Journal of Okayama Medical Association
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Über die experimentelle Serumanaphylaxie dureh intraperitoneale Antigenreinjektion (II. Mitteilung.) Über die Antigenresorption in der Peritonealhöhle bei der Meerschweinchenanaphylaxie

Kuwabara, Ichiro
47_3086.pdf 2.65 MB
Published Date
1935-11-30
Abstract
In der hier mitgeteilten Untersuchung beschäftigte sich Verfasser mit der Frage der Antigenresorption in der Peritonealhöhle bei normalen und sensibilisierten Meerschweinchen, weil die anaphylaktischen Symptome sowohl bei aktiv als auch bei passiv sensibilisierten Meerschweinchen in bezug auf die Antigenreinjektionsmenge und die Inkubationszeit stärker verschieden sind als bei venöser Antigenreinjektion. (siehe I. Mitteilung.) Für den Antigennachweis im Meerschweinchenblut ist die Nachprüfung mit Kaninchenimmunserum von Rinderserum durch die Präzipitinreaktion nach Uhlenhuth erforderlich. Leider ist diese Präzipitinreaktion nicht ohne weiteres anwendbar, weil die Gruppenreaktion zwischen Meerschweinchenserum und Rinderserum gegen Antirinderkaninchenserum diesen Antigennachweis verzögert. Aus diesem Grunde hat Verfasser das Antirinderkaninchenserum (Uhlenhuthscher Wert 1:50000, Ogatascher Wert 1:500 bei 1:2500 antigenverdünnung, d. h. Bindungszone.) mit physiologischer Kochsalzlösung bis zur Verwendbarkeit (1:100) verdünnt, womit einerseits die Gruppenreaktion für Meerschweinchenserum beseitigt, anderseits der Antigennachweis für Rinderserum noch nicht unmöglich gemacht wurde. Infolge des spezifischen Gewichtes beider Sera kann man den Rinderserumabguss auf Kaninchenserum nicht überschichten, daher hat Verfasser umgekehrt die Antigenlösung unten angestellt und auf diese die verdünnte immunserumhaltige Flüssigkeit überschichtet; dabei werden die Antigene durch ein Gemisch von physiologischer Kochsalzlösung und Gummi arabicum (1%) verdünnt. Nach diesem Experiment hat er die hemmende Wirkung von hypertonischer Kochsalzlösung und Pepton untersucht und eine Verzögerung der Antigenresorption in der Peritonealhöhle bei diesem Versuche beobachtet. 1) Die Reinjektionsmenge des Antigen bei aktiver und passiver Anaphylaxie ist je nach dem Injektionsort stark verschieden, weil bei intraperitonealer Injektion ungefahr über 1:50 des bei intravenöser Injektion erforderlichen Antigen benötigt wird. 2) Um den anaphylaktischen Schocktod durch peritoneale Reinjektion bei Meerschweinchen hervorzurufen, ist erforderlich, dass die injizierten Antigene so schnell wie möglich (spätestens in 5' oder 10') aus der Bauchhöhle in das Blut übergehen und ihre Konzentration im Blute dazu der Bindiungszone des Präzipitin entspricht (geeignete Konzentration für Antigen- und Präzipitinbindung); wenn die Antigenmenge im Blute diese geeignete Menge noch nicht erreichte oder diese Resorption etwas verspätet, später als nach 10 Minuten, erfolgte, so beobachtete Verfasser nur schwache Schocksymptome und die Antianaphylaxie beim Versuchstier. 3) Wenn der anaphylaktische Schocktod nach peritonealer Reinjektion des Antigen hervorgerufen wird, so kann stets eine schnelle Verminderung des Präzipitin und das Vorkommen des Antigen im Blute bei dem sensibilisierten Tier nachgewiesen werden. Wenn die anaphylaktischen Symptome verhindert oder erleichtert werden, so werden bei dem sensibilisierten Tier das unversehrt zurückbleibende Präzipitin und eine Verspätung des Antigenaustrittes in das Blut beobachtet. 4) Bei sofortiger Kochsalzinjektion (5%) oder bei nach 1-2 stündiger Inkubation erfolgter Peptoninjektion (0.03g) wird die Anaphylaxie durch intraperitoneale Reinjektion stark behindert. weil dabei die Antigenresorption durch die Peritonealhöhle auch stark verzögert wird. 5) Aus obigen Beobachtungen ersieht man, dass eine starke Antigen- und Antikörperbindung im Blute bei experimenteller Anaphylaxie unbedingt nötig ist; wenn diese Bindung in geeigneter Konzentration sofort nach der Injektion stattfindet, so wird der Schocktod hervorgerufen, wenn diese Bindung aber nur unvollständig oder langsam vor sich geht, so wird eine Abschwächung der Schockstärke oder die Antianaphylaxie beobachtet.
ISSN
0030-1558
NCID
AN00032489