In der ersten Mitteilung stellte Verfasser fest, dass die Hemmungserscheinung des Harnstoffs auf die Prazipitationsreaktion infolge Hemmung der Bindung zwischen Antikörper zurückgeführt werden kann. In dieser Mitteilung stellte er weitere Untersuchungen an über die hemmende Wirkung des Harnstoffs auf aktive und passive Anaphylaxie des Meerschweinchens. Es wurden folgende Resultate erzielt. 1) Aktiv sensibilisierte Meerschweinchen wurden durch Antigenreinjektion (1/4 der Bindungszone entsprechend) mit typischem Schock abgetötet, aber durch Vorinjektion mit 2cc 50% Harnstoffkochsalzlosung vom Schocktod gerettet. 2) Passiv sensibilisierte Meerschweinchen, welche intravenös mit 500 E.H. Immunserum injiziert wurden, wurden durch eine Bindungszone entsprechende Antigenreinjektion nach 24 stundiger Inkubationszeit mit typischem Schocktod abgetötet, durch Vorinjektion mit 1.5cc 50% Harnstoffkochsalzlösung jedoch vom Schocktod gerettet. 3) Durch Harnstoffinjektion zeigt der Prazipitintiter nach 5 Minuten bei passiv und aktiv immunisierten Tieren eine schwache Verminderung. Daneben sieht man die hemmende Wirkung des Harnstoffs durch das Verdunnungsmedium des Präzipitins mit meerschweinchenserum. Der Präzipitintiter erscheint bei Verdünnung mit Meerschweinchenserum, das nach 5-10 minuten Harnstoffinjektion entnommen wurde, viel geringer als bei Verdünnung mit normalem Meerschweinchenserum. 4) Nach dem Schocktod vermindert sich der Präzipitingehalt des Versuchstiers beinahe auf Null, dagegen wurde durch Harnstoffvorinjektion bei dem vom Schocktod geretteten Tier das Präzipitin des Blutes noch behalten. Die Harnstoffinjektion wirkt auch hemmend in vivo auf die Bindung zwischen Präzipitine und reinjiziertem Antigen, weshalb das Präzipitin des Versuchstiers noch zurückbleibt.
Aus oben erwähnten Resultaten kann Verfasser den antianaphylaktischen Mechanismus des Harnstoffs hauptsächlich als Hemmung der Bindung zwischen Antigen und Antikörper erklären.