Journal of Okayama Medical Association
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Über die lokale anaphylaktische Hautreaktion

Joh, Yoshiaki
44_2235.pdf 2.26 MB
Published Date
1932-08-31
Abstract
Seit Arthus das Auftreten der lokalen anaphylaktischen Reaktion der Haut bekannt gemacht hat, sind zahlreiche Untersuchungen über dieses Problem veröffentlicht worden. Der Verfasser, der früher die lokale Antikörperbildung der Haut nachweisen konnte. untersuchte die lokale anaphylaktische Reaktion an der Haut der aktiv oder passiv sensibilisierten Tiers nach der Präzipitinreaktion und studierte dabei weiter diese allergische Hautreaktion bei verschiedenen Injektionsweisen von Antigen und Antikörper, die intravenöse Injektion des Antigens nach der intrakutanen Injektion desselben oder die intravenöse Antigeninjektion vor und nach dem passiven intrakutanen Übertragen des Antikörpers. Auf diese Weise stellte er die Anaphylaxie inverse der Haut fest und konnte dabei das geeignete Mengenverhältnis zwischen Antigen und Antikörper deutlich nachweisen. Die Resultate sind folgende: 1) Sensibilisiert man ein Kaninchen aktiv intravenös und injiziert nach Inkubation verdünntes Antigen intrakutan, so entstand eine anaphylaktische Hautreaktion je nach der Antikörpermenge des Tiers und Antigenmenge bei der Injektion, die durch entzündliche Rötung, Oedem und Infiltration oder Nekrose nach Pirquetscher Bezeichung in der Tabelle genau angezeigt werden. Der Positivitätsgrad bei Inkubationsdauer von 3 bis 4 Wochen war höher als in 1 bis 2 Wochen, und die Hautreaktion kam früher und stärker zum Vorschein bei subkutan oder intrakutan sensibilisiertem Kaninchen. Bei Meerschweinchen war die Hautreaktion 2 nach Wocheninkubation oft negativ, und es kamen 2 Fälle von positiver Hautreaktion vor, bei denen die Präzipitinbildung grösser war als bei den andren. Nämlich das Entstehen der Hautreaktion stand im Verhältnis zu der Präzipitinmenge des Tiers und dabei schien die Antikörpermenge der Haut berücksichtigt worden zu sein, weil die Reaktion durch die Inkubationsdauer und Sensibilisierungsart beeinflusst wird. 2) Wenn ein Kaninchen mit Antirinderkaninchenserum passiv sensibilisiert und 24 Stunden nachher mit Antigenen intrakutan injiziert wird, so war die Hautreaktion im Verhältnis zu der Präzipitinmenge des Kaninchens. Aber trotz hoher Sensibilisierung war die Reaktion schwächer als beim aktiven Falle. 3) Der Verfasser prüfte mit Serumantigen die Shwartzmansche Reaktion wie folgt nach. Das Kaninchen wurde intrakutan mit Antigen (Rinder-oder Pferdeserum 1:4, 1 cc) injiziert und nach 24 Stunden mit 2 cc Antigen intravenös injiziert, jedoch trat keine Hautreaktion auf. Deswegen hat er diese Injektionsweise etwas verändert, um die Sensibilisierung zu verstärken. Ein sensibilisiertes Kaninchen wird nach bestimmter Inkubationszeit mit verdünntem Antigen intrakutan injiziert. Dabei reagiert die Hautstelle mehr oder minder stark. Nach Verschwinden dieser Reaktion nach einer 1 wöchigen Pause hat er zum drittenmal das Antigen intravenös injiziert. Dann fand er Rötung, zuweilen ödematöse Infiltration und Nekrose an dem vorher injizierten Hautteil. 4) Um die lokale Hautreaktion zwischen Immunserum und Antigen noch möglichst auf die Injektionsstelle zu beschränken, injiziert er das Antiserum intrakutan und das Antigen intravenös. Wenn man Kaninchen intrakutan Antirinderkaninchenserum und zu verschiedenen Zeiten nachher intravenös Antigen injiziert, so zeigen rich Rötung und ödematöse Infiltration. Wenn die intrakutane Injektion des Antikörpers zuerst stattfand, trat die Hautreaktion bis 12 Stunden nach der intrakutanen Übertragung des Antikörpers auf. Dagegen wenn die intravenöse Antigeninjektion voranging, war die Reaktion bis 6 Stunden nach der intravenösen Antigeninjektion deutlich zu sehen und die Reaktion trat leichtgradig 1 Woch nach der intravenösen Antigeninjektion auf. Diese Reaktion kann mau auch mit Pferdeserum in gleicherweise darstellen. Wenn aber Normal-kauinchenserum statt Immunserum gebraucht wird, so ist die Reaktion immer negativ. Die gleiche Tatsache wurde auch bei Experimenten mit Meerschweinchen als Versuchstieren festgestellt. 5) Es ist angebracht, diese inverse anaphylaktische Hautreaktion anzustellen, um die Bindungszone zwischen Antigen and Antikörper in vivo darzustellen, weil die Reaktion sofort lokal bei verschiedenem Mengenverhältnis hervorgerufen worden kann. Eine Versuchsreihe von Kaninchen wurde mit absteigenden Mengen von Antigen erst intravenös injiziert. Dann wurden die Immunsera an verschiedenen Hautstellen von diesen vorbehandelten Kaninchen in absteigenden Mengen injiziert. Dabei fand ich, dass die lokale Reaktion jedesmal dem Mengenverhältnis zwischen Antigen and Antikörper parallel ging. Bei einem Kaninchen, dem z. B. 0.06cc Rinderserum als Antigen intravenös injiziert wurde, war die Reaktion positiv bis zum höchst verdünnten Immunserum. Wenn von dieser geeigneten Antigenmenge, etwas zu viel oder zu wenig, injiziert wurde, so war die Reaktionsbreite des verdünnten Immunserums schmäler, ganz wie die Präzipitinreaktion in vitro angezeigt wurde. Aus oben erwähntem Grunde kann man das Auftreten einer lokalen inversen Anaphylaxie an der Haut feststellen, and gleichzeitig kann man das Bindungszonephänomen des Antigens im lebenden Organismus nachweisen. 6) Nach oben geschilderten Experimentsresultaten glaubt der Verfasser, dass die anaphylaktische Hautreaktion in innigem Zusammenhang dem Präzipitingehalt der lokalen Haut steht.
ISSN
0030-1558
NCID
AN00032489