Journal of Okayama Medical Association
Published by Okayama Medical Association

<Availability>
Full-text articles are available 3 years after publication.

Über die gegeusätzliche Bewegungen der Sehzellen in der Netzhant des Hahnenauges

Matsuura, Takashi
45_758.pdf 5.59 MB
Published Date
1933-04-30
Abstract
Der Verfasser fand in der ganzen ihm zugäanglichen Literatur nur wenige Forschungsberichte über die durch Belichtung oder Verdunkelung eingetretenen Bewegungserscheinungen der Sehzellen des Tagvogels. In diesem Punkte ist van Genderen Storts alte Meinung allgemein vorherrschend und darin ist bisher, so scheint dem Verfasser, kein Fortschritt gemacht worden. Deni Verfasser kamen Zweifel über dessen Mitteilungen, so dass er nicht nur die Formänderung der Sehzellen bei Hellund Dunkelauge erforschte, sondern auch die Uebergangszustände zwischen Hell- und Dunkelstellung beobachtete, unter Benützung von Hähnen als Versuchsmaterial. Er stellte folgendes feat. 1) Die Dichtigkeit der Zapfen ist viel grösser in der Oberhälfte der Retina als in deren Unterhälfte, bzw. am grössten im Zentralgebiet der Oberhälfte. Das Verhältnis der dickers Zapfen zu den einfachen Zapfen ist 10:19. 2) In der Unterhälfte der Netzhaut ist die Zabl der Stäbchen und der dicken Zapfen beinahe ganz gleich, trotzdem finden sich die ersteren in der Oberhälfte in geringer Zahl, im Zentralgebiet noch spärlicher. Somit verhalten sich die Stäbchen umgekehrt wie die dicken Zapfen. 3) Jedes Sehzelle ist, im grossen und ganzen, im Zentralgebiet am dünnsten und längsten, je weiter entfernt davon, desto dicker und kürzer. 4) Die infolge von Hell- und Dunkelstellung, sich ergebende Differenz in Länge und Breite der Innenglieder steht im Verhältnis den respektiven Längen und Breiten derselben. Die Stäbchenaussenglieder und das Ellipsoid jeder Sebzelle verändern sich in gleichen Verhältnissen wie die Innenglieder, jedoch ist die so uftretende Differenz kleiner. 5) Kerne der Sehzellen befinden sick immer in einer bestimmten örtlichen Beziehung zueinander, je dichter sie sind, desto dünner und länger ist ibre Gestalt. Die Veräanderungen der Form und der Stelle des Kerns kommen, wenn auch ganz klein, so doch zum Vorschein. Der um den Kern liegende Teil des Innengliedes führt bei Belichtung oder Verdunkelung die Veränderung der Gestalt von allen anderen zuerst aus. 6) Der Übergang des Zapfens von der Dunkel- zur Hellstellung ist frühzeitiger und schneller als der des Stäabchens, das umgekebrte ist der Fall beim Übergang zur Dunkelstellung. 7) Im Zentralgebiet der Retina, wo der Übergang zur Hellstellung am frühzeitigsten vollendet wird, erfolgt der Übergang zur Dunkelstellung am spätesten. Die Hellstellung vollendet sich schneller in der Oberhälfte der Retina als in der Unterhälfte, während bei der Dunkelstellung das Gegenteil der Fall ist. 8) Wenn man die Tiere der Belichtung verschiedener Stärke aussetzt, gehen die Sehzellen bezüglich ihrer Gestalt in einem Zustand über der der Stärke entspricht, und halten ihn danach bei. Das rote Licht hat dabei dieselbe Wirkung wie das gleiche abgeschwächte Licht. 9) Im Zentralgebiet der Unterhälfte der Retina ist im Verhältnis zur eigentlichen Grösse der Sehzellen die Veränderung ihre Gestalt grösser als in anderen Gebieten. 10) Aus oben genannten Gründen schliesst der verfasser folgendes: Die gegensätzliche (abwechselnde) Bewegungen der Sehzellen sind unabhängig von der Zahl der Stäbchen. Die bisherige Vermutung, dass die Zahl der Stäbchen und der dicken (neben) Zapfen gleich sind, ist der Meinung des Verfassers nach ohne Grund. Natürlich ist die Bewegung der Sehzellen im Zentralgebiet deutlich nachweisbar.
ISSN
0030-1558
NCID
AN00032489