Journal of Okayama Medical Association
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Beiträge zur Kenntnis über den Rhodanhaushalt

Ichimura, Ushio
48_201.pdf 380 KB
Published Date
1936-02-29
Abstract
Seit der Entdeckung des Rhodans durch Treviranus im Speichel sind mehrere Forschungen von vielen Autoren bezüglich seiner biologischen Bedeutung sowie Herkunft erschienen. Wenn auch seine Entstehung und seine Vorkommen noch nicht sicher klargestellt worden sind, so wird die Rhodanwasserstoffsäurebildung neuerdings als eine der Schutzfunktionen des Organismus angesehen, und zwar als eine Funktion, die vorwiegend in der Leber stattfindet, da das im intermediären Stoffwechsel entstandene Zyan dort auf diese Weise entgiftet werden kann. Ich habe an Kaninchen unter einigen Versuchsbedingungen, wie sie bald unten auseinandergesetzt werden, täglich den Rhodauspiegel im Serum colorimetrisch und im Harn jodometrisch verfolgt und die folgenden Resultate erhalten. 1) Nach der subktanen Injektion von Typhusvaccin stieg der Rhodanspiegel im Serum wie im Harn gleichmässig hinauf. 2) Im Fällen von peroraler Verabreichung von Tetrachlormethanemulsion sank der Rhodanspiegel im Serum und Harn täglich immer mehr herab, so dass einige Tage vor dem Tod des Versuchstiers Rhodangehalt nicht mehr nachgewiesen werden konnte. 3) Wenn den Kaninchen zuerst 3 Tage hindurch jedesmal 1.5cc. 1%iger Kollargollösung und dann 3 Tage je 5, 7, 10 cc., also im ganzen 6 Tage lang, fortgesetzt intravenös injiziert wurde, so steigte der Rhodangehalt im Serum keine bemerkeaswerte Veränderung, während der im Harn erst täglich immer mehr herabsank, und dann von vierten Injektionstage ab, wieder plötzlich zum normalen, aufänglichen Wert zurückkehrte. Aus diesen Ergebnissen, und auch auf Grund meiner früher publizierten Abhaudlungen über den intermediäreu Stoffzerfall, lässt sich schliessen, dass die Rhodaubildung, im allgemeinen, dann steigt, wenn der Eiweisszerfall im Köorper steigt, aber umgekehrt herabsinkt, falls die epithelialen Parenchymzellen der Leber irgendwie geschädigt werden. Die Blockierung der reticuloendothelialen Systems wirkt nur vorübergehend vermindernd auf die Rhodansusscheidung, was wohl beweisst, dass das R. E. S. auch auf dea Rhadanhaushalt einen gewissen wenn auch nur unbedeutenden Einfluss ausübt.
ISSN
0030-1558
NCID
AN00032489