Journal of Okayama Medical Association
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Ueber die Lithioncarminfärbung

Matsuura, Sukehiko
40_117.pdf 1.23 MB
Published Date
1928-01-31
Abstract
1. Bei dieser Färbung spielt Salzsäurealkohol, welcher als Differenzierungsmittel gebraucht wird, keine einfache entfärbende Rolle im Gegensats zur gewöhnlichen regressiven Färbung, wobei das absichtlich überfärbte Präparat im Differenzierungsmittel bis zum Optimum der Färbung entfärbt wird. Im Falle der Lithioncarminfärbung findet die Adsorption des Farbstoffes auf den Schnitt erst dann statt, wenn man den letzteren in Salzsäurealkohol bringt, indem der Farbstoff aus seiner echten Lösung niederzuschlagen anfängt. Der gefällte Farbstoff wird in Salzsäurealkohol wieder aufgelöst und im Verlauf der geeigneten Zeit bringt eine elektive Kernfärbung mit sich. 2. Die Eigenschaft des Carmins ist mehr oder weniger verschieden je nach seiner Sorte, aber es ist im allgemeinen ganz unlöslich oder nur sehr schwerlöslich in Wasser, Alkohol und einer dünnen Säurelösung, während es sich in einer Alkohollösung der stark elektrolytischen metallischen und organischen Säuren relativ leicht und in einer alkalischen wasserigen Lösung wie Ammoniak -oder Lithiumcarbonatlösung sehr leicht auflöst. 3. Das Carmin ist kein Salz der Farbsäure, wie dies beim sauren Anilinfarbstoffe der Fall ist, sondern es stellt einen Aluminiumlack der Carminsäure dar, welcher in dünnen sauren oder alkalischen Lösungen keine chemische Veränderung erfährt. Indessen findet man bei der Carminfärbung manchmal eine Veränderung des Farbtons, was aber wahrscheinlich auf die Tautomerisation zurückzuführen ist. 4. Die Carminsäure gehört zu den Anthracenfarbstoffen, so dass sie als Beizenfarbstoff angesehen werden kann. 5. Bei der Lithioncarminfärbung wirkt Salzsäurealkohol auf die zweifache Weise u. z. erstens als Niederschlags-, zweitens als Auflösungsmittel, was die beste Färbung zur Folge hat. 6. Zum Lithioncarmin wurden verschiedene Reagenzien hinzugefügt, um Niederschlagsvorgänge zu untersuchen. Es stellt sich heraus, dass der Niederschlag erstens auf dem Wege der direkten Neutralisierung des alkalischen Lithioncarmins mit Säuren, zweitens durch das indirekte Neutralisieren der alkalischen Farblösung mit gewissen Salzen wie Chlorcalcium, und drittens durch die Entziehung des Lösungsmittels zustande kommt. Dabei bildet sich der Niederschlag niemals aus Farbsalzen, sondern er ist nichts anderes als Carmin selbst. 7. Solche Lösung, welche auf das Lithioncarmin als Niederschlags- und zugleich als Auflösungsmittel wirken und daher sich zur Differenzierung empfehlen, sind folgende: 1. Salzsäurealkohol, 2. Salpetersäurealkohol, 3. Schhwefelsäurealkohol, 4. Trichloressigsäurealkohol, 5. Sulfosalicylsäurealkohol, 6. Pikriusäurealkohol, 8. Was die Resultate, welche diese Differenzierungsmittel den gefärbten Schnitten geben, anbelangt, so sind sie jedoch keineswegs gleich, und dieser Unterschied beruht hauptsächlich auf dem Dispersitätsgrade des gelösten Carmins im betreffenden Mittel, wie ich die Sache mit dem Colimeter bestimmt habe. Wenn man aber den Niederschlag des Lithioncarmins, welcher durch das lange Stehenlassen der Mischung der überschüssingen Farblösung mit jedem der genannten Differenzierungsmittel entsteht, untersucht, so sieht man, dass der Niederschlag ausnahmslos aus sehr feinen Teilchen besteht, so dass jede Mischung als Suspensoid angesehen werden kann. Angesichts dieser Tatsache glaube ich, dass alle genannte Differenzierungsmittel ein gutes Resultat geben können, wenn man nur ihre Konzentration und die Differenzierungszeit in richtiger Weise bestimmt. 9. Die genannten Differenzierungsmittel wurden so hergestellt, dass sie alle dieselbe Titrationsacidität mit dem Salzsaurealkohol haben konnten. Trotzdem weichen ihre Wirkungen auf das Lithioncarmin mehr oder weniger voneinander ab, wenn man in ihren Mischungen mit der Farbstofflösung den Dispersitätsgrade der Farbstoffteilchen oder die Entstehungsweise des Niederschlages genau beobachtet. Dieser Unterschied ist hauptsachlich darauf zurückzuführen, dass verschiedene Anionen der Säuren dabei eine nicht untergeordenete Rolle spielen. Es unterliegt keinem Zweifel, dass die ausgezeichnete Wirkung des Salzsäurealkohols zum Teil auf dem Vorhandensein der Cl-Ionen beruht. 10. Wenn man einerseits die wässerige, anderseits die alkoholische Saurelösung derselben Konzentration bezuglich ihrer Wirkung auf das Lithioncarmin untersucht, so findet man einen grossen Unterschied zwischen beiden. Der Niederschlag, welcher in der wässerigen Lösung entsteht, ist eine Koagulation im Gegensatz zum Niederschlag in der alkoholischen Lösung, welcher aus sehr feinen Teilchen besteht. Der erstere ist fast ganz unlöslich im Wasser, und seine Teilchen sind schwer adsorbierbar. während die Alkohollösung mit dem letzteren Niederschlag als Suspenscid angesehen werden kann. Daher liegt es auf der Hand, dass nicht die wässerige, sondern die alkoholische Säurelösung als Differenzierungsmittel gilt. 11. Es ist auf Grund der Reagenzglasuntersuchung bewiesen, dass die Lithioncarminfärbung stets als sog. Niederschlagsfärbung zustande kommt. 12. Die. Tatsache, dess bei der Lithioncarminfärbung nur die Kernsubstanz im Gegensatz zum Protoplasma gefärbt zutage tritt, beruht im Grunde genommen auf der chemischen Verschiedenheit beider Bestandteile, welche nach Fixierung eine voneinander abweichende physikalische Beschaffenheit, insbesondere eine verschiedene Dichtigkeit bekommen. Gerade diese physikalische Verschiedenheit gibt bei Differenzierung zur elektiven Kernfärbung Anlass, wobei die chemische Affinitat keine hervorragende Rolle spielt. Daher färbt sich auch das Protoplasma, wenn man eine dünnere Differenzierungslösung braucht, oder wenn die Differenzierungszeit nur zu kurz ist. 13. Was den Vorgang der vitalen Lithioncarminfarbung betrifft, so schliesse ich mich an Schulemann und Möllendorff an, welche die Niederschlagstheorie vertreten. Doch bin ich anderer Meinung über die Ursache der Niederschlagbildung als die beiden Antoren. Das Protoplasma der vital färbbaren Zellen enthält wahrscheinlich viel Ca-Ionen, welche die Niederschlagung des Carmins begunstigen.
Note
原著
ISSN
0030-1558
NCID
AN00032489