Journal of Okayama Medical Association
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亞硝酸「アミール」ノ爲メ起ル心筋,顎下腺,耳下腺,肝臟,腎臟竝ニ脾臟ノ組織學的變化ニ就テ

竹本 巖 岡山醫科大學解剖學教室
47_1200.pdf 13.3 MB
発行日
1935-05-31
抄録
Bei Kaninchen injizirte der Verfasser Amylnitrit in die Ohrvene, und zwar zuweilen so viel bis die Tiere sterben, zuweilen nur ein Zehntel der Dosis letalis. Im letzteren Falle tötete der Verfasser die Tiere 20 Minuten, 1, 3, 6, 12, 24, 48 und 72 Stunden nach der Injektion. Nach Sterben der Tiere wurde ein Stück jedes Organes möglichst schnell herausgenommen und histologisch untersucht. Ausserdem unterband der Verfasser bei Kaninchen die Milzarterie oder Milzvene und töte die Tiere bald danach durch Luftembolie oder durch die Injektion des Amylnitrites, um ihren Milzbefund mit der Folgeerscheinung der einfachen Injektion zu vergleichen. Daraus ergibt sich das Folgende: 1) Nach Injektion des Amylnitrites erweitern sich grössere Blutgefässe im Herzen, in der Unterkieferdrüsen, Ohrspeicheldrüse, Niere und Milz, wobei sich die Intima, die glatten Muskelfasern der Media, sowie das Bindegewebe der Adventitia in ihrer verdünnten Wand dehnen. Die glatten Muskelfasern vereinigen sich stellenweise und bilden kleine Bündel, die locker vorhanden sind. In der Leber sicht man diesen Zustand 20 Minuten nach der Injektion, während die Gefässe des Herzens und der Niere sich unmittelbar nach der Injektion erweitern und schon nach 20 Minuten eine Wiederherstellung zeigen. Die kleinen Gefässe, besonders Kapillaren und kleine Venen eweitern sich sehr verschiedenartig je nach dem Organe, indem der Grad und die Dauer der Erweiterung eine grosse Schwankung zeigen. Die Gefässerweiterung in der Unterkieferdrüse, Ohrspeicheldrüse, Niere und Milz tritt unmittelbar nach der Injektion auf und springt in die Augen 20 Minuten lang, während sie nach einer Stunde zurücktritt. Dagegen dauert sie im Herzen 12 Stunden, in der Leber 6 Stunden und im Nierenglomerulus sogar 48 Stunden lang, wobei ihr Grad im Herzen am stärksten ist. 2) Amylnitrit lässt die Parenchymzellen verschiedener Organe aufquellen und die Speichelsekretion befördern. Die Herzmuskelfasern zeigen bis 20 Minuten nach der Injektion keine deutliche Veränderung, doch quellen sie eine Stunde nach der Injektion auf und zeigen eine lockere Struktur. 3 Stunden nach der Injektion sind sie infolge der starken Erweiterung der Blutkapillaren stark gedrückt, aber von der 24 Stunden nach der Injektion an tritt die Gefässerweiterung in den Hintergrund und die Faseranschwellung wird wieder deutlich, was 48 Stunden nach der Injektion sein Maximun erreicht. In der Unterkieferdrüse vermindern sich die gröbere Körnchen der Dunkelzellen bald nach der Injektion und von der 1 Stunde nach der Injektion an zeigen die Netzmaschen in den Hellenzellen verschiedene Grösse nach und nach, wobei die Dunkelzellen selbst sich verkleinern, während die Hellenzellen eine Anschwellun zeigen, was 12 Stunden nach der Injektion am deutlichsten zu sehen ist. In der Parotis werden die Granula der Drüsenzellen direkt nach der Injektion gröber und erfüllen den ganzen Zellleib 12 Stunden später. Jedoch an der 24 Stunde nach der Injektion verschwinden sie gänzlich und machen feinen Körnchen Platz, wobei die Zelle sich verkleinert. In der Leber schwellen die meisten Leberzellen unmittelbar nach der Injektion an, aber 20 Minuten später werden sie durch die erweiterten Blutkapillaren gedrückt und verkleinert. Die Zellen behalten diesen Zustand eine Zeitlang, nur dass ihre Kerne eine Anschwellung zeigen. Nach 12 Stunden tritt die Erweiterung der Kapillaren zurück und die Leberzellen quellen wieder auf, indem sie sich dicht berühren. In der Niere fangen die Blutkapillaren unmittelbar nach der Injektion sich zu erweitern an, und die Harnkanälchen werden eine Zeitlang gedrückt. Besonders zeigt der Glomerulus eine lange Zeit die Anschwellung. Von der 1 Stunde nach der Injektion an erweist das Harnkanälchen durch seine ganze Länge eine starke Anschwellung, aber von der 24 Stunde nach der Injektion an tritt die Wiederherstellung auf, indem das Kanälchen sich von seinem Endgebiet allmählich verkleinert. In der Milz erweitern sich die intranodularen Arterien, die Hülsenarterien und die Venensinus unmittelbar nach der Injektion, wobei das retikuläre Gewebe fadenartig wind und grössere Maschen zeigt. Dieser Zustand dauert nur eine Kurze Zeit. Nach einer Stunde quellen die Wände der intranodularen Arterie, der Hülsenarterie, sowie das retikuläre Gewebe auf, was nach 6 Stunden in die Augen springt, indem die Fäden des Retikulms miteinander verschmelzen und eine solide Masse bilden, während die intranodularen Arterien und die Hülsenarterien eine verdickte Wand und ein schmales Lumen zeigen. Dabei enthält der Milzsinus nur die Lymphozyten, verliert fast alle Erythrozyten, die aber den Venensinus erfüllt. Dieser Zustand ist 48 Stunden nach der Injektion am deutlichsten. Die genannte Anschwellung der Arterienwand und des retikulären Gewebes trägt zur Verhinderung des Blutstromes in der Milz bei. 3) Wenn man die Milzarterie oder die Milzvene unterbindet oder darauffolgend Amylnitrit injiziert, so tritt stets keine Erweiterung der milzgefässe auf, sondern man sieht eine Anschwellung der Gefässwand und des retikulären Gewebes. Diese Tatsache ist darauf zuruckzuführen, dass Amylnitrit in allen diesen Fällen in die Milz nicht hineintritt. Dasselbe gilt auch für den Fall der Venenunterbindung, denn in diesem Falle Blutstaung verhindert das Eintreten des Amylnitrites in die Milz selbst, wenn es injiziert wird. Auf Grund der genannten Tatsache ist der Verfasser der Meinung, dass die gefässerweiternde Wirkung des Amylnitrites keine zentrale, sondern eine Peripherische ist. 4) Durch Einführung des Amylnitrites in den Tierkörper wird der peripherische Parasympathicus in erster Linie erregt, was die Gefässerweiterung für Folge hat. Dann quellen die Zellen verschieder Organe auf, wobei die Speichelsekretion befördert wird. In gewissen Organen zeigt die Blutgefässwand eine starke Verdickung, die das Gefässlumen beträchtlich verengert.
ISSN
0030-1558
NCID
AN00032489