Journal of Okayama Medical Association
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Über Veränderungen der Fundusdrüsen, die die totale Exstirpation der Glandula parotis oder submaxillaris zur Folge hat

Ide'i, Ichiro
45_1514.pdf 2.93 MB
Published Date
1933-07-31
Abstract
Bei Kanincben exstirpierte der Verfasser die beiderseitigen Submaxillar- oder Ohrspeicheldrüsen gänzlich und liess die Tiere 5, 15, 30, 50 oder 70 Tage lang weiter leben, um dann ihre Magenfundusdrüsen mit Hilfe der Uransilbermethode und der Eisenhämatoxylin- sowie Eosinhämatoxylin-Färbung zu untersuchen. Daraus ergibt sich das Folgende: 1. Nach der totalen Exstirpation der Ohrspeicheldrüsen schwellen die Hauptzellen der Fundusdrüsen an und sind mit den feinen Sekretgranula ausgefüllt, wobei ihre gescbrumpften und intensiv gefärbten Kerne nach den Zellenbasen gedrückt sind und das Drüsenlumen sich bis auf Schliessung verengert. Die Fäden ihres Golgischen Apparates werden kürzer und dicker und liegen dicht nebeneinunder, sodass das gauze Bild des Apparates im allgemeinen etwas schmaler aussieht. Dagegen verkleinern sich die Belegzellen und enthalten kleine intensiv gefärbte Kerne. 2. Nach der totalen Exstirpation der Subrnaxillardrüsen verkleinern sich die Hauptzellen der Magenfundusdrüsen und enthalten spärliche gröbere Körnchen. Zuweilen sehen sie jedoch wie mit Vakuolen ausgefüllt aus. Das Drüsenlumen wird weiter und das Zellleib färbt sick mit Hämatoxylin im Gegensatz zum Kern, der prall und blass ist. Die Apparatfäden werden länger und feiner und liegen voreinander etwas entfernt, sodass der gauze Apparat etwas verbreitet erscheint. Die Belegzellen vergrössern sich deutlich und enthalten pralle und blasse Kerne. 3. Die oben-erwähnten Veränderungen kommen schon am 5. Tage nach der Exstirpation der Ohrspeichel- oder Submaxillardrüsen zum Vorschein, obwohl sie noch nicht deutlich sind. Am 15. Tage nach Operation treten sie etwas in den Hintergrund, um dann am 30. und 50. Tage nach Operation am deutlichsten zu werden. Am 70. Tage nach Operation vermindern sich die Veränderungen oder zeigen sich viermehr im umgekehrten Verhältnis zum früheren Zustund. 4. Die Veränderung der Magenfundusdrüsen, die die Entfernung der Ohrspeicheldrüsen zu Floge bat, zeichnet sich dadurch aus, class die Hauptzellen sich im ruhen, d. h. sekretgefüllten Zustand finden, während die Belegzellen infolge der Ausscheidung sekretarm werden. Gerade umgekehrtes Verhältnis zeigt die Entfernung der Submaxillardrüsen. Hier sind die Hauptzellen im aktiven d. h. sekretentleerten Zustund im Gegensatz zu den Belegzellen, die mit dem Sekret erfüllt sind. Daraus geht hervor, dass beiderlei Speicheldrüsen wenigstens auf die Magenfundusdrüsen im voneinunder eutgegengesetzten Sinne wirken. 5. Der Verfasser ist der Meinung, dass die genannten Veränderungen der Magenfundusdrüsen auf den Hormonen der Speicheldrüsen beruhen, obwohl die Frage offen bleibt, ob diese Substanzen mit Insulin und seinem Antihormon identisch sind. Doch ist es wahrseheinlich, dass das Hormon der Ohrspeicheldrüse auf die parasy mpathischen Nerven, und das der Submaxillardrüse auf die sympathischen Sekretionsfasern einwirkt.
ISSN
0030-1558
NCID
AN00032489