Journal of Okayama Medical Association
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Über die Portioleukoplakie

Yamamoto, Hideo
47_883.pdf 5.53 MB
Published Date
1935-04-30
Abstract
Eine besondere Bedeutung haben in neuester Zeit durch die Forschungen von Hinselmann die als Leukoplakie bezeichneten Befunde der Portio erhalten. Es handelt sich dabei um weisslich gefärbte Bezirke auf der Schleimhaut der Portio, deren Farbe durch verhornende Massen des Portioepithels bedingt ist und die man meistens schon makroskopisch erkennen kann. Hinselman hat sie mit dem Kolposkop eingehend erforscht. Es liegen auch bereits eine Anzahl einwandfreier Beobachtungen durch Hinselmann selbst und andere Autoren vor, die den Übergang von Leukoplakie zum Karzinom sicher erweisen. Wenn man aber die Literatur durchsieht, ist man erstaunt über die geringe Ausbeute an Portioleukoplakie. In Japan ist nur ein einziger Fall mitgeteilt. Ich hatte drei in unserer Klinik zur Behandlung vorliegende Fälle klinisch, makroskopisch und histologisch genau untersucht. Mikroskopisch fand sich ein wahres Stratum corneum mit stark abgeplatteten Epithelien, darunter ein Stratum granulosum und ein stark verdicktes Stratum Malpighi. Das basale Relief des erkrankten Teils ist stellenweise unruhiger als in den normalen Abschnitten. Es bestand auch bereits in Form von einzelnen Zapfenbildungen eine gewisse Neigung zur Wucherung ins subepitheliale Bindegewebe. Meine Erfahrungen legen uns die Pflicht auf, schon allein unter klinischen Gesichtspunkten den Portioleukoplakien eine besondere Bedeutung für die Früherkennung des Karzinoms beizumessen. Ob die 100%ige karzinomatöse Entwicklung der Leukoplakie sich in Zukunft wird halten lassen, ist nicht die wesentliche Frage. Mögen es auch nur 50% oder noch weniger sein, unter allen Umständen würden immer solche Stellen entfernt werden müssen, da wir es der Leukoplakie nicht ansehen können, wie ihre Weiterentwicklung sein wird und nicht dafür garantieren können, dass die Frau in Kontrolle bleibt.
ISSN
0030-1558
NCID
AN00032489