Journal of Okayama Medical Association
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Ueber Veraenderungen der Milchflecke durch die Entmilzung

Hamazaki, Y.
Hayakawa, M.
39_1510.pdf 2.86 MB
Published Date
1927-09-30
Abstract
In frueheren Untersuchuugen konute Hamazaki feststellen, dass die Milchflecke des grossen Netzes histologisch einen milzartigen Bau aufweist, und dass die Histiozyten der Milchflecke zu den Retikuloendothelien gehoeren. Es ist nun die Frage vom Interesse, wie die Milchflecke zur Entfernung der Milz in Beziehung zu stehen ist. Die Veranderungen, die durch die Entmilzung hervorgerufen werden, werden von vielen Autoren hauptsaechlich an der Leber, . der Niere, dem Knochenmarke, der Lymphdruese u. a. beobachtet; die Milchflecke ist aber his heute babei gar nicht beruecksichtigt worden. Daher haven wir die Milchflecken in 4-100 Tagen nach der Splenektomie histologisch untersucht. Als Versncbstiere wurden moegliclist junge Ratlen gewaehlt, da der Milzstiel bei der Ratte viel laeager ist als bei dem Kaninchen, so dass die Operation fast vollstaendig ausgefuehrt werden kann, um bei der Exstirpation der Milz die Blutung in die Baucbhoeble zu veruieiden. Beim Kontrolltiere wurde nur die Laparotomie allein ausgehuehrt. In 20 Tagen nach der Operation treteu die Haemosiderinpigmente in Wanderhistiozyten und Retikulumzellen der Milchflecke vor und nehmen in der Menge allmaehlich zu. In 50 Tagen stellen sich die mit dem Haemosiedrin stark beladenen Histiozyten hie und da zusammen und bilden die Riesemzellen, welche zumal merkwuerdigerweise grosse Haemosiderinmasse in sich schliessen. Die haemosiderinhaltigen Histiozyten gruppieren sich hauptsaechlich in der Mittelschicht der Milehflecke so stark gedraengt, dass sie sich kaum von einander unterscheiden lassen. In der Innenzone der Milchflecke verschwinden sie allmaehlich, waehrend eigenartiges lymphadenoides Gewebe hier immer mehr neugebildet wird. In 100 Tagen nach der Operation lassen sick die Histiozyten in der Innenzone fast gar nicht finden, wo das lymphadenoide Gewebe aeusserst gut entwickelt. Die Eisenmenge vermehrt sich in der Mlilchflecke allmaehlich von 20 bis zu 100 Tagen: dagegen erreicht sie in der Leber schon am 40 sten Tage das Maximum und nimmt danach immer mehr schwankend ab. In der Niere zeigt die Menge des Eisens am 20 sten Tage das Maximum und dann vermindert sich schnell. Im Knochenmarke geschieht die Verinehrung des Eisengehaltes nur voruebergehend, waehrend sie in der Lymphdruese ziemlich andauernd ist. Es ist eine unleugbare Tatsaclie, dass der Eisengehalt der Leber in 30 oder 40 Tagen nach der Entfernung der Milz das Maximum erreicht und dann allmaehlich abnimmt, was auch bereits vou Nishikawa und Takagi, Uno, Horiuchi u. a. bemerkt wurde. Es ist aber bis heute nicht klargelegt worden, wo der intermediaere Eisenstoffwechsel der entmizten Ratte eigeutlich im spaeteren Stadium kompensiert wird. Unsere Untersuchung laesst sich doch annehmen, dass die Milchflecke bei der entmilzten Ratte fuer die Kompensation des Eisenstoffwechsels die so bedeutende Rolle spielen soll, dass ihre kompensatorische Funktion im spaeteren Stadium die der Leber uebertrifft. Was die histologischen Veraenderungen der Milchflecke anbetrifft, so zeigen sie sich nicht immer einheitlich, sondern individuell etwas betraechtlich verschieden, wie bei der Leber. Im Aufangsstadium kommt im allgemeinen die Vermehrung der histiozytaeren Zellen vor, nnd im Mittelstadium die Hypertrophie und die Neubildung der Milchflecke sowie die lyinphozytaere Anhaeufung. Merkwuerdig ist aber, dass im Spaetstadium die knotige Neubildung des lyuiphadeuoiden Gewebes in der Iuneuzone und die Vermehrung der Gitterfasern der Milchflecke auftreten. Aus den obigen Ergebnissen ist es also zu schliessen, dass die Milchflecke auf die Milzexstirpation im Kompensatorischen Sinne nicht nur funktionell sondern auch morphologisch reagiert.
Note
原著
ISSN
0030-1558
NCID
AN00032489