Journal of Okayama Medical Association
Published by Okayama Medical Association

<Availability>
Full-text articles are available 3 years after publication.

家兎顎下腺ノ分泌機轉ニ關スル組織學的研究(第1報)交感神經又ハ皷索切斷後ノ顎下腺ノ變化ニ就テ

出射 一郎 岡山醫科大學解剖學教室
45_900.pdf 5.24 MB
発行日
1933-05-31
抄録
Bei Kaninchen durchtrennte der Verfasser den Halssympathicus oder die Chorda tympanica auf der linken Seite und liess die Tiere 1 Stunde, einen, 4, 10, 20, 30, 50 oder 70 Tage lang weiter leben und dann tötete sie im Hungerzustande. Ihre Unterkieferdrüsen wurden teils mit Hilfe der Uransilbermethode, teils durch Eosinhämatoxylinoder Eisenhämatoxylin-Färbung untersucht, wobei auch die Drüsen der nicht operierten Seite stets als Kontrollmaterial benützt wurden. Als Ergebnisse ist das Folgende hervorzuheben. Schon eine Stunde nach der Operation zeigt der Golgische Apparat verschieder Zellen (der hellen und dunklen Zellen sowie der Zellen der Speichelröhre) der Unterkieferdrüse Veränderungen, die sich im Verlauf der weiteren 23 Stunden etwas verbessern, aber seit dem 4. Tage nach Operation stärker werden, um am 30.-50. Tage ihr Maximum zu erreichen und dann am 70. Tage wieder in den Hintergrund zutreten. Der Apparat der hellen Zellen entwickelt sich im allgemeinen nach Durchschneidung des Sympathicus, indem sein Netzwerk am 30. Tage nach Operation am kompliziertesten wird, wobei seine Äste sich bis auf den freien Zellrand verlängern. Dagegen nach Durchschneidung der Chorda tympanica fällt der Apparat im allgemeinen dem regressiven Vorgang anheim, indem seine Fäden am 10.-20. Tage nach Operation zerfallen und allmählich verschwinden, um am 30.-50. Tage nur eine geringe Anzahl Stäbchen und Körnchen zu hinterlassen. Der Golgische Apparat der Dunkelzellen zeigt nach Durchschneidung des Sympathicus im allgemeinen eine gute Entwickelung, denn seine Fäden verlängern sich am 10.-20. Tage nach Operation und bilden ein sehr kompliziertes Netzwerk, das am 30.-50. Tage noch komplizierter wird, obwohl es aus feineren Fäden besteht. Übrings sind die Granula des Apparates in diesem Falle meistens feiner als die nach Chordadurchschneidung. Nach Chordadurchschneidung erfährt der Apparat der Dunkelzellen im allgemeinen eine Reduktion, denn er wird am 10.-20. Tage nach Operation sehr einfach und besteht nur aus sehr spärlchen kurzen Fäden. Am 30.-50. Tage verwandelt er in einige klümpchen verschiedener Grösse. Jedoch sieht man nach Chordadurchschneidung stets feine und grobe Körnchen im Apparat. Der Apparat der Speichelröhre entwickelt sich nach Sympathicusdurchschneidung im allgemeinen, indem seine Fäden am 10.-20. Tage, besonders am 30.-50. Tage nach Operation knäuelartig werden und sich nach denen der benachbarten Zellen bis auf unmittelbare Verbindung ausdehnen. Dagegen erfährt dieser Apparat nach Chordadurchschneidung im ganzen eine Reduktion. Am 10.-20. Tage nach Operation, besonders am 30.-50. Tage verkleinert er sich und zeigt eine unregelmässige Anordnung, indem er sich teilweise neben den Kern oder unterhalb desselben verschiebt. Das vom Apparat der Speichelröhre gesprochene gilt auch für den des Schaltstücks. Die hellen Zellen vergrössern sich eine Stunde nach Sympathicusdurchschneidung und werden am grössten am 4. Tage, aber sie kommen am 10. Tage nach Operation wieder zur normalen Grösse zurück, um sich vom 30. Tage an vielmehr etwas zu verkleinern. Die dunklen Zellen vergrössern sich vom 10. Tage nach Sympathicusdurchschneidung an, aber sie erfahren später etwas eine Verkleinerung, sodass sie sich am 70. Tage von den normalen nicht wesentlichen unterscheiden. Das über die Dunkelzellen geschriebene gilt auch für die Zellen der Speichelröhre, wenn auch diese schon eine Stunde nach Operation eine Vergrösserung zeigen. Nach Chordadurchschneidung verkleinern sich alle Epithelzellen der Unterkieferdrüse, was bis zum 30.-50. Tage nach Operation mehr und mehr fortschreitet. Diese Veränderung ist aber an den hellen Zellen nicht deutlich im Gegensatz zu den Dunkelzellen, besonders zu den Zellen der Speichelrohre, deren Lumen übrigens ganz abgeplattet wird. Nach Sympathicusdurchschneidung werden die Kerne der hellen Zellen eckig und färben sich intensiv, was am 4 ten Tage nach Operation am deutlichsten in die Augen springt, and auch am 30.-50. Tage, wenn auch in etwas leichtem Grade noch erkennbar ist. Dagegen werden sie rundlich and färben sich nur schwach, wenn man die Chorda tympani durchtrennt. Die Kerne der Dunkelzellen mit denen der Speichelröhre werden nach Sympathicusdurchschneidung prall im Gegensatz zum Falle der Chordadurchtrennung, wo sie sich verkleinern, und meistens ihre gegenseitige Entfernung kürzer, und ihre Anordnung unregelmässig wird. Die Sekretgranula der hellen Zellen vergröbern sich nach Sympathicusdurchschneidung, und werden am gröbsten 4. Tage nach Operation, später werden sie feiner, aber sie sind stets grober als die nach Chordadurchschneidung, die frühzeitig die Verfeinerung der Sekretgranula zur Folge hat. Allerdings füllen die Granula immer den Zellleib aus, sowohl nach Sympathicusdurchschneidung als auch nach Chordadurchtrennung. Nach Sympathicusdurchschneidung werden die Sekretgranula der Dunkelzellen gröber und sind dicht vorhanden im Gegensatz zum Fall der Chordadurchschneidung, wo sie sich zu vermindern und nur spärlich vorhanden zu sein pflegen. Die Mitochondria der hellen Zellen verhalten sich nach Sympathicusdurchschneidung verschieden je nach dens Zeitverlauf, aber sie vermehren sich im allgemeinen und sind als Fäden oder Stäbchen überall im Zellkörperchen vorhanden. Im Gegensatz hierzu vermindern sie sich nach Chordadurchschneidung und bleiben meistens in Form der Kügelchen. Die Mitochondrien der Dunkelzellen sind wegen der Sekretgranula schwer sichtbar. Die Mitochondria der Speichelrohre vermehren sich nach Sympathicusdurchschneidung und zeigen eine streifige Anordnung. Dagegen vermindern sie sich nach Chordadurchtrennung und stellen sich meistens unregelmässig. Am 30.-50. Tage nach Operation können sie nur wenig bleiben. Die hellen und dunklen Zellen sowie die des Schaltstücks und der Speichelrohre verändern sich sowohl nach Sympathicusdurchschneidung als auch nach Chordadurchtrennung, aber ihre Veränderungen verhalten sich in beiden Fällen fast umgekehrt, sodass es keinem Zweifel unterliegt, dass beide Nerven aufeinander antagonistisch wirken. Die Chordadurchschneidung übt auf die Speichelröhre den stärksten Einfluss aus, während die Dunkelzellen dadurch verhältnismässig wenig beeinflusst werden. Gerade Umgekehrtes kann man sagen von der Sympathicusdurchtrennung, die die schwächste Speichelröhrenveränderung und die stärkste Umwandelung der Dunkelzellen verursacht. Was die hellen Zellen anbetrifft, so giebt die Durchschneidung der Chords sowie des Sympathicus zu ihren starken Veränderungen Anlass, die schon frühzeitig zum Vorschein kommen und später mehr und mehr deutlich werden. Wenn man die Veränderungen des Golgischen Apparates der Drüsenzellen nach Durchschneidung der autonomen Nerven mit denen der Vergiftung dieser Nerven vergleicbt, so hat die Chordadurchschneidung fast dieselbe Veränderung wie die Adrenalininjektion zur Folge hat, während die Sympatbicusdurcbtrennung an die Pilocarpininjektion erinnert. Die Veränderung der beiden ersteren Fälle ist auf die überwiegende Sympathicusfunktion zurückzuführen, dagegen gewinnt die Parasym_pathicusfunktion die Oberhand in den beiden letzteren Fällen. Hinsichtlich der Veränderungen, die nach Durchschneidung der vegetativen Nerven in Zellleib, Sekretgranula, Mitochondrien und Apparat auftreten, trifft man Keinen Unterschied zwischen den hellen unb dunklen Zellen sowie den Zellen der Speichelröhre im Gegensatz zur Kernveränderung, die sich je nach der Zellenart sehr verschieden verhält. Die sog. vermehrte Sekretion von Langley ist wahrscheinlich auf die Quellung der Drüsenzellen zurückzuführen, die auf Grund der vorlaufigen Reizung des Parasympathicus auftritt and die Sekretion erleichtert. Die Unterkieferdrüse wird nach Chordadurchschneidung anämisch und nach Sympathicusdurchtrennung hyperämisch. Beide Zustände bebarren wenigstens bis zum 70. Tage nach Operation. Die Kernveränderung der hellen Zellen nach Sympathicusdurchschneidung und die der Speicbelröhre zeigen in weitem Rahmen Schwankung. Die Aufquellung oder Verkleinerung der Drüsenzellen und die Veränderung des Golgischen Apparates, die nach Durchschneidung der autonomen Nerven in der Unterkieferdrüse stattfinden, sind den betreffenden Befunden nach Verschaffung oder Injektion von KCl od. CaCl(2) ähnlich, denn die Chordadurchtrennung verursacht die mit der CaCl(2) Verschaffung vergleichbare Folgeerscheinung, während die Durchschneidung des Sympathicus zu fast derselben Veränderung wie die Verschaffung von KCl Anlass gibt.
ISSN
0030-1558
NCID
AN00032489