Journal of Okayama Medical Association
Published by Okayama Medical Association

<Availability>
Full-text articles are available 3 years after publication.

Behandlung der toxischen Kreislaufschwäche bei akuter Perforationsperitonitis sowie bei Darmstenose mit wiederholten subkutanen Adrenalininjektionen

Katsuragi, Oberarzt R.
45_2406.pdf 998 KB
Published Date
1933-10-31
Abstract
Hier handelt es sich um eine gefährliche toxische Kreislaufschwäche, welche bei akuter Perforationsperitonitis sowie bei Darmstenose auftritt, und häufig den Tod herbeiführt. Es entsteht bei dieser Kreislaufschwäche eine Lähmung der zentralen Vasomotorenorgane infolge von Giftwirkung, wodurch eine anormale Verteilung der Gesamtblutmenge im Organismus hervorgerufen wird. Die Gefässe im Splanchnikusgebiete sind stark dilatiert, und erhebliche Blutmengen sammeln sich in ihnen an, weshalb alle übrigen Gefässgebiete verhältnismässig blutarm werden. Durch die mangelhafte Durchblutung werden die zentralen Vasomotorenorgane in der Medulla oblongata und der Regio subthalamica in ihren Funktionen stark beeinträchtigt. Von blossen Herzmitteln kann man in einem solchen Zustande der Kreisiaufschwäche infolge ihrer zentralen Natur keinen Erfolg erwarten, weil hier die Herzschwäche die Folgeerscheinung ist. Hier ist das Adrenalin am Platze, dessen vasokonstriktorische Einwirkung auf den Splanchnikus die Lähmung zu beseitigen und den gestörten Kreislauf wieder in Gang zu bringen vermag. Bei akuter Peritonitis habe ich im. Tierversuch konstatiert, dass der Adrenalingehalt in der Nebenniere immer abnimmt, und auch bei akuter Darmstenose wurde durch manche Forscher die gleiche Tatsache experimentell bestätigt, die ich auch schon im Tierexperiment nachweisen konnte. Es ist daher leicht ersichtlich, dass die Adrenalininjektion bei diesen Erkrankungen ganz kausal ist, wobei das Adrenalin für den Organismus nicht nur eine Bedeutung als Gefässmittel, sondern auch als Ersaiz des lebenswichtigsten Hormons hat. Seit, einigen Jahren haben wir die Adrenalininjektion mittels wiederholter subkutaner Applikation, statt langdauernder intravenöser Adrenalin-Kochsalzinfusion nach Heidenhain erprobt, wodurch wir zum Ziele gekommen sind. Wir pflegen das Adrenalinum hydrochloricum 1:1000 (Sankyo) zu benutzen, d. h. 0.1-0.3cc der Lösung wird wiederholt, subkutan injiziert, dem Zustande gemäss 1/2-2 stündlich, bis der gefährliche Zustand als beseitigt angesehen werden kann. Der Zeitabstaud kann aber beliebig verlängert. werden mit der Besserung des Kreislaufszustandes. Ich teile hier 5 Heilfälle schwerster Kreislaufschwäche mit, unter denen 4 akute, Perforationsperitonitiden und 1 akute Darmstenose sind. In einem Falle, wurden 152 Einzelinjektionen im Verlaufe von 6 Tagen, je 0.3cc der Lösung, ausgeführt, und die Gesamtmenge betrug 45.6cc, trotzdem wurden keine unangenehmen Wirkungen nachgewiesen. Bei den Adrenalininjektionen muss man gleichzeitig die Locke'sche Lösung (1-2 L pro die) subkutan injizieren, wodurch die Giftverdünnung und die Ersetzung verlorenen Körpersaftes erreicht werden. Nach unserer Meinung erübrigt sich auch die Anwendung anderer Herzmittel für irgendwelche organische Herzstörung.
ISSN
0030-1558
NCID
AN00032489