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舞踏鼠ノ研究(第1報)舞踏鼠ト正常「マウス」トノ平衡機能竝ニ耳迷路平衡器ノ解剖學的比較研究

安原 功 岡山醫科大學生理學教室
47_2527.pdf 17.4 MB
発行日
1935-09-30
抄録
Die Tanzmaus (Mus wagneri var rotans Fortuyn) ist eine gezüchtete Abart der Maus (Mus wagneri), daher kann man die beiden dem Aussehen nach nicht voneinander unterscheiden, dagegen sind ihre Eigenschaften ganz verschiedene. Beim Vorrücken schüttelt die Tanzmaus den Kopf rechts und links, geht zickzack mit auseinandergepreizten Beinen, dreht ein Tretrad nicht so gut wie eine Mühlmaus und hat die besondere Eigenschaft, auf einer ebenen Fläche sich im Kreise zu bewegen. Diese Drehbewegung besteht bald in einer breiten Reitbahnbewegung, bald in einer Zirkelbewegung. Wenn man über diese Eigenschaft der Tanzmaus nachdenkt, so ist es ein Wunder, dass sie keinen Drehschwindel erleidet, Seitdem B. Rawitz (1899) als erster das Ohrlabyrinth von Tanzmäusen untersuchte, haben viele Forscher wie G. Alexander und A. Kreidl (1900), R. Panse (1901), O. Zoth (1901), Kisi (1902), Wittmaack (1912), Tatumi (1924), Hattori (1928) Forschungen darüber angestellt und verschiedene Ansichten geäussert. Einige von ihnen behaupteten eine Veränderung an dem Ohrlabyrinth, andere negierten diese. Die Unstimmigkeit in den Resultaten hat mich nun zur Nachforschung veranlasst. Nachdem ich die Bewegungsweise der Tanzmäuse sehr vorsichtig mehrere Tage beobachtet und ihr merkwürdiges Benehmen ermittelt hatte, fixierte ich mit Nakamurascher Lösung vital und fixierte dann wieder mit Wittmaackscher Lösung nach. Ich zerlegte das ganze Labyrinth in Serienschnitte von 20μ Dicke indem ich die Mittellinie der äusseren Fläche der Schädelbasis als Richtlinie benützte. Von diesen mikroskopischen Präparaten rekonstruierte ich 50-fach vergrösserte Wachsplattenmodelle. Mit diesen kann man drei Bogengänge bei der Tanzmaus und bei der gewöhnlichen Maus genau vergleichen. Andrerseits habe ich über das Labyrinth beider Mäuse histologische Untersuchungen angestellt. Die Hauptresultate sind folgende: 1) Bei der Tanzmaus ist die statische Funktion mangelhafter als bei der gewöhnlichen. 2) Der Drehschwindel fehlt bei der Tanzmaus, doch zeigt sich bei der galvanischen Reizung Augendeviation. 3) Zwischen den drei Bogenängen der Tanzmaus und denen der gewöhnlichen Maus findet man keine Unterschiede, jeder Bogengang ist bei den Tanzmäusen ebenso gut wie bei den gewöhnlichen Mäusen entwickelt. 4) Auf der Sagittalebene (+Y, -Y) (+Z, -Z) sind sie C-förmig, auf der Horizontalebene (+X, -X) (+Y, -Y) ist der obere und der äussere Bogengang auch C-förmig, doch der hintere Bogengang lanzettförmig. 5) Jeder Bogengang und die Ampulla ist bei der Tanzmaus ebenso gross wie bei der gewöhnlichen Maus, und unter den drei Bogengängen ist der obere der grösste, der hintere der nächstgrösste und der äussere der kleinste. 6) Bei der Tanzmaus findet man in den drei Bogengängen und im Vorhof keine Veränderung der Organe, d. h. die Crista ampullaris, der Sacculus, die Macula acustica sacculi, der Utriculus, die Macula acustica utriculi, der Nervus vestibuli und die Nervenäste desselben sind normal. 7) Bei der Tanzmaus sind im statischen Organ des Ohrlabyrinthes die Zellkörper des Ganglion vestibulare allein verdickt, die Nisslschen Körperchen undeutlich oder verschwunden, der Zellkern ist undeutlich oder verschoben, aber diese Erscheinungen treten nicht stark auf. 8) Die eigentümliche Kreisbewegung der Tauzmaus mag auf eine Entwicklungsstörung oder eine krankhafte Veränderung der Nerven des statischen Organs des Ohrlabyrinthes zurückzuführen sein.
ISSN
0030-1558
NCID
AN00032489