Journal of Okayama Medical Association
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Studien über die Entwicklung der Nierenanlage, besonders uber die morphologischen Verhältnisse bei Kaninchenembryonen

Ofuji, Toshiharu
47_916.pdf 37.1 MB
Published Date
1935-04-30
Abstract
Schon seit langer Zeit wurden über die Entwicklung der Nierenanlage von vielen Autoren allerhand Forschungen angestellt, leider ist diese jedoch in vielen Punkten morphologisch noch nicht erklärt. Ich habe daher unter der Leitung von Herrn Prof. Shikinami Untersuchungen über die morphologische Entwicklung der Kaninchenembryonen vorgenommen, bei denen ich als Material 40 Stücke benutzte, die ich der Bequemlichkeit halber in 12 Stadien einteilte. Mit dem Material wurde nach der in unserem Laboratorium gewöhnlich angewandten Methode verfahren, es wurde nämlich Fixierung in Zenker's Lösung oder Formol, Stückfärbung mit Borax-Karmin, Einbettung in Paraffin vorgenommen und es wurden Serienschnitte von 10μ Dicke angefertigt. Die wichtigen Teilen dieser Serienschnitte wurden mitels des Edinger'schen Zeichenapparates 75-150 fach vergrössert und nach Born-Peter'schen Verfahren als genaue Rekonstruktionsmodelle hergestellt. Diese rekonstruierten Modelle wurden mit mikroskopischen Beobachtungen verglichen, und es ergaben sich folgende Resultate: Wie bei Vögeln und anderen Säugetieren stammen auch bei Kaninchen die Sekretions- und Ausleerungssysteme aus zwei Mutterböden, und besonders. 1) Die Nieren-Knospe, die erste Anlage des Ausleerungssystems, bildet sich. zuerst beim etwa 4.5mm langen, 37 Ursegmente aufweisenden Embryo, 11 Tage nach der Begattung, an der dorsomedialen Wand der Endstelle des Urnierenganges aus, bevor der Urnierengang in die Kloake ausmündet. 2) Die Nierenknospe verlängert sich allmählich, ihr Ende vergrössert sich auch, und es lassen sich morphologisch das primäre Nierenbecken und der Ureter voneinander unterscheiden, wie es bei einem etwa 6.5mm langen Embryo mit 48 Ursegmenten, wenn 12 Tage nach der Begattung verlaufen sind, bemerkt wird. 3) Der Ureter verlängert sich kranialwärts und geht ungefähr in die Mitte des Nierenbeckens über. Dieser Übergangsteil kehrt sich anfangs ventralwärts, aber wegen der Drehung der Nierenanlage allmählich nach innen. Caudalwärts mündet der Ureter ursprünglich an der dorsomedialen Seite der Endstelle des Urnierenganges aus, aber gemäss dem Fortschritte der Entwieklungsstadien verschiebt sich seine Ausmündung auf die dorsale Seite, kommt zugleich allmählich in die Nähe der Kloake und öffnet sich schliesslich beim 13.0mm langen Embryo, 15 Tage nach der Begattung, unabhängig von dem Urnierengange in dieselbe. Diese Lageverschiebung der Uretermündung ist dadurch bedingt, dass sich die Röhrenwand des Caudalteils des Urnierenganges zur Kloakenwand mit dem Entwicklungsfortschritte der Kolake vergrössert. 4) Beim 8.5mm langen Embryo von 14 Tagen gehen primäre Sammelröhre von dem Nierenbecken aus, ihre Ausgangsmassnahmen sind aber unregelmässig, bis 4 Paar Sammelröhre von der ventralen und dorsalen Seite des Nierenbeckens typisch vorspringen. 5) Wenn 4 Paar Sammelröhre typisch vorspringen, gehen wieder neue primäre Sammelröhre von den kranialen und caudalen Endstücke des Nierenbeckens aus. Und diese primären Sammelröhre produzieren weiter sekundäre und tertiäre Sammelröhre, wie es beim 13.0mm langen Embryo von 15 Tagen bemerkt wird. 6) Die Verzweigung der Sammelröhre schreitet immer weiter fort, so dass man beim 13.5mm langen Embryo von 16 Tagen schon quintäre Sammelröhre erkennen kann. In diesem Entwicklungsstadium verbinden sich auch die Sammelröhre an ihren Endteilen mit Harnkanälchen, wodurch die Kommunikation zwischen den Sammelröhren und Harnkanälchen ganz vollendet wird. 7) Die Verzweigung der Sammelröhre tritt immer regelmässig dichotomisch auf, und es lässt sich bei ihr gewöhnlich im rechten Nierenbecken ein stärkerer Fortschritt beobachten. 8) Das metanephrogenen Gewebe bildet sich zuerst beim etwa 5.5mm langen, 43 Ursegmente besitzenden Embryo, 11.5 Tage nach der Begattung, von der caudalen Partie des nephrogenen Gewebes aus. 9) Beim 6.5mm langen, 48 Uresegmente zeigenden Embryo von 12 Tagen teilt sich das metanephrogene Gewebe in zwei Zonen, in eine dichte Innenzone und eine lockere Aussenzone. Die erstere umgibt das Nierenbecken als Epithelialmantel, die letztere umhüllt die erstere noch von aussen und erstreckt sich in der Form eines Zellstranges kranialwärts. Aber beim 4.0mm langen Embryo von 13 Tagen ist dieser Zellstrang schon nicht meter wahrnehmbar; so verschwindet die Aussenzone sofort, nachdem sie die Innenzone umhüllt hat, ohne sich nach oben zu erstrecken. 10) In der Zeit, wo die primäre Sammelröhre vom Nierenbecken herauswachsen, sind ihre Endstücke von der Innenzone des metanephrogenen Gewebes umgeben, zentralwärts aber verlieren sie these Hülle, wesbalb die zentralen Teile der Sammelröhre und der Stammteil des Nierenbeckens direkt von der Aussenzone umhüllt sind. 11) Beim etwa 13.0mm langen Embryo von 15 Tagen bildet die Innenzone des metanephrogenen Gewebes, die butförmig die Spitze der Sammelröhre umhüllt, die Zellkugeln, ferner die Zellbläschen, die Anlagen der Harnkauälchen in ihrem zentralwärts umgekebrten Ende. 12) Beim etwa 13.5mm langen Embryo von 16 Tagen kommen endlich die Harnkanälchen, die sich zuerst hakenförmig und dann weiter S-förmig umbilden, in Verbindung mit den Endstucken der Sammelröhre.13) Diese Verbindung geht immer an den tertiären bis quintären Sammelröhren vor sich, die primären und sekundären Sammelröhre beteiligen sich nicht daran. 14) Von disen Verbindungen zwischen den Sammelröhren und Harnkanälchen kann ich beim etwa 13.5mm langen Embryo von 16 Tagen in der linken Nierenanlage 33, und in der rechten 31 zählen. 15) Während der Entwicklung verändert die Nierenanlage ihre Lage von caudal nach kranial, inzwischen führt sie auch eine zweifache Veränderung der Achsenrichtung "(1) eine nach der Mit telebene, und (2) eine nach der Horizontalebene gerichtete Achsenveränderung" und eine zweifache Rotation "(1) eine dorso-laterale Rotation mit der Längsachse und (2) eine kranio-ventrale Rotation wit der Queracbse" aus. 16) Die Differenz zwischen der Lage der linken und der rechten Nierenanlage wird zuerst beim 13.0mm langen Embryo von 15 Tagen sichtbar, bei welchem das rechte Nierenbecken 60μ höher kranial wärts liegt als das links. Diese Differenz beträgt beim 13.5mm langen Embryo von 16 Tagen schon 0.13mm.
ISSN
0030-1558
NCID
AN00032489