Journal of Okayama Medical Association
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Über einen Fall von sog. Éosinophilie pleurale

Shindoh, Naosaku
40_1240.pdf 1.44 MB
Published Date
1928-06-30
Abstract
Über Eosiniphilie in Pleuraergüssen finden sich in der Literatur nur wenige Angaben und die Frage nach der Entstehung der Eosinophilie ist bisher noch nicht gelöst worden. Neuerdings habe ich Gelegenheit gehabt, eine hochgradige Eosinophilie in einem aseptisch-eiterigen Pleuraexsudat zu beobachten. Der Fall betrifft einen 32-jährigen, ziemlich kräftig gebauten Mann. Ende Nov. 1927 suchte der Patient die Poliklinik wegen der seit etwa 2 Wochen fortdauernden, stechenden Schmerzen in der linken Brustseite beim Atmen in gleicbnamiger Seitenlage auf. Bei der Untersuchung fanden wir bei sonst normalem Lungenbefund eine leichte Schallverkürzung in der linken seitlichen Brustgegend. Die Röntgenuntersuchung zeigte keine besonderen Verschattungen. Die Probepunktion ergab das Vorhandensein eines dünnflüssigen, stark getrübten Ergusses. Spec. Gew. 1020, Rivalta'sche Reaktion stark positiv, Eiweissgehalt 3%, zytologische Bestandteile: Rote Blutzellen 6%, Neutrophile Lymphozyten 2%, Monozyten 7%, einkernige Eosinophilie 13.5%, zweikernige E. 63.5%, polymorphkernige E. 5.5%. Nach 2 Tagen bekam ich noch 30cc einer trüben Flüssigkeit, worin man 162400 Blutzellen pro 1cmm fand. Die Zellarten waren folgende: Rote Blutzellen 1%, Neutrophile 0.5%, Lymphozyten 2%, Monozyten 11.5%, einkernige Ensinophile 37%, zweikernige E. 48%, polymorphkernige E. 0.5%. Nach weiteren 6 Tagen wurden noch 30cc herausgenommen. Zellenzahl pro 1cmm 33300, davon 0.5% rote Blutzellen, 0.5% Neutrophile, 0.5% Lymphozyten, 8% Monozyten, 6% einkernige Eosinophile, 64% zweikernige E., 12% polymorphkernige E., 8.5% regressive Formen der Eosinophilen. Nach weiteren 7 Tagen verschwanden die sämtlichen subjektiven Beschwerden und die Probepunktion zeigte keinen Erfolg mehr. Die Eosinophilen ergaben keine Veränderungen an Granula-Beschaffenheit und Kerngerüststruktur, abgesehn von der Verkleinerung der Zellen selbst und dem Vorhandensein des mononukleären Typus. Dagegen konnte man in den Monozyten eine mehr oder weniger deutliche Eigentümlichkeit, ein Phagozytosenbild von acidophilen Granula oder roter Blutzellen selbst, wahrnehmen. Bei dem Kranken fanden wir gleichzeitig eine mässig starke Bluteosinophilie mit leichtgradiger Leukozytose, aber weder Neoplasmen noch Parasiteneier in Stuhl und Sputum. Der Patient hatte noch Hyperazidität, Hyperpankreatismus, gesteigerten Gaswechsel, vermehrte Harnsäureausscheidung, Pilocarpinempfindlichkeit: kurz, er war sicher. ein Vagotoniker mit den meisten Zeichen von sog. konstitutionellen Eosinophilie KLINKERT. Nach obigen Befunden ist der Verfasser der Meinung, dass bei sog. eosinophiler Pleuritis die auf geringe Reize direkt mit eosinophiler Entündung reagierende Konstitution ätiologisch eine grosse Rolle spielt. Um diese Annahme zu bestätigen, wurde noch das bekannte Neusser'sche Experiment ausgeführt und in künstlich erzeugten Vesikansblasen eine merkliche Eosinophilie konstatiert. Demzufolge ist die pleurale Eosinophilie unseres Falles mit höchster Wahrscheinlichkeit hämatogenen Ursprungs.
Note
原著
ISSN
0030-1558
NCID
AN00032489