Journal of Okayama Medical Association
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Über den Einfluss des Benzylguanidins, p-Oxybenzylguanidins und Guanidins auf die geformten Bestandteile des Blutes I. Mitteilung Über den Einfluss auf die Leukocytenbild und auf die Zahl der Erythrocyten und Blutplättchen

Sakamoto, Yutaka
45_2197.pdf 2.62 MB
Published Date
1933-09-30
Abstract
Benzylguanidin (B), p-Oxybenzylguanidin (P) und Guanidin (G) üben bei subkutaner Verabreichung am Kaninchen auf die Zahl der Erythrocyten keinen bestimmten Einfluss aus. Sie vermehren alle die Zahl der Leukocyten und Blutplättchen beträchtlich. Bei Steigerung der Dosis über eine bestimmte Grenze hinaus wird diese vermehrende Wirkung wieder schwächer und geht zuletzt in eine entgegengesetzte Wirkung über. Die die Leukocytose verursachende Wirkung ist bei B am stärksten, indem sie bei 0.5-2mg/kg öfters und bei 5-10mg/kg immer deutlich auftritt. Bei P und G ist sie viel schwächer, indem sie beim ersteren bei 1-10mg/kg und beim letzteren bei 5-10mg/kg öfters und bei beiden bei 20-50mg/kg immer deutlich zu konstatieren ist. Unter den 2 letzteren ist die Wirkung von P aber in der Beständigkeit sowie in den Ausschlägen der des letzteren überlegen. Die Einbusse dieser Wirkung bei der Übersteigerung der Dosis ist bei B am deutlichsten (sie tritt bei über 20-30mg/kg auf), dann folgt die bei G (bei 200mg/kg), und bei P ist sie unerkennbar. In der Wirkung auf die Zahl der Blutplättchen ist B auch am stärksten, es vermehrt sie bei 5-10mg/kg deutlich und vermindert sie bei 30-50mg/kg. G ist hier etwas starker als P; das erstere vermehrt sie bei 5-10mg/kg und vermindert sie bei 50-100mg/kg, während das letztere bei 5-10mg/kg inkonstant und erst bei 30-50mg/kg deutlich vermehrend wirkt. Wenn diese Stoffe täglich wiederholt verabreicht werden, so wird die Leukocytose bei B und P fast kontinuierlich, und der Grad der Vermehrung, die 1-3 Stunden nach der Injektion auftritt, nimmt während 4-5 Tagen über den Grad am vorigen Tage zu, dann nach weiteren Injektionen nicht mehr zu, sondern sogar wieder ab. Bei G wird eine solche Verstärkung der Leukocytose durch wiederholte Verabreichung nicht konstatiert, während die Leukocytose auch die Neigung zeigt, kontinuierlich zu werden. Eine gewöhnlich Leukocytose verursachende Dosis der 3 Stoffe wirkt bei hoher Temperatur im Sommer auf die Leukocytenzahl nicht mehr vermehrend, sondern im Gegenteil vermindernd. Die Vermehrung der Leukocyten durch diese Stoffe beruht hauptsächlich auf der Vermehrung der pseudoeosinophilen Leukocyten. Aber bei der Leukocytose, die durch wiederholte Verabreichung hervorgerufen ist, beteiligen sich auch die Lymphocyten. Es zeigt sich bei der Vermehrung der pseudoeosinophilen Leukocyten eine deutliche, “Linksverschiebung” des Arnethschen Blutbildes, d. h. eine erhebliche Vermehrung der Zellen der I. und II. Klasse nach Arneth, auf Kosten der Vielsegmentformen. Aus diesen Tatsachen ist zu entnehmen, dass die Vermehrung der pseudoeosinophilen Leukocyten, die die Hauptursache der Leukocytose durch diese Stoffe bildet, auf die Funktionssteigerung des Knochenmarks durch die reizende Wirkung dieser Stoffe zurückzuführen ist. Folglich kann für die Verminderung der Leukocyten durch grössere Dosen dieser Stoffe hauptsächlich die iähmende Wirkung auf das Knochenmark zugrundegelebt werden.
ISSN
0030-1558
NCID
AN00032489