Journal of Okayama Medical Association
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Über die Morphogenese des Neuralrohres bei Bufo vulgaris japonicus

Kagawa, Takuzi
44_1937.pdf 7.37 MB
Published Date
1932-07-31
Abstract
Es gibt ja viele Studien über die Morphogenese des Neuralrohres bei Amphibien. Auch bei uns haben schon viele Forscher, wie Sumi, Kudô, Ikeda u. s. w. über dieses Problem bei Urodelen (besonders bei Riesensalmandern, Hynobius) eingehende Arbeiten veröffentlicht. Doch wird es keineswegs überflüssig sein, einige wichtige Besonderheiten bei Anuren, besonders bei Bufo vulgaris japonicus auf diesem Gebiete hinzuzufügen. Unter der Leitung von Herrn Prof. Dr. J. Shikinami hat der Verfasser seit 2 Jahren an zahlreichen Eiern und Larven von japanischen Kröten die oben genannte Frage untersucht. Die Eier des Bufo pigmentieren sich stark, bis tiefschwärz, und zwar findet die Entwicklung der Neuralplatte von Anfang an immer unter dem Ektoderm statt, ohne dass sich eine Niveaudifferenz an demselben bildet, wodurch die Beobachtung von aussen her nichteinmal mit der Lupe oder mit dem binocularen Mikroscop ganz genau angestellt werden konnte. Man muss deshalb schon früh im Gastrulationsstadium sowohl mit mikroscopischen Serienpräparaten als auch mit Rekonstruktionsmodellen untersuchen, um diese Entwicklung genau zu studieren. Die wesentlichen Resultate des Studiums lassen sich folgendermassen zusammenfassen. 1) Die Anlage der Neuralplatte bei Bufo fängt an in der Mitte des Gastrulationsstadiums, wo die Keimblasenhöhle durch stärkere Ausdehnung der Urdarmhöhle verdrängt wird, bis endlich die schmale trennende Zellbrücke reisst ein so dass beide Höhlen zusammenfliessen. Sie bildet sich ursprünglich als Plakod der zellengruppe am Dache der Urdarmhöhle, wobei sich an der Eieroberfläche nirgends eine Niveaudifferenz zeigt. 2) Am Ende des Gastrulationsstadiums tritt schon die Prosencephalonanlage auf als Buckel der Zellwucherung in der Richtung der Urdarmhöhle und zwar sich in die Schlunddachgegend hinwölbend. In diesem Stadium lässt sie rich noch nicht von aussen her beobachten wegen der Abwesenheit der Neuralrinne, Hautniveaudifferenz oder Farbentondifferenz. 3) Im nächsten Stadium treten die Neuralwülste an der Oberfläche des Eies auf, und gleichzeitig bildet sich an der Dorsalfläche der Neuralplatte eine seichte, etwas einsinkende Furche, Neuralrinne. Im Prosencephalongebiete bildet diese Furche eine zirkumskripte Infundibulargrube, die sich tief in den Buckel des Prosencephalon hineinsenkt. Beobachtet man am Modell von innen her, so lassen sich ausser dem Prosencephalonbuckel die dicht daneben laufenden wülstartigen Neuralnebenleiste deutlich beobachten. Diese Leiste laufen kaudalwärts allmählich an Höhe abnehmend bis sich endlich zwischen Myelonplatte und diese Gebilde keine scharfe Grenze mehr finden lässt. 4) Die Neuralrinne besteht aus der Spalte zwischen der Neuralwülsten und der darunter sich fortsetzenden Furche der Dorsalfläche der Neuralplatte. Also, Verschliessung der Neuralrinne bedeutet gieichzeitig den Verschluss des Neuralrohres. Der Verschliessuugsprozess findet zuerst in der Gegend des Hirnteiles und zwar in der Weise statt, dass die dicht nebeneinander stehenden Wulstwände sich zunächst miteinander vereinigen, wobei zugleicher Zeit sich auch die darunter sich fortsetzenden Furchenwände der Neuralplatte sich vereinigen. Dieser Process schreitet dann allmählich nach dem Kaudalteile fort, ohne Neuroporicus anterior zu hinterlassen, wie das bei anderen Amphibienarten vorkommt. 5) Die Infundiburalgrube als anlage des Hirnventrikels vertieft sich mit dem Wachstum der Prosencephalonanlage, doch an Anfangstadium findet fast keine Erweiterung statt, so dass die schon in diesem Stadium aus den lateralen Wänden des Prosencephalons ausstülpende Augenblaseanlage noch ganz kompakt ist. Erst nach der totalen Verschliessung des Neuralrohres beginnt der Hirnventrikel sich ganz schnell zu erweitern, indem seine dorsalen und ventralen Wande sich verdunnen dagegen seine Seitenwände sich verdicken.
ISSN
0030-1558
NCID
AN00032489