Journal of Okayama Medical Association
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Über Pigmentwanderungen in der Froschnetzhaut (I. Mitteilung.) Über den Einfluss von Helligkeit und Dunkelheit auf die Pigmentwanderungen

Matuo, Kiyoshi
47_1953.pdf 12.3 MB
Published Date
1935-07-31
Abstract
Die Ergebnisse der Untersuchungen über die Pigmenthaltung der normalen hell oder dunkel adaptierten Froschnetzhautpigmentzellen und sogar über das Übergangsverhältnis von einer Stellung zur andern liegen zwar noch auseinander, es ist aber die grundsätzliche Vorbedingung für verschiedene andere Untersuchungen, diese Pigmentzustände aufzuklären. Verfasser stellte daher einen Versuch an Rana nigromakulata an und kam dabei zu folgenden Resultaten- 1) Unter den Pigmentzellen der Netzhaut ist die im unteren peripheren Teil am grössten. Der Entwicklungsunterschied bei den Pigmentzellen in der oberen und in der unteren Netzhauthälfte beruht nicht auf der in diese einfallenden Lichtstärke. 2) Wenn Pigmentkörner im zentralen Streifen des Auges zur Hellstellung vorgewandert sind, so kann man die Zustände der anderen Teile, wie folgt, bezeichnen: im oberen äquatorialen Teil unvollständige Hellstellung, im oberen peripheren Teil zwischen Dunkel- und Hellstellung, im unteren äquatorialen Teil beinahe starke Hellstellung, im unteren peripheren Teil starke Hellstellung. 3) Ist der Pigmentzustand im zentralen Bezirk zur Dunkelstellung zurückgetreten, so sind die Pigmentzustände in den anderen Teile folgendermassen zu bezeichnen: im oberen äquatorialen Teil fast starke Dunkelstellung, im oberen peripheren Teil starke Dunkelstellung, im unteren äquatorialen Teil unvollkommene Dunkelstellung, im unteren peripheren Teil zwischen Hell- und Dunkelstellung. 4) Der Übergang von der Dunkelzur Hellstellung geht von der unteren Netzhauthälfte nach der oberen vor sich, das Übergehen von der Hell- zur Dunkelstellung umgekehrt. 5) Bei starker Helligkeit wandert das Pigment schneller und die Wanderungsstrecke sowie die Körnermenge sind grösser; bei schwacher Helligkeit ist es umgekehrt. 6) Die Pigmentwanderung bei länger hell adaptierten Froschaugen beginnt später, als bei kürzer hell adaptierten, aber die Zeitdauer bis zur vollendeten Hellstellung ist gleich. Die Pigmentwanderung bei länger dunkel adaptierten Augen beginnt früher als bei kürzer adaptierten, aber die Zeit bis zur vollendeten Dunkelstellung ist gleich. 7) Die bisher zur Dunkelstellung der Froschaugen angewandte Methode bewirkt wegen der Co(2)-anhäufung eine verhinderte Dunkelstellung. 8) Die Pigmentwanderungen der Netzhautpigmentzellen verhalten sich antagonistisch gegen die Hautmelanophorenbewegungen, aber jene stimmen im Zeitverhältnis mit diesen überein.
ISSN
0030-1558
NCID
AN00032489