An Kaninchen wurde mittels der Präcipitationsmethode die Verweildauer des eingefuhrten Hühnereiweisses in der Blutbahn unter verschiedenen Bedingungen untersucht und dabei folgende Feststellungen gemacht: I. Adrenalin- Pilocarpin- und Ergotaimininjektion sowie Hals-sympathicusdurchschneiden, kurz sympathicotonische Zustände die Verweildauer des Eiweisses verkürzen; dagegen wird sie durch vagotonische Zustände wie Atropininjektion oder Vagusdurchschneiden verlängert. Aus dieser Tatsaehe lässt sich schliessen, dass der sympathicotonische Zustand die Funktion des RES steigert, während der vagotonische ganz in dem umgekehrten Sinus wirkt. II. Thyreodidfütterung einerseits, Schilddrüseneastirpation anderseits verhalten sich ganz umgekehrt; die erstere zugunsten einer Steigerung der Tätigkeit des RES, und die letztere zugunsten einer Herabminderung. Auf Grund sorgfältiger Untersuchungen an Hunden, bei denen Verf. die Einwirkungen von Adrenalin, Insulin, von hypertonischer Traubenzuckerlosung sowie Kollargolinjektionen auf den Peptonschock beobachtete, kam Verf. folgendem Schlusse: 1) Wahrend des Peptonschocks verlängert sich die Verweildauer des Eiweisses. Reinjektion des Peptone kurz nach dem Verschwinden des Eiweisses aus der Blutbahn hat nicht ein neues Eintreten desselbem in die Blutbahn zur Folge; aber Reinjektion desselben zur Zeit, da das Eiweiss am Verschwinden ist bewirkt, wieder Zunahme des Eiweissgehaltes in den Blutgefässen oder hält das Verschwindeu desselben auf. 2) Sowohl frühzeitige Adrenalininjektion wie such Blockierung des RES vermindern die Symptoms des Peptonschocks, wobei die Verweildauer des Huhnereiweisses in den Blutgefässen sich verlangert: Voraufgehende Insulin-Traubenzuckerinjektion dagegen befördert das Schocksymptom, dessen Dauer sich dabei verkürzt. In letzteren Fall tritt eine verlängerung der Verweildauer des Eiweisses in der Blutbahn ein. 3) Auf Grund der Obigen Ergebnisse dürfte man zur Annahme berechtigt sein, dass jede Umatimmungsmethode, die den Organismus in der Richtung der Hypotonie des Vagustonus oder der Sympathicotonie wie such der Hyperthyreose verändert, mehr anpassend und darum vorteilhaft ist, wahrend sympathicohypotonische oder vagotonische Zustände oder Hypothyreose für den organiemus schadlich wirken. Ausserdem hängt das RES mit dem Tieftreten des Peptonschocks so zusammen, dass der Peptonschock bei Hyperfunktion des ersteren deutlicher aber nur kurze Zeit und bei Hypofunktion desselben leiehter aber längere Zeit auftritt.