Journal of Okayama Medical Association
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Experimentelle Studien über die Behandlung des Furunkels mit der “Grauen Salbe”. (I. Mitteilung)

Suga, Tatsumasa
45_336.pdf 7.85 MB
Published Date
1933-02-28
Abstract
Es ist schon von mehrern Klinikern (Junkermann, Zechlin, Tsuda etc.) berichtet worden, dass die “Graue Salbe” heilsam auf den Furunkel einwirkt. Von der Wirkungsweise der “Grauen Salbe” aber liegen noch keine experimentellen Studien vor. Ich suchte daher die Heilwirkung der Salbe am Furunkel, der künstlich auf der Haut des Meerschweinchens hervorgerufen war, experimentell pathologisch-anatomisch und bakteriologisch zu untersuchen. Meine Ergebnisse seien folgendermassen zusammengefasst: A) Studien auf der pathologisch-anatomischen Seite. 1) Bei der Behundlung des künstlichen Furunkels mit der “Grauen Salbe” beobachtete ich nicht bloss makroskopisch eine mildere Entzündung, sondern auch mikroskopisch eine schneller verlaufende Hyperämie, Leukozyteninfiltration und Adszessbildung, als bei der Kontrolle. Nach 3 tägiger Behandlung war der Abszess bedeutend kleiner als beim Kontrolltier und die akute Entzündung war fast zum Abschluss gekommen. Nach der Gramschen Färbung konnte ich wahrnehmen, das die “Graue Salbe” die Phagozytose befördert. Nach 4 tägiger Behandlung beobachtete ich, dass die Zahl der Staphylokokken im Abszesse stark vermindert war. Bei denselben Versuchen mit “Zecamin” (Pasta aus Magnesium-sulfat) war die Einwirkung der letzteren schwächer als die der “Grauen Salbe”. 2) Der Einfluss der “Grauen Salbe” auf die normale Haut des Meerschweinchens war höchst schwach nach 3 Tagen, nach 4 Tagen etwas deutlcber und zwar als Zellwucherung im subkutanen und intermuskulären Bindegewebe, während der Einfluss von “Zecamin” viel geringer als der der “Grauen Salbe” war. B) Studien auf der bakteriologischen Seite. 1) Der künstlich verursachte Furunkel an der Haut des Meerschweinchens wurde nach 4 Tagen inzidiert und der herausgenommene Eiter kultiviert. Der injizierten Staphylokokken wurden vom Eiter zahlreich gewachsen. Aber bei dem mit der “Grauen Salbe” bebundelten Furunkel wurde die Menge des Eiters stark vermindert und die kultivierten Kolonien waren sehr gering. Daraus kann man schliessen, dass die “Graue Salbe” auf das Wachstum der Staphylokokken bedeutend hemmend wirkt. Dieselbe Wirkung wurde auch bei “Zecamin” konstatiert. 2) Und die Virulenz der Staphylokokken wurde bei der “Grauen Salbe” mehr deutlicher abgeschwächt, als bei der Kontrolle. 3) Auch konnte ich die direkte Wirkung der “Grauen Salbe” auf die Staphylokokken nachweisen, indem ich ein Stückchen der “Grauen Salbe” in die Mitte der Agarplatte legte, die mit Bakterien verstrichen wurde, d. h. auf der Agarplatte waren keine Kolonien innerhalb des runden Hofes rings um die “Grauen Salbe” in der Entfernung von einigen Zentimetern sichtbar. Solch direkte Wirkung konnte ich bei “Zecamin” fast gar nicht nachweisen. 4) Ich habe weiter festgestellt, dass die das Wachstum der Bakterien hemmende Wirkung der Salbe nicht nur von der direkten Wirkuug, sondern auch von dem durch die Wärme verdunsteten Quecksilberdampf hervorgerufen wird.
ISSN
0030-1558
NCID
AN00032489