Journal of Okayama Medical Association
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Experimentelle Studien über die Ermüdung bei Kaninchen und Meerschweinchen I. Mitteilung. Über den Einfluss der Ermüdung auf die Blutbestandteile

Ishihara, Tadayuki
45_3015.pdf 3.48 MB
Published Date
1933-12-31
Abstract
Vorliegende Studien über die Ermüdung wurden hauptsächlich mit Menschen, Hunden und kleineren Tieren angestellt, da die angegebene Einrichtung zum Herbeiführen der Ermüdung für Kaninchen und Meerschweinchen infolge der Gewohnheit der Versuchstiere ungeeignet ist. Die gebräuchlichste Einrichtung ist die Tretmühle. Bei Drehung der Tretmühle bewegen sich die Versuchstiere nur passiv und unwillkürlich, daher ergibt sich ein Resultat, das weit anders ausfällt als das bei eigener aktiver Bewegung anderer Tiere. Hierauf habe ich einen verbesserten Apparat (Photographie) eingerichtet, bei dem die Versuchstiere wie Kaninchen und Meerschweinchen bei willkürlicher Bewegung einen schiefen Ledergurt zu laufen gezwungen werden. Mit diesem kann man die Bewegungszeit und die Laufstrecken genau angeben. In dieser Einrichtung habe ich Kaninchen sich ermüden lassen und dabei Blutkörperchen, Blutzucker, Alkalireserve, Viskosität des Blutes und Serumcholesterin untersucht. Dieselben Experimente habe ich auch bei hoher Temperatur und nasser Wärme angestellt. Folgendes sind die experimentellen Resultate. I) Bei ermüdeten Kaninchen: 1) Nach 3 stündigem Laufen (3600m) ist nur eine unbedeutende Verändrung in der Zahl der roten Blutkörperchen und im Hämoglobingehalt zu bemerken. 2) Die Zahl der weissen Blutkörperchen vermehrt sich schon nach 1 stündigem Laufen (1200m) beständig. Der Grad der Vermehrung geht mit der Stärke der Ermüdung parallel. Das Blutbild gehört zur Pseudoeosinophilie. 3) Der Blutzuckergehalt vermindert sich bei 30 Minuten Laufzeit (Laufweite ca. 600m) um ca. 20% (In einem Falle kommt schwache Hyperglykämie vor), bei 60 Minuten um ca. 35%, bei 120 and 180 Minuten um 40-60%. Der Grad der Vermehrung geht mit dem Grad der Ermüdung ungefähr parallel. 4) Die Alkalireserve vermindert sich um 30-50% direkt nach der Ermüdung, wird aber in wenigen Stunden wieder normal. II) Über die Ermüdung von Kaninchen bei hoher Temperatur (45-50℃) nach 1 stündigem Laufen. 1) Die Zahl der weissen Blutkörperchen vermehrt sich, und zwar stärker als bei der gewöhnlichen Ermüdung. Im Gegensatz dazu vermindert sich aber die Zahl der weissen Blutkörperchen in dem Fall, wo das Kaninchen nach der Ermüdung stirbt. 2) Es ist eine Verminderung des Blutzuckergehaltes zu bemerken, Im Verlauf der Verminderung wird oft infolge der Erhitzung eine vorübergehende Hyperglykämie herbeigeführt. In einem Falle tritt aber auch Hyperglykämie auf, wobei das Kaninchen nach der Ermüdung zu grunde geht. 3) Die Alkalireserve vermindert sich stärker als bei der gewöhnlichen Ermüdung, und die Erholung erfolgt nicht schnell, d. h. die Acidosis ist stärker und dauerhafter als bei der gewöhnlichen Ermüdung von Kaninchen. III) Über die Ermüdung von Kaninchen bei hoher Feuehtigkeit (relative Feuchtigkeit: 90-95%). 1) Nach 1-3 stündigem Laufen ist nur eine unbedeutendere Veränderung in der Zahl der weissen Blutkörperchen und im Blutzucker als bei dem gewöhnlichen Ermüdungsversueh zu bemerken. 2) Die Erholung der Alkalireserve erfolgt nicht schnell bei 3 stündigem Laufen, d. h. die Acidosis ist dauerhafter als bei der gewöhnlichen Ermüdung. IV) Wenn der Ermüdungsversueh bei einem Tier mehrere Tage lang fortdauernd wiederholt wird, so sieht man die sog. Arnethsche Kernverschiebung nach links im Blutbild: am 3. Tage erst erscheint die jugendliche Form des weissen Blutkörperchens in 1.0%, am 5. Tage in 1.5-3.0%. V) Die Viskosität des Blutes vermehrt sich bie der Ermüdung. Der vermehrungsgrad und die Stärke der Ermüdung gehen beinahe parallel; die Viskosität verändert sich wenig bei 30-60 Minuten Laufzeit, vermindert sich aber um 27.0-68.0% bei 3-6 Stunden Laufzeit und bedarf mehr als 20 Stunden zu ihrer Wiederherstellung. Die Viskosität geht bei der Ermüdung nicht immer parallel mit dem Hämoglobingehalt und der Zahl der roten Blutkörperchen. VI) Der Serumcholesteringehalt, bsd. der freie Cholesteringehalt vermehrt sich mit der Ermüdung. Der Vermehrungsgrad geht mit dem Grad der Ermüdung ungefähr parallel. Der Gehalt vermehrt sich nämlich wenig bei 30-60 Minuten Laufzeit, aber um 14-42mg/dl bei 3-6 Stunden Laufzeit.
ISSN
0030-1558
NCID
AN00032489