Aus den weissen gesunden erwachsenen Versuchskaninchen wurden zuerst nur diejenigen ausgewählt, welche im Blut keine Vilirucidin enthielten. Bei der Halfte dieser ausgewählten Kaninchen wurde dann die Splenektomie ausgeführt, sodann eine Immunisierung mit Formalinvaccine und lebendem vollvirulentem Keim vorgenommen, um den Einfluss der Splenektomie auf die Produktion der Vilirucidin im Vergleich zu der anderen, die Milz nicht entfernten Hälite der Normalkaninchen als Kontrolle festzustellen. Die Ergebnisse waren wie folgt: 1) Im Laufe der Immunisierungsmanipulation mit der Formalinvaccine betrug das Neutralisierungsvermögen des Serums bei den splenektomierten Kaninchengruppe 3 Tage nach 6 maliger Immunisierung, d.i. also am 27. Tage vom Beginn der Immunisierungsmanipulation, 6-12 (in der Mitte 10,2), bei der die Milz nicht durchtrennten Kaninchengruppe 9-15 (in der Mitte 12,6). Die splenektomierten Kaninchen stehen nämlich im Neutralisierungsvermögen hinter dem die Milz behaltenden Kaninchen etwas zurück. 2) (Im Laufe der Immunisierungsmanipulation mit lebendem Virus betrub das Neutraliesierungsvermögen des Serums bei der splenektomierten Kaninchengruppe 2 Tage nach 7 manger Immunisierung, d.i. am 32. Tage vom Beginn der betr. manipulation 12-18 (in der Mitte 16,8), bei der die Milz fuhrenden Gruppe 15-21 (in der Mitte 19,2). Die splenektomierte Gruppe trat in Neutralisierungsvermögen gegen die nicht splenektomierte Gruppe ebenfalls etwas zurück. 3) 15 Tage nach der Beendigung der Immunisierungsmanipulation betrug das Neutralisierungsvermögen des Serums der mit Formalinvaccine immunisierten Kaninchen bei der splenektomierten Gruppe 12-15 (durchschnittlich 13,8), bei der die Milz nicht exstirpierten Gruppe 12-18 (durchschnittlich 14,4), also die splenektomierten Kaninchen traten im betr. Vermögen gegen die nicht splenektomierten noch immer zurück, der Unterschied zwischen den beiden Gruppen war aber so klein, dass eine deutliche Abgrenzung kaum möglich war. Das Neutralisierungsvermögen des mit lebendem Virus immunisierten Kaninchen betrug an demselben Tage bei der splenektomierten Gruppe 18-21 (in der Mitte 19,2), bei der nicht splenektomierten Gruppe 21. Der Unterschied war zwar nicht so gross wie bei den mit Formalinvaccine immunisierten Kaninchen, eine herabgesetzte Produktion der Vilirucidin trat aber noch bei der splenektomierten Gruppe in die Erscheinung. 4) Bei der Ausführung dieser Versuche haden bie Verff. durch Anwendung der AdlerReimannschen Methode den Kongorot-Index des R.E.S. bestimmt, um seine Funktionszustände festzustellen. Daraus ergab sich, dass der Kongorotindex bei alien sowohl die Milz nicht exstirpierten, als auch splenektomierten Kaninchen keine erheblichen Variationen aufwies, obschon in dem oben erwähnten 1) and 2) nach der Splenektomie je 30 und 35 Tage, in dem 3) sogar 65 Tage abgelaufen waren. Aus diesen Ergebnissen des Kongorotindexes, welche mit denen der anderen Autoren übereinstimmten, ist zu schliessen, dass die Funktion der entfernten Milz, wenn nach der Splenektomie mehr als 30 Tage verflossen sind, durch Funktionen anderer Bestandteile des reticuloendothelialen Systems vollständig kompensiert wird. 5) Aus das Resultat, welches eine gewisse Überlegenheit des lebenden Virus gegenüber der Formalinvaccine an Immunität aufwies, deckte sich gut mit demjenigen anderer Autoren.