Journal of Okayama Medical Association
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Über eine sog. Botryomykose

Nishiyama, Itsuhei
Eudoh, Masato
43_1903.pdf 4.54 MB
Published Date
1931-08-31
Abstract
Es handelte sich um eine stark abgemagerte 32 jährige Frau. Seit der Kindheit neigte sie an Erfrieren zu leiden. Im Januar des letzten Jahres bekam sie einen Riss an der Beugeseite des ersten Phalangealgelenkes des linken Zeigefingers, der sich schwer heilbar zeigte und zu dem sich seit Mai eine Anschwellung und Schmerzen am ganzen Zeigefinger gesellten. Scbliesslich brach die Scbwellung durch und der Eiter entleerte sich. Seit Oktober wirde die Spitze des Zeigefingers nekrotisch und dann abgestossen. Die Granulation des Geschwürs wucherte immer mehr und blutete leicht. Am 7. April diesel Jabres wurde sie in das Hospital aufgenommen und behandelt. Es fand sich ein kleine-Faust-grosser, breitgestielter Granulationstumor an der Basis des ersten Phalangealknochens des linken Zeigefingers, der stark. jauchend, leicht blutend und mit nekrotischen Massen bedeckt war. Im Röntgenbild zeigte sich kein osteosarkomähn-liches Bild. Man konstatierte im Prohestück Granulationsgewebe und amputierte am 22. April an der Spitze des zweiten Metakarpalknochens. Die Granulationswunde wucherte wieder and es bildete sich ein Tumor, so gross wie ein kleines Hühnerei. Er wurde am 3. Juni exzidiert and am 13. Juni kauterisiert. Am 1. August wurde die Frau schliesslich als geheilt entlassen. Histologisch ergaben sich Gefässerweiterung, Wucherung der Endothelzellen Fibroblasten und Endothelzellen ähnlichen Zellen, in denen vereinzelt Kernteilungsfiguren sichtbar waren, aber keine Vermehrung der Schweissdrüsenzellen festgestellt wurde. In der äusseren Schicht des Tumors fanden sich die aus den Grampositiven Kokken und Kolibazillen bestebenden Bakterienhaufen. Diese Grampositiven Kokken zeigten keinen Untersehied von den gewöhlichen Staphylokokken, weder bei der serologischen Untersuchung noch bezüglich der Toxität. Daher kann man annebmen, dass dieser Granulationstumor, d. h., die sog. Botryomykose, nicht durch eine spezifische Art von Staphylokokken, sondern durch mannigfaltige Ursachen, z. B. durch die Disposition der Kranken (Neigung zum Erfrieren), Vernachlässigung der Wunde, Allergie des Gewebes gegen die Bakterien u. s. w. hervorgerufen wurde.
Note
原著
ISSN
0030-1558
NCID
AN00032489