Journal of Okayama Medical Association
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Über den Bau und die Sehfähigkeit des Facettenauges einer Libelle-Orthetrum albistylum Sely's

Mori, Nobutane
46_1855.pdf 9.11 MB
Published Date
1934-08-31
Abstract
Verfasser untersuchte das Facettenauge einer Libelle histologisch sowie auch optisch und gelangte zu folgendem Schluss. 1) Die Form eines Facettenauges ist eiformig. Es besteht aus ungefähr 7888 Ommen. Der Gesichtswinkel eines Facettenauges betrug bei natürlicher Körperlage 163° im horizontalen Meridian und 162° im vertikalen. 2) Ein Facettenauge besteht aus 1) Hornhaut 2) Kristallkegel 3) Kegel, der zwischen Kristallkegel und Sehzelle liegt, 4) Sehzellen 5) Nervenfasern. 3) Eine Sehzelle verbindet sich mit nur einer Nervenfaser. Die weitere Verkettung der Nervenfasern im Ganglion geschieht wie in unserer Netzhaut. Daraus kann man wohl entnehmen, dass die Netzhaut der hoheren Tiere einem Teile des Gehirnes entspricht. 4) Der Kegel, der zwischen Kristallkegel und. Sehzelle liegt, wirft das Licht an der Grenze zwischen dem Kegel und der ihn umgebenden leeren Rohren zuruck. 5) Wenn man dieses Facettenauge vor das Fenster stellt und mit der Lupe beobachtet, so sieht man ein verkleinertes vollkommenes Fensterbild, aber nicht ein Teilbild desselben an jeder Hornhaut der Ommen. 6) Die Bestimmung des Krummungsradius und des Brechungsindices der Hornhaut ermöglicht es, die Brennweite des optischen Apparates dieses Auges zu berechnen. Der hintere Brennpunkt liegt durchschnittlich 0, 03mm. hiter der Hornhaut. Dieses Stelle entspricht ungefahr dem distalen Ende des Kegel, welcher zwischen Kristallkegel und Sehzelle liegt. Unter diesen Verhaltnissen fällt das optische Bild jedes Objektes in der Aussenwelt auf jede Sehzelle, welche sich mit nur je einer Nervenfaser verbindet. Man kann wohl vermuten, dass ein solches Auge nicht die Details des Bildes, sondern nur die Grösse, ungefähre Gestalt und die Richtung des Objekt durch die Zahl und Verteilung der erregten Sehzellen erkennen kann.
ISSN
0030-1558
NCID
AN00032489