Journal of Okayama Medical Association
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Histologische Untersuchungen über die Veräanderung des Pankreas nach Unterbindung seines Körpers

Tomozawa, Tatsujirô
45_2173.pdf 5.59 MB
Published Date
1933-09-30
Abstract
Der Verfasser führte seine Experimente hauptsächlich bei kleinen Hunden aus, ohne jedoch auch Kaninchen und Hühner aus der Acht zu lassen. Nach Unterbindung des Pankreaskörpers liess er die Tiere 3 Stunden-28 Tage lang leben, um dann sie zu töten. Aus dem Pankreas wurden der Kopf- und Caudalteil genommen und mit Hilfe der folgenden Methoden untersucht. 1. Eosinhämatoxylinfärbung. 2. Mallorysche Bindegewebsfärbung (für Untersuchung des Bindegewebs und der Zymogenkörnchen). 3. Eisenhämatoxylinfärbung nach Fixierung in der Kopschen Flüssigkeit (für Untersuchung der Mitochondrien). 4. Färbung mit Sudan III und Hämatoxylin. 5. Osmiumfixierung nach Flemming und Safraninfärbung (4 u. 5 für Fettuntersuchung). 6. Cajalsche Uransilbermethode (für Untersuchung des Golgischen Apparates). Die Ergebnisse sind wie folgt: 1. Nach Unterbindung des Pankreaskörpers zeigt der Kopfteil desselben Organs einstweilen eine kompensatorische Funktionssteigerung, indem die Zymogenkörnchen und der Golgische Apparat der Drüsenzellen an Menge zunehmen und die Langerhans'schen Inseln sich an Zahl und Grösse vermehren. Im Caudalteil dagegen schwellen die Drüsenzellen und die anderen Epithelzellen infolge der Sekretstagnation an, wobei sie sich trüben, um allmählich der Fettdegeneration anheimzufallen. Endlich gehen sie zu Grunde und an dessen Stelle tritt das wuchernde Bindegewebe auf, wobei das ganze Volum des Caudalteils sich stark vermindert. 2. Das Verderben der Pankreaselemente geschieht auf folgende Ordnung : Drüsenzellen → Zentroazinäre Zellen → Zellen der Schaltstücke → Inselzellen → Zellen der kleinen und mittleren Ausführungsgänge → Epithelzellen des Ductus pankreaticus. 3. Gegen Pankreassaft hat die Lumenseite der Drüsenzellen einen starken Wiederstand, während die Zellenbasis am schwachsten ist. Daher zerfallen die Drüsenzellen bei Sekretstagnation immer an der Basalseite. 4. Nach Unterbindung des Pankreaskörpers waren die Tiere nicht stark niedergeschlagen und zeigten erst nach 25 Tagen einen Appetitmangel. 5. In den Inseln können Körnchen auftreten, die an die Zymogenkörnchen erinnern, und nach Unterbindung des Pankreaskörpers sieht man, dass die Inseln sich im allgemeinen in dem Kopfteil vermehren, während sie im Caudalteil meistens eine Verminderung aufweisen. Auf Grund dieser Tatsachen hält der Verfasser für wahrscheinlich, dass die Drüsen- und Inselzellen zueinander übergehen können. 6. Zymogenkörnchen, Golgischer Apparat und Mitochondrien scheinen miteinander in Beziehung zu stehen. Wenn die Mitochondrien deutlich zum Vorschein kommen, treten die Zymogenkörnchen und der Golgische Apparat in den Hintergrund, und umgekehrt. Was ihre Veränderungsordnung anbetrifft, so verändern sich die Mitochondrien zuerst, während die Veränderung der Zymogenkörnchen zuletzt auftritt Wahrscheinlich stellen sich die Mitochondrien als Vorstufe des Golgischen Apparat dar, wäahrend der letztere zu den Zymogenkörnchen übergeht. 7. Die fettige Degeneration des caudalen Pankreasteils nach Unterbindung des Körpers tritt erst am 10. Tage des Versuches in die Erscheinung, um dann allmählich deutlich zu werden. 8. Die Veränderung des Caudalteils nach Unterbindung des Pankreaskörpers geschieht auf folgende Weise. Bald nach Operation stagniert das Sekret und an der 6. Stunde des Versuches weisen die Drüsenzellen Anschwellung und Trübung auf, wobei ihre Kerne gegen die Zellbasis gedrückt werden. 12 Stunden nach Operation treten grosse oder kleine Vakuolen im Zellleib auf und von der 24. Stunde des Versuches an zerfallen die Zellen auf der Basalseite und ihr Inhalt fliesst nach aussen aus. Endlich verschwinden alle Epithelzellen im Caudalteil und machen dem Bindegewebe Platz, wobei das ganze Gewebe der fettigen Degeneration anheimfällt. 9. Die meisten Forscher geben an, dass die Veränderung der Insel viel später als die der Drüsenzellen zum Vorschein kommt. Meiner Erfahrung nach ist die Zeitverschiedenheit viel geringer, indem die Veränderung der Inselzellen nur einen Tag später auf die der Drüsenzellen folgt.
ISSN
0030-1558
NCID
AN00032489