Journal of Okayama Medical Association
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Über die Stickstoffausscheidung in der Galle (IV. Mitteilung.) Zur Veränderung der Galle bei sog. experimentell erzeugtem Fieber

Sugiu, Kizo
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Published Date
1931-01-31
Abstract
Es ist schon durch vierfache Untersuchungen bestätigt worden, das die Leber an Eiweiss-, Kohlehydrat-umsatz und dem Umsatz verschiedener anderer Stoffe, wie auch an der chemischen Wärmebildung teilnimmt. Bisher sind schon viele Forschungen über die Leberveränderung bei Fieber vorgenommen worden, jedoch ist das Verhalten der durch die Leber sezernierten Galle bei Fieber nur von wenigen Autoren, wie Sakurai, Bidder u. Scmidt, Pisenti, untersucht worden und auch diese Autoren besehäftigten sich gar nicht mit den Stickstoffhaltigen Substanzen in der Galle. Diese Verhältnisse betreffend, stellte der Verfasser forgende Untersuchungen an. Als Versuchstiere wurden Hunde gewählt, welche eine Zeit lang in einer bestimmten Diät gehalten wurden. Frühmorgens, und zwar in der Hungerzeit, wurde den Tieren ein fiebererzeugendes Mittel, wie Thermin oder Typhusvaccin, subkutan injiziert. Gleichzeitig mit dem Temperaturanstieg wurde die Galle aus einer vorher angelegten Gallenblasenfistel gewonnen und die Menge, der Bilirubingehalt nach Hijmans van den Bergh, der Gesamt-N nach Kjeldahl, der Rest-N nach Kjeldahl, nach Enteiweissung mit Trichloressigsäure sowie der Amino-N nach Van Slyke wurden gemessen. Die Resultate lassen sich, wie folgt, zusammenfassen: Nach Thermin- oder Typhusvaccin-injektion nahm die Gallenmenge im Anfang des Temperaturanstieges in geringem Grade zu, bald danach wieder allmählich ab. Dagegen vermehrte sich der Bilirubingehalt von Anfang an und auch der Gesamt-, Rest- und Amino-N stiegen mit dem Temperaturanstieg etwas an, was auf den gesteigerten Eiweisszerfall in der Leber zurtückzuführen ist. Bei Hunden, denen vorher Traubenzucker verabreicht worden war, stieg die Temperatur nach der Injektion genannter fiebererzeugender Mittel stärker als bei normalen, während die Gallenmenge sich nur ganz wenig oder fast gar nicht veränderte. Dagegen wurde bei schon lange hungernden Hunden die bereits vor dem Versuche vorhandene Steigerung der Stickstoffausscheidung in der Galle mit dem Temperaturanstieg noch mehr verstärkt, die Sekretionsmenge eher vermindert gefunden und die Bilirubinkonzentration nahm auffallend zu. Die vermehrte Stickstoffausschiedung in der Galle nach der Typhusvaccininjektion hängt in der Hauptsache nicht mit dem dadurch erzeugten Temperaturanstieg, sondern aller Wahrscheinlichkeit nach mit dem Typhusvaccin selbst zusammen. Die Stickstoffausscheidung in der Galle beim obengenannten experimentellen Fieber war viel geringeren Grades im Verhältnis zu der beim Huugern. Auch bei hungernden Hunden, deren Glykogengehalt in der Leber ja schon stark verzehrt sein soll, trat der Temperaturanstieg ebenso erheblich zu Tage, wie bei Hunden mit reichlichem Leberglykogenstand. Also ist der Leberglykogen nicht immer unentbehrlich beim Steigen der Kärpertemperatur. Das Hungern scheint sogar alle Gewebe u. Organe fieberbereit zu beeinflüssen.
Note
原著
ISSN
0030-1558
NCID
AN00032489