Journal of Okayama Medical Association
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Pharmakologische Untersuchungen einiger sympathomimetischer Amine. Vergleich des Adrenalons und Tetrahydro-β-naphthylamins mit dem Adrenalin und Tyramin

Fujita, Masao
39_400.pdf 8.74 MB
Published Date
1927-03-31
Abstract
Auf den Blutdruck des Hundes und Kaninchens wirkt das Adrenalon in kleinen Dosen (0.1-0.4 mg pro Kilo Hunde, 0.1-2.0 mg pro Kilo Kaninchen, intravenös) senkend, in grösseren dagegen steigernd, während das Adrenalin und Tyramin nur Drucksteigerung hervorruft. Die Wirkung des Tetra's auf den Blutdruck ist nur dadurch von der des Tyramins verschieden, dass es am Kaninchen in etwas gesteigerten Dosen umgekehrt Blutdrucksenkung bedingt. Nach Injektion von geeigneten Dosen Frgotoxin zeigt das Adrenalon in sonst auf den Blutdruck steigernd wirkenden Dosen bei beiden Tieren immer deutlich eine umgekehrte Wirkung, während beim Adrenalin diese Erscheinung nicht am Kaninchen, wohl aber am Hunde beobachtet wird. Die Umkehrung der Wirkung wird beim Tyramin auch nur am Hunde und nur zuweilen konstatiert, während sie beim Tetra nicht mehr nachweisbar ist. Am Ohr, an der Milz und Niere des Kaninchens und am Rinderbein bedingt das Adrenalon eine starke Gefässverengerung, welche, wie beim Adrenalin, in der Erregung der sympathischen Vasokonstriktoren ihre Ursache findet und welche der von dem letzteren bewirkten nur in der Intensität unterlegen ist. An den Froschschenkelgefässen ist jedoch seine konstriktorische Wirkung äusserst schwach; sie tritt sogar zuweilen gar nicht auf. Und die Wirkung setzt nicht stärker ein, auch wean die Giftkonzentration über einen bestimmten Wert zunimmt. Nach Adrenalon wird die Adrenalinwirkung in hohem Grade abgeschwächt, was wohl auf die Lähmung des Angriffsortes des letzteren hinzuweisen scheint. Auf die Kranzgefässstreifen des Rindes wirkt das Adrenalon im Gegensatz zu Adrenalin, wenn auch schwach, kontrahierend, während bei den Druchströ. mungsversuchen am Kaninchenherzen die beiden Substanzen keine besondere Wirkung verursachen. Diese Wirkung ist auf die Erregung des Gefässmuskels selbst zurückzuführen, da sie durch Atropin nicht beeinflusst wird. Ferner zeigt an den Lungengefässen des Rindes das Adrenalon überall Kontraktion, während das Adrenalin an den Streifen einzelner Gebiete Erschaffung hervorruft. Das Tyramin unterscheidet sich vom dem Adrenalon in der Wirkungsweise nur dadurch, dass es an der Kaninchenmilz und am Froschschenkel im Gegensatz zu letzterem hauptsächlich eine dilatierende Wirkung zeigt. Ausserdem ist für das Tyramin charakteristisch, dass seine sympathikotrope Wirkung viel schwächer ist als die des Adrenalons und Adrenalins, während es in der Wirkung auf die Muskeln die beiden letzteren übertrifft. Wie der Versuch am Froschschenkel und Kaninchenohr zeigt, übt es auch, wie Adrenalon, ja sogar noch stärker, eine lähmende Wirkung auf die Vasokonstriktoren aus. Die Wirkung des Tetra's auf die Gefässe ist der des Tyramins sehr ähnlich, wobei aber die dilatierende W g auf die Milzgefässe des Kaninchens noch konstanter ist und die Muskel- und vasokonstriktorlähmende Wirkung stärker auftritt, als beim Tyramin. Beim isolierten Froschherzen ruft das Adrenalon Beschleunigung der Pulsation und Verstärkung der Systole hervor, eine Wirkung, die hauptsächlich durch Erregung des Sympathikus bedingt ist. Es wirkt infolgedessen zu der Lähmung durch Chloralhydrat und Chinin antagonistisch, und diese seine Wirkung ist noch stärker als die des Adrenalins. Aber das Adrenalon zeigt in grossen Dosen eine Muskelwirkung, die in anfänglicher Erregung und späterer Lähmung besteht, die das Herz sohliesslich zu einem halbdiastolischen Stillstand bringt. Beim Tyramin ist die fordernde Wirkung auf dieses Organ viel schwächer, aber die Muskelwirkung noch deutlicher als die des Adrenalons. Tetra wirkt im Gegensatz dazu auf das Froschherz stets lähmend; diese Wirkung geht aus von dem Herzmuskel. Der isolierte Kaninchendarm erleidet durch das Adrenalon wie durch das Adrenalin stets eine starke, aber vorübergehende Hemmung, welche als die Folge der Erregung der Sympathikusenden angesehen wird. Eine gewisse Dosis (0.01-0.03g in 100ccm Nährlösung) von Adrenalon scheint ferner wahrscheinlich auch die Sympathikusenden sekundär zu lähmen, da nach Einwirkung einer solchen das Adrenalin keine hemmende Wirkung mehr ausüben kann. An dem durch Adrenalin oder Adrenalon stark gehemmten Darm ruft eine grosse Dosis (0.04-0.06g) von Adrenalon hingegen eine Erregung hervor. Diese Erscheinung beruht nicht auf der Erregung des Vagusende, sondern auf der des Darmmuskels selbst. Die hemmende Wirkung des Tyramins auf den Darm ist viel schwächer als die des Adrenalons, und wenn die Giftkonzentration einen bestimmten Wert übersteigt, zeigt es immer im Gegensatz zum Adrenalin oder Adrenalon eine sofortige Erregung, die wenigstens bei hohen Konzentrationen als von Muskel ausgehend aufgefasst wird. Die Wirkung des Tetra's auf den Darm ist fast dieselbe, wobei aber seine sympathische Wirkung nosh schwächer ist als die des Tyramins. Am Detrusor der isolierten Kaninchenblase ruft das Adrenalon, ebenso wie das Adrenalin, clue deutliche Hemmung sympathischer Netur hervor. Tyramin wirkt hier zwar in kleineren Konzentrationen, wenn auch viel schwächer als das Adrenalon, auch hemmend, in stärkeren dagegen erregend. Tetra zeigt stets eine fördernde Wirkung. Diese fördernden Wirkungen sind auf die Erregung des glatten Muskels selbst zurück-zuführen. Auf das Trigonum der Kaninchenblase bewirkt das Adrenalon, wie das Adrenalin, in kleinen Dosen Erschlaffung und in grösseren Erregung, welch letztere sich aber bei atropinisierten Präparaten in Erschlaffung verwandelt. Daraus ergibt sich, ebenso wie beim Adrenalin, dass dieses Gift sowohl die bemmenden als such die fördernden Elemente des Sympathikus angreift. In noch höheren Konzentrationen zeigt das Adrenalon aber eine Wirkung auf die Muskeln. Der Unterschied in der Wirkung des Tyramins und des Adrenalons besteht auch hier nur in der Starke der Sympathikus- und Muskelwirkung. Tetra zeigt an diesem Organ nur erregende Wirkung, die bei niedrigeren Konzentrationen auf der Erregung des Sympathikus, bei höheren auf der des Muskels selbst beruht. Seine Muskelwirkung ist noch beträchtlich stärker als die des Tyramins. Das Adrenalon zeigt am Kaninchenuterus in schwächeren Konzentrationen im Gegensatz zu Adrenalin eine hemmende, in stärkeren aber eine erregende Wirkung, die durch Atropin beseitigt werden kann. Die hemmende Wirkung tritt am graviden Uterus bis zu noch höheren Konzentrationen als am nichtgraviden auf. Bei dem Merschweinchenuterus bewirkt es wie Adrenalin, in den meisten Fällen eine vorübergehende Hemmung. Alle diese Wirkungen besitzen die Angriffsorte in den hemmenden resp. fördernden Sympathikusendigungen. Dazu kommt dem Adrenalon, wie es am Meerschweinchenuterus nachgewiesen wurde, die Wirkung zu, die sympathischen Endigungen gegen Adrenalin unempfindlicn zu machen. Tyramin und Tetra zeigen im Gegensatz zum Adrenalin oder zum Adrenalon sowohl am Kaninchen als- such am Meerschweinchenuterus immer eine erregende Wirkung, welche als hauptsächlich durch die Erregung des Uterusmuskels bedingt aufgefasst wird, da das Atropin keinen Antagonismus darauf aufweist. Auf den Bronchialmuskel wirkt das Adrenalon und Tetra, wie das Adrenalin, hemmend, während das Tyramin keine Wirkung zeigt. Auf die überlebende Kaninchenmilz wirkt das Adrenalon und Tyramin, wie Adrenalin, erregend. Tetra wirkt dagegen auf dieses Organ erschlaffend. Kurz, das Adrenalon zeigt eine viel reinere Sympathikuswirkung als das Tyramin, ist aber von Adrenalin vor allem dadurch verschieden, dass es diesem in der Wirkungsintensität unterliegt, in der hemmenden Wirkung dagegen das Adrenalin übertrifft, wie es beim Blutdruck- und Uterusversuche ersichtlich ist, und dass es bei einzelnen Organen eine stärkere Muskelwirkung aufweist. Beim Tyramin ist im allgemeinen die sympathikotrope Wirkung viel geringer, die Muskelwirkung dagegen viel hervortretender als bei Adrenalin and Adrenalon. Die Wirkung des Tetra's steht der des Tyramins sehr nahe, aber seine Wirkung auf den Sympathikus ist noch schwächer, während bei der Muskelwirkung das umgekehrte der Fall ist. Den 3 Aminen ausser dem Adrenalin kommt endlich bei einzelnen Organen die Wirkung zu, den Angriffsort des Adrenalins unempfindlich zu machen.
Note
原著
ISSN
0030-1558
NCID
AN00032489