Journal of Okayama Medical Association
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Aleukaemische Lymphadenoseノ2剖檢例

桑原 正 岡山醫科大學津田外科教室
51_1583.pdf 5.57 MB
発行日
1939-07-31
抄録
Erster Fall: Ein 57-jähriger heruntergekommener Kaufmann wurde am 27.11. 1936. in unsere Klinik aufgenommen. Status praesens: Statur mittelgross, Koerperbau mässig, Ernährung sehr schlecht, Haut und Schleimhaut deutlich anämisch, Lippe und Zunge mehr trocken, rechtseicht aufgetrieben, Ascitesflüssigkeit nicht vorhanden, Leber in der Mamillalinie 3 querfingerbreit unterhalb des Rippenbogens derb fühlbar. Aufallendste Befunde waren Lymphdrüsenanschwellungen. Submaxillare, cervicale, axillare und inguinale Lymphdrüsen waren von Taubenei- bis uber Huhnereigrösse angeschwollen, elastisch derb, gut beweglich, nicht so druckempfindlich, sowohl mit der Haut, als auch miteinander nicht verwachsen. Wassermann negativ. Urin normal. Leukozyten 9.200, Hämoglobin 22%, Erythrozyten 3, 420, 000. Das Blutbild ergibt basophile Leukozyten 2%, Eosinophile L. 0%, Stabkernige L. 1%, Segmentkernige L 43%, Lymphozyten 48%, grösse mononukleäre Zellen und übergangsform 5%. Beobachtenswert ist die sehr geringe Vermehrung in der Gesamtzahl der Leukozyten. Eine Lymphdrüse wurde aus der Achselhohle exstirpiert und histologisch untersucht und nur eine Lymphozyteninfiltration konstatiert. Die Lymphknoten waren durch Rontgentherapie sehr verkleinert worden. Der Patient verliess am 12.12. das Krankenhaus, um am 11. 1. 1937. wieder zurückkehren. Seit der Entlassung hatte er wieder Lymphdrüsenanschwellung und hochgradige Schwäche. Exitus letalis am 2. 2. 1937. Bei der Sektion einwandfrei lymphatische, leukaemische Infiltration sowohl in den blutbildenden Organen, wie auch in fast allen anderen Geweben nachgewiesen. Die lymphatische Zellen hatten zweifellos auch das Knochenmark ergriffen, die erythroblastischen Zentren in Mitleidenschaft gezogen und hatten zu einer Blutarmut geführt. 2ter Fall: Ein 23-jähriger Bauer kam am 20. 9. 1937. in einen das Krankenhaus. Vor 5 Monaten bemerkt er am r-Seitenhals einen erbsengrossen Tumor, der sich allmählich vergrössert und vermehrt, aber beschwerdelos verlauft. Seit Monaten mit der Zeit cervicale (1-), submaxillare und inguinale Lymphdrusen. Diese waren von Taubenei-bis über Hühnereigrosse angeschwollen nebeneinander, elastisch derb, nicht so druckempfindlich, mit der Unterlage fixiert, aber mit der Haut nicht verwachsen. Keine Atmungs-und Schluckbeschwerde. Appetit normal. Fieber 37-37.5°C. Urin normal. WaR. negativ. Blutsenkungsgeschwindigkeit 5.5 (1st), 15 (2st). Leukozyten 4.4000, Hamoglobin 90%, Erythrozyten 518, 000. Das Blutbild ergibt Lymphozyten 42%, neutrophile L. 43%, stabkernige L. 5%, Monozyten und übergangsform 9.5%, keine jugendlichforme Leukozyten. Eine Lymphdrüse wurde aus dem Seitenhals exstirpiert und histologisch untersucht und nur eine Lymphozyteninfiltration konstatiert. Die Untersuchung erwiess aleukaemische Lymphadenose. Nach 7 Monaten exitus letalis. Im Vordergrund der heutigen Therapie steht die Strahlentherapie, vor allem Rontgenbehandlung. Wichtig und erfolgreich ist die Arsen-Behandlung. Sie wird angewandt, wenn die Arsentherapie erfolglos und der Allgemeinzustand und das ganze Krankheitsbild einer Behandlung bedürftig ist. Die Rontgenbestrahlung richtet sich hier vor allem gegen die peripheren Lymphdrüsenpakete, aber auch gegen die Milz, selbst wenn sie nicht wesentlich vergrössert ist, weil oftmals erst nach der Milzbestrahlung die Leukozytenzahl zur Norm absinkt, obwohl die Lymphdrüsen vorher schon zuruckgingen. Mit 30% H.E.D. auf jedes Feld, wobei man 1 Feld pro Tag vornimmt und die Leukozytenzahl täglich kontrolliert. Die Intensivbestrahlung, die einen plotlichen tiefen Absturz bringt, ist vollig unzweckmässig, wie auch jede nicht genau kontrollierte Strahlentherapie. Sie kann direkt schädlich seiu dadurch, dass die Leukozytenzahl schnell unter die Norm sinkt und diesem starkem Abfall rasch wieder eine Verschlimmerung und ein höher Anstieg mit Komplikation des roten Blutbildes usw. folgt (Reizwirkung). Die Rontgenbehandlung wird wiederholt, wenn das Krankheitsbild sich wieder verschlechert. Sie hat aber dann möglichst bald einzusetzen und nicht erst bei weitgehender Verschlimmerung. Der Kranke muss also in dauernder Beobachtung bleiben und alle 3-4 Wochen soll ein morphologischer Blutstatus aufgenommen werden. In der Zeit zwischen den eiuzelnen Röntgenbestrahlungen nimmt man zweckmässigerweise Arsentherapie vor. Rezidive treten immer auf. Die Leukaemie ist durch kein Mittel zu heilen. Sie wird vielmehr über kurz oder lang gegen jede Behandlung auch die Strahlenbehandlung refraktär und führt schliesslich unter dem Bild einer akuten Verschlechterung oder durch Komplikationen zum Tode. Die Röntgentherapie muss abgebrochen werden, wenn die Zahl der weissen Blutzellen sehr schnell und tief absinkt, wenn zahlreiche unreife Zellen auftreten, wenn das rote Blutbild aber das Allgemeinbefinden sich unter der Bestrahlung akut verschlechtert, und Gewichtssturz, Durchfälle und höheres Fieber eintreten. Ber vorsichtiger Dosierung und dauernder strenger Kontrolle jeder einzelnen Bestrahlung treten aber derartige Verschlimmerungen erst nach evtl.langjähriger Bestrahlung auf.
ISSN
0030-1558
NCID
AN00032489