Die zum Versuche verwandten 7 Chininderivate wirken auf den Blutdruck des Kaninchens in allen Dosen erniedrigend. Nach der Wirkungsstärke ordnen sie sich in der folgenden Reihe: Vuzin>Eucupin>Optochin>Cinchonidin>Cinchonin>Chinidin>Chinin. Beim Kaninchen, bei welchem der Blutdruck durch Chloralhydrat bis zu einem gewissen Grade schon herabgesetzt wurde, wird diese Wirkung fast gar nicht aufgehoben. Einige von diesen Chininderivaten zeigen zur blutdrucksteigernden Wirkung des Adrenalins und Adrenalons einen ausgeprägten Antagonismus. Diese antagonistische Wirkung ist mit unter bei Cinchonidin und Chinidin am deutlichsten, dann folgt Cinchonin, und ist nur selten bei Eucupin zu beobachten. Bei Cinchonidin wird die Adrenalin- und Adrenalonwirkung schon in kleinen Dosen deutlich gehemmt, und bei mehr als mittleren Dosen findet sogar eine Umkehrung der Adrenalin- und Adrenalonwirkung statt. Nach Vorbehandlung mit Optochin und Vuzin wird nur bei grossen Gaben die blutdrucksteigernde Wirkung des Adrenaline und Adrenalons etwas gehemmt, so dass ein deutlicher Antagonismus nicht konstatiert wurde. Die blutdrucksenkende Wirkung des Adrenalons wird nach Vorbehaudlung mit Chininderivaten nicht nur nicht gehemmt, sondern verstärkt, und zwar desto deutlicher, je stärker die Chininderivate auf die blutdruclmteigende Wirkung des Adrenaline und Adrenalons hemmend einwirken. Die antagonistische Wirkung dieser Stoffe zur blutdrucksteigernden Wirkung von Adrenalin und Adronalon ist auf eine Lähmung der sympathischen Vasokonstriktoren zurückzuführen. Es geht die blutdruckerniedrigepde Wirkung der Chininderivate mit der Hemmung der blutdrucksteigernden Wirkung des Adrenalins und Adrenalons keineswegs parallel. Berücksichtigt man die Tatsache, dass die blutdrucksenkende Wirkung der Chininderivate durch die Vorbehaudlung mit Chloralhydrat nicht gehemmt wird, so versteht man, dass die Wirkung dieser Stoffe auf den Blutdruck periphera usgelöst wird. Der Angriffspunkt scheint, im Gefässmuskel selbst zu liegen.