Journal of Okayama Medical Association
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Experimentelle Studien über die Ermüdung II. Mitteilung. Über den Einfluss der Ermüdung auf die Antikörperbildung

Ishihara, Tadayuki
45_3045.pdf 2.38 MB
Published Date
1933-12-31
Abstract
Der Einfluss der Ermüdung auf die Antikörperbildung wurde schon von vielen Forschern untersucht. Einige meinten, dass die Ermüdung auf die Antikörperbildung schädich einwirke, die anderen behaupteten, dass sie keine Wirkung habe, und noch andere erklärten, dass sie eine gute Wirkung ausübe. So gibt es bis jetzt noch keine Übereinstimmung in den Meinungen, weil die Ermüdungseinrichtung, die vorher für diese Experimente angewendete Tretmühle, für Kaninchen oder Meerschweinchen nicht geeignet ist, da die Versuchstiere in dieser nur passive mit der Umdrehung der Tretmühle und nicht freiwillige und aktive Bewegung ausführen können. Deshalb untersuchte ich den Einfluss der Ermüdung auf die Antikörperbildung mit meiner eigenen Ermüdungseinrichtung und erzielte folgende Resultate. I) Der normale Komplementgehalt des Meerschweinchens wird unter dem Einfluss der akuten und chronischen Ermüdung nicht verändert. II) Die akute und chronische Ermüdung vermag bei Kaninchen die normalen Hämoagglutinine gegen Hühnerrote nicht zu beeinflussen III) Die Antikörperbildung bei Hämoagglutinin gegen Hühnerrote scheint durch die akute Ermüdung nicht beeinflusst zu werden. IV) Der Einfluss der chronischen Ermüdung auf die Immunkörper von Kaninchen ist je nach der Ermüdungsweise und der Injektionszeit, wie folgt, verschieden: 1) Wenn man das Kaninchen sofort nach der Antigeninjektion in der Ermüdungseinrichtung 5 Tage (an jedem Tage 5 Stunden) laufen lässt, so ist die Steigerung des Agglutininwertes nach 3 Tagen deutlich sichtbar, und dieser hohe Agglutininwert bleibt lange nach Experiment bestehen. 2) Wenn das Antigen bei vorher ermüdeten Kaninchen injiziert wird, so bleibt der Agglutininwert unverändert. 3) Wenn man das Kaninchen am 3. Tage nach der Antigeninjektion laufen lässt, so ist eine geringe Steigerung des Agglutinins zu bemerken. 4) Wenn man das Kaninchen am 7. Tage nach der Antigeninjektion laufen lässt, so wird der Agglutininwert gar nicht verändert. Kurz gesagt, die Bildung des Antihühnerrotenagglutinins wird gefördert, wenn die Ermüdung sofort od. kurze Zeit nach der Immunisierung beginnt. V) Die Antikörperbildung bei dem Anticoliagglutinin, Hämolysin und Bakteriolysin scheint durch die Ermüdung in gleicher Weise ein wenig gefördert zu werden. VI) Das Aufsteigen des Präzipitinwertes durch die Ermüdung ist nach der Antikörperverdünnungsmethode nachweisbar, nicht jedoch nach der Uhlenhuth'schen Methode. VII) Als man bei immunisierten Kaninchen das Blutbild der Leukozyten und die Antikörperbildung gleichzeitig untersuchte, bemerkte man eine Vermehrung der Leukozyten, bsd. eine solche der pseudoeosinophilen vielkernigen Leukozyten. Durch Fortsetzung der Ermüdung konnte man im Blute das Auftreten der jugendlichen Form von Leukozyten, mit anderen Worten die Arnethsche Kernverschiebung nach links beobachten. VIII) Aus obigen Tatsachen ersieht man, dass die Antikörperbildungskraft der Tiere vermehrt wird, wenn das Hämatopoetische System der Tiere durch Ermüdung gereizt wird.
ISSN
0030-1558
NCID
AN00032489