Journal of Okayama Medical Association
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肝臓膿瘍ニ就テ

大林 義彦 岡山醫科大學津田外科教室
50_497.pdf 3.5 MB
発行日
1938-02-28
抄録
In den Jahren 1926-1935 wurden in unserer Klinik 14 Fälle von eitrigem Leberabszesse chirurgisch behandelt. Verfasser fand dabei als vorausgehendes ursächliches Moment in 5 Fällen Gallensteinkrankheit, in 4 Fällen akute Appendizitis, in 2 Fällen Trauma und nur 1 mal Polymyositis. In den restlichen 2 Fällen wurden ätiologische Momente nicht gefunden. Von unseren bakteriologisch untersuchten 10 Fallen fand Verfasser in 3 Fallen Staphylokokken, in 2 Fällen Kolibazillen, in 1 Falle Enterokokken, in 1 Falle Diplokokken und Kolibazillen, in 1 Falle Stäphylokokken und Diplokokken, in 1 Falle Kolibazillen und Streptokokken und in 1 Falle Stabchen und Kokken. Staphylokokkus und Kolibazillus standen als Erreger an Häufigkeit obenan. 9 Fälle traten in Form von akuten multiplen Leberabszessen auf, die restlichen 5 Fälle waren chronischer solitärer Leberabszess. 10 Fälle entfielen auf das männliche Geschlecht und 4 Fälle auf das weibliche. Von der Erkrankung wurde das Alter vom 31 bis 50 Jahren am meisten (57.1%) heimgesucht. Fieber über 39°C ist das konstante Symptom bei dem akuten Leberabszesse, In 8 (88.9%) von unseren akuten 9 Fällen war das Fieber stark remittierend, besonders in 7 Fallen (77.8%) mit Frostgefuhl oder Schüttelfrost. Aber bei chronischem Leberabszesse war die Körpertemperatursteigerung zwischen 37-39°C, nicht selten unter 37°C. Die Anschwellung der Leber ist das häufigste und wichtigste Symptom, tritt aber verhältnismässig spät auf. Sie wurde in 13 Fällen (92.8%) von unseren 14 Leberabszessen klinisch nachgewiesen. Akute multiple Abezesse der Leber bewirkten immer eine diffuse Vergrösserung des Organes, die jedoch selten mit tumorartigen Anschwellungen kombiniert war. Aber bei chronischem Leberabszesse trat die Anschwellung der Leber in meisten Fällen in Form von Tumorbildung auf. Bei akutem Leberabezesse war die Zahl der weissen Blutkörperchen sehr stark vermehrt, nicht selten bis über 30, 000. Das Blutbild neigte stets zu Neutrophilie und gleichzeitig zu hochgradiger relativer Lymphopenie. In 9 Fallen (64.3%) von unseren 14 Leberabszessen wurde mehr oder weniger über heftige spontane Schmerzen geklagt, davon in 7 Fällen in der rechten Hypochondrialgegend oder in der Epigastrialgegend und in 2 weiteren Fällen am Seitenthorax. Die Schmerzen strahlen bisweilen, besonders bei dem von der Gallensteinkrankheit ausgegangenen Leberabszesse, nach der rechten Schulter oder nach dem Rucken aus. Ikterus fand sich in unseren akuten Fällen stets mehr oder weniger hochgradig, aber Bilirubin im Harn war nur in 3 Fällen (33.3%) positiv. Dagegen wurden Urobilin (66.7%) und auch Eiweiss (77.8%) zu einem hoheren Prozentsatz im Harn nachgewiesen. Die Inzision ist die einzige beste Behandlungsmethode für den eitrigen Leberabszess. Prognose des akuten multiplen Leberabszesses ist absolut ungünstig. Sämtliche 9 Fäalle der akuten Leberabszesse verliefen todlich, aber die 5 Fälle chronischer Leberabszesse wurden alle durch die Inzision gerettet, d.h. im ganzen betrug die Sterblichkeit beim Leberabszess in unserer Klinik 64.3%.
ISSN
0030-1558
NCID
AN00032489