Journal of Okayama Medical Association
Published by Okayama Medical Association

<Availability>
Full-text articles are available 3 years after publication.

Histologischer Nachweis des Sehpurpurs II. Mitteilung Über die Wirkung verschiedener Medikamente

Matsuura, Takashi
45_32.pdf 804 KB
Published Date
1933-01-31
Abstract
Der Verfasser wies, in der vorigen Mitteilung, experimental nach, dass die Veränderungen der mit Toluidinblau färbbaren Substanz, welche in verschiedenphysiologischen Verhältnissen, bei Belichtung verschiedener Stärke, unter Einwirkung der Wärme sowie der Kälte und durch Opticusdurchschneidung auftreten, in denselben Fällen identisch mit denen des Sehpurpurs sind, und zwar mit der Absicht, um zu zeigen, dass Ausbleicnung- und Wiedererscheinungen des Sehpurpurs im lebenden Wesen mit den Veränderungen der Färbungsreaktion der mit Toluidinblau färbbaren Substanz übereinstimmen. Danach erforschte er die Einwirkung verschiedener Medikamente und bekam folgende Resultate. 1) Bei der retrobulbären Injektion der ätzenden Säuren wird die Färbbarkeit der Stäbchenaussenglieder schwach, und zwar verspätet sich der Übergang von Hell- zu Dunkelstellung, wobei die durch Säuren zerstörten Glieder ihre Färbbarkeit verlieren. Bei subkutaner Injektion findet eine Verhinderung des Übergangs zur Dunkelstellung statt, und die Dunkelstellung wird der Hellstellung genähert. 2) Wenn alle Kerne der ganzen Retinaschicht durch Spritzen von KOH geätzt und vertilgt werden, so ist doch die Verletzung der Aussenglieder ganz unbedeutend und die Wirkung auf ihre Färbbarkeit fast unerkennbar. Bei subkutaner Injektion zeigt die Färbungsreaktion keine Änderung. 3) Wenn man 5-10% ige Kochsalzlösung in die Augenhöhle spritzt, so verzögert sich der Übergang von Hell- zu Dunkelstellung und die Färbbarkeit im stark beeinflussten Teile wird abgeschwächt. Trotzdem die Bewegungen der Pigmentkörner und der Zapfen bei subkutaner Injektion sehr gehemmt wird, gibt es auf die Färbbarkeit kaum eine Einwirkung. 4) Pilocarpin fördert nicht nur den Übergang zur Dunkelstellung, sondern auch in die Ultradunkelstellung (erst so genannt von dem Verfasser). 5) Atropin verspätet den Übergang der Hell- zur Dunkelstellung und lässt die Hellstellung in die schwache Ultrahellstellung übergehen. 6) Bei subkutaner Injektion von Wasserstoffsuperoxyd ergibt sich keine Änderung, bei der Spritzung in die Augenhöhle wird der Übergang zur Dunkelstellung und noch weiter bis in die Ultradunkelstellung gefördert. 7) Das in die Augenhöhle gespritzte Cholsauresnatrium bringt Hellfärbbarkeit der Aussenglieder hervor. Bei subkutaner Injektion sind die Resultate so verschieden, dass man keine Übereinstimmung findet. 8) Eserin, Strychnin, Chnin, Tetrodotoxin, Adrenalin, Cocain, Santonin und Cyankali, alle diese verhindern nur bei Anwendung der letalen Dosis den Übergang von Dunkel- zu Hellstellung und macht die Dunkelstellung unvollkommenen. Doch anders ist ihre Einwirkung auf die Bewegungsvorgänge in derselben Retina. 9) Wenn man die in den beiden auf einander folgenden Mitteilungen berichteten Ergebnisse zusammenfasst, so ergibt sich daraus die Folgerung, dass die mit Toluidinblau färbbare Substanz nichts anders als Sehpurpur sein Kann.
ISSN
0030-1558
NCID
AN00032489