Journal of Okayama Medical Association
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Über die Einwirkung der Kathodenstrahlen auf den Augapfel mit ihrem vergleichenden Studium mit der der Röntgenstrahlen

Honjo, Sadao
42_1971.pdf 4.66 MB
Published Date
1930-08-31
Abstract
A. 1. Wenn man den Augapfel beim Kaninchen mit Kathodenstrahlen bestrahlt, so kommen folgende Veränderungen in der Regel zum Vorschein. a. Symptome. Reaktive Entzündung der Augenlider, der Cojunctiva, Cornea und Iris. Im extremen Falle Geschwür und Perforation der Hornhaut mit ihrer Folgeerscheinung. b. Histologische Befullde. In der Hornhaut sieht man ödematöse Anschwellung, Unebenheit der Oberfläche, Veränderung der Färbarkeit, Ablösung, Schrumpfung, Zerfall und Nekrose der Epithelzellen, Vakuolenbildung, Karyolyse und Karyorrhexis in ihnen, Zerfall und Verschwindung der Endothelien, Aufblätterung und Ödem der Lamellen, Lymphozyteninfiltration, Gefässneubildung und regressive Kernveränderung in der Substantia propria (Tafelfig. 1-2 u. 4), zuweilen auch Defekt, Nekrose und Zerfall der Hornhaut durch die ganze Dicke. In Iris und Corpus ciliare findet man Hyperämie, Blutung, Kalkablagerung u. s. w. 2. Was deu Augapfel anbetrifft, so wird die Hornhaut durch Kathodenstrahlen am stärksten beschädigt, dann kommen Iris und Corpus ciliare in Betracht, während die Retina durch eine Bestrahlung innerhalb 120 Minuten fast keine Veränderung aufweist (Tafelfig. 6 u. Textfig. 3, A). 3. Die genannten Veränderungen kommen schon unmittelbar reach Bestrahlung zum Vorschein und sind nach Verlauf von 5-7 Tagen am deutlichsten zu sehen. 25 Tage nach Bestrahlung fangen sie jedoch an zu heilen (Tafelfig. 3), und 35 Tage nach Bestrahlung tritt eine ganze Heilung auf, ohne oder mit Narbenbildung. 4. Es versteht sich von selbst, dass die durch Kathodenstrahlen bewirkte Beschädigung um so stärker ist, je länger die Bestrahlungszeit ist. Doch besteht zwischen Bestrahlungszeit und Beschädigung folgendes Verhältnis. Wenn die erstere in arithmetischer Progression zunimmt, so wächst die letztere in geometrischer Progression. 5. Verglichen mit Hoden und Ganglion nodosum hat der Augapfel einen grösseren Widerstand gegen Kathodenstrahlen.B. 1. Wenn man den Augapfel beim Kaninchen mit X-Strahlen u. z. mit einer Dosis unter 6.0 HED bestrahlt, so pflegt man Folgende Veränderungen anzutreffen: a. Symptome. Reaktive Entzündung der Augenlider und der Bindehaut, Hyperämie und Trübung der Retina im allgemeinen und der Papille. b. Histologische Befunde. Die Hornhaut erleidet fast keine Veränderung (Tafelfig. 5), in der Tunica vasculosa sieht man allgemeine Schrumpfung und Hyperämie, Vakuolenbildung in der Gefässintima, Schrumpfung der letzteren u. s. w. Dagegen zeigt die Retina, besonders ihre Pigment- und Neuroepithelschicht eine starke Rückbildung, indem neben allgemeiner Schrumpfung, Infiltration und Hyperämie folgende Veränderungen in die Augen springen, Die Kerne im Pigmentepithel verfallen in Schrumpfung oder Zerfall, wobei die übrig bleibenden eine veränderte Färbbarkeit zeigen. Auch Stäbchen und Zapfen erfahren Schrumpfung, Auflösung, Zerfall und abnorme Färbbarkeit, wobei ihre Grenze undeutlich wird. Unter den Körnerschichten fällt die äussere einer starken Schrumpfung anheim, sodass ihre Kerne an Zahl stark abnehmen und die übrig bleibenden Umgestaltung, unregelmässige Anordnung, Pyknose oder Chromatolyse aufweisen, wobei der Detritus überall in der Schicht zu sehen ist. Die innere Körnerschicht bleibt nicht ganz intakt, aber hier die Veränderung ist geringfügig. In der Ganglienzellenschicht sieht man Anschwellung oder Schrumpfung der Zellen, Vakuolenbildung, abnorme Färbbarkeit, Umgeataltung oder Zerfall der Kerne (Tafelfig. 7). C. Vergleichung beider Strahlen in Bezug auf ihre Wirkungsweise. 1. Beiden Strahlen wirkeu auf verschiedene Gebiete des Augapfels. Durch Kathodenstrahlen wird die Hornhaut am stärksten angegriffen, dann kommen Iris und Corpus ciliare in Betracht, während die Netzbaut keine nennenswerte Veränderung zeigt. Im Gegensatz hierzu wirken X-Strahlen auf die tiefliegende Netzbaut, besonders auf ihr Pigment- und Neuroepithel am stärksten. In zweiter Linie greifen sie Tunica vasculosa an, wahrend die Hornhaut wenigstens in meinen Versuchen fast unbeschädigt bleibt. 2. Die durch Kathodenstrahlen bewirkte Veränderung tritt schon direkt nach Bestrahlung in die Erscheinung, während die durch X-Strahlen bewirkte erst nach einer ziemlich langen Latenzzeit zum Vorsehein kommt. 3. Die durch X-Strahlen bewirkte Schädigung nimmt genau proportional zur Dosis der Strahlen zu, während dies bei Kathodenbestrahlung nicht der Fall ist, wie oben erwähnt. 4. Die Wirkung der Kathodenstrählen beschrankt sich auf einen kleinen oberflächlichen Bezirk, vor allem auf die Hornhaut, wobeiihre Zerstörungskraft sehr intensiv ist. Im Gegensatz hierzu wirken X-Strahlen auf die tief liegende Netzhaut in ausgedehnter Weise ein, wobei ihr Zerstörungskraft nicht so explosiv ist wie die der Kathodenstrahlen. 5. Kurz wirken die sehr schwer durchdringenden Kathodenstrahlen auf ihr beschränktes Wirkungsgebiet stark zerstörend ein,
Note
原著
ISSN
0030-1558
NCID
AN00032489