Thrombose in 25%, aber sonstige Veränderungen werden nicht beobachtet. Die Lunge ist im allgemeinen hyperämisch, meist wasserreich und hellrot, besonders in den beiden Unterlappenen kommen die Befunde auffallend stark vor. Der Magen zeigt akute Dilatation in 68.8% und wird hauptsächlich mit Gas gefüllt. Die Schleimhaut ist hyperämisch an der Pylorusgegend und zuweilen tritt Blutung auf. Die Darrmschleimhaut zeigt auch meist Hyperämie.
ISSN
0030-1558
NCID
AN00032489