Das retroperitoneale Teratom, sich ohne Beziehung zu den Geschlechtdrüsen entwickelt hat, soll sehr selten und embryologisch sehr instruktiv sein. Kürzlich habe ich in unserem pathologischen Institut einen solchen Teratomfall beobachtet. Es handelt sich um ein 1 11/12 jähriges männliches Kind. Der Tumor findet sich im retroperitonealen Bindegewebe der linken Niere und wächst nach oben und vorn. Der Tumor steht in keiner Beziehung zu den beiden Hoden, die im Skrotum dessendiert sind. Seine Grösse: 14cm-10, 3cm-9, 5cm. Sein Gewicht: 660g. Der Tumor ist grob höckerig und unregelmässig oval. Auf der Schnittfläche sieht man zahlreiche Zysten in verschiedener Grösse. Histologisch zeigt sick embryonales Gewebe, als dessen Folge drei Keimblätter anzusehen sind. Als ektodermales Gewebe sind aüssere Haut, Haare, Hirngewebe, Ganglien, die Anlage der Retina mit den Pigmentzellen, sls mesodermales Gewebe sind Knorpel, Knochen (teilweise Knochenmark dabei) fibrilläres Bindegewebe, Fettgewebe, Lymphknötchen, glatte und quergestreifte Muskelfasern, Blutgefässe und Zähne, als endodermales Gewbe Magen und Darmschleimhaut und Flimmerepithel zu sehen, aber er ist kein fertig entwickeltes Organ nachweisbar. Es ist, also, wohl ein kompliziertes Dermoid. Bemerkenswert ist die krebsige Entartung des Teratoms. Diesse Entartung verbreitet sich über die Hälfte des Tumors. Ausserdem sind Krebsmetastasen in der Leber und in der Pankreas vorhanden. Mikroskopisch zeigt die Entartung hauptsächlich das Bild von Carcinoma simplex und teilweise das von Carcinoma adenomatosum.