Journal of Okayama Medical Association
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Beiträge zur Kenntnis des Vaccinimmuserums

Tohma, Sei
45_2074.pdf 969 KB
Published Date
1933-09-30
Abstract
Die Studien über die Antigenität der Vaccina und Variola wurden schon von mehreren Autoren eingehend berichtet; leider sind die Resultate der Präzipitin- und Komplementbindungsreaktion nicht immer gleich, weil die Antigenvaccine nicht ganz rein, sondern ein Gemisch von Kuhlymphe und Virus sind, und dazu die Untersuchungsmethode durch die Antigenverdünnungsmethode bestimmt wird. Daher habe ich mit Antivaccinimmunserum diese Frage mittels der Antikörperverdünnungsmethode, über welche in unserem Institut schon mebrmals berichtet wurde, bei der Präzipitinund Komplementbindungsreaktion nochmals genau untersucht. Als Antigen zur Reaktion benützte ich den Vaccinextrakt, welcher vor der Benützung mit der 10fachen Mengen einer 0,85%igen physiologischen Kochsalzlösung verdünnt und nach Beimischung bis zum nächsten Morgen im Eisschranke extrahiert wurdc. Nach starker Zentrifugierung wurde dann der klare Teil abpipettiert. Als Injektionsmaterial benützte ich die Vaccinemulsion, in welcher das Vaccin mit 10 Teilen physiologischer Kochsalzlösung verdünnt war und welche vor dem Versuch bei 56°C 30 Minuten lang erhitzt wurde. Die Kaninchen wurden durch mehrmalige Injektion von Vaccinemulsion (1 Dosis=0.5cc.) bei 4-5 tägigen Pausen immunisiert, das Immunserum wurde zur Präzipitinund Komplementbindungsreaktion verwendet. Die Resultate können kurz in folgender Weise zusammengefasst werden: 1) Das Immunserum reagierte positiv bei der Präzipitinreaktion sowohl mit Vaccinextrakt als auch mit Rinderserum; ich konnte aus dem Präzipitintiter für Vaccinantigen viel höher steht als für Rinderserum. Daraus folgt die Reagierbarkeit des Abgussserums für Vaccinextrakt nach der Absorption mit Rinderserum. Diese Reaktion geht bei der Komplementbindungsreaktion in der gleichen Weise wie bei der Präzipitinreaktion. 2) Um die Schutzkraft des Immunserums zu prüfen, habe ich zuerst das Immunserum intravenös injiziert und nach 24 Stunden das frische Vaccin, welches mit steriler physiologischer Kochsalzlösung auf das 100fache verdünnt wurde, in den Hoden geimpft. Dabei habe ich die Schutzkraft durch lokale Erscheinungen an der injizierten Stelle genau erkannt, weil bei dem Kontrolltier eine Anschwellung und Rötung, Oedem der Hodenhaut und nekrotische Veränderung des Parenchyms nurch Vacciuinjektion allein hervorgerufen wurden, und diese Schutzkraft sogar je nach der zur Injektion verwendeten Antiserummenge beeinflusst wurde. 3) Weiter injizierte ich das Vaccin steril in den Kaninchenhoden und erreichte es, Pocken in vivo rein zu kultivieren. Dabei fand ich die interessante Tatsache, dass das Kaninchenserum sowohl mit Hodenantigen als auch mit Vaccinantigen positiv bei Präzipitinreaktion oder Komplementbindungsreaktion reagiert, und zwar der Verlauf dieser Immunkörperproduktion in beiden Fällen parallel geht. Diese Tatsache deutet darauf hin, dass die Vermehrung des Pockeuvirus mit der Zerstörung. des Hodenparenchyms gleichen Schritt hält. Bei diesem Fälle reagierte nicht das Antivaccinpräzipitin mit dem Rinderserum.
ISSN
0030-1558
NCID
AN00032489