Der Verfasser konnte eine otohämatomähnliche Verdickung der Ohrmuschel beim Kaninchen künstlich dadurch erzeugen, dass er wiederholt an der Ohrmuschel mit einem Gummihammer schlug. Die hauptsachlichsten histologischen Veränderungen sind wie folgt: anfangs schwillt das subkutane Bindegewebe ödematos an, dann tritt im subkutanen Bindegewebe sowie zwischen letzteren und dem Perichondrium eine starke hämorrhagische oder serofibrinöse Exsudation, oder hämatomähnliche Blutung ein, welche später allmählich resorbiert wird, indem das subkutane Bindegewebe durch nachfolgendes wiederholtes Schlagen merklich hyperplasiert wird. Dabei sieht man nicht nur eine Wucherung des Bindegewebes, sondern auch eine metaplastische Neubildung des Knochens und Knorpels aus dem hyperplasierten Bindegewebe, die schliesslich in dem subkutanen Bindewebe den eigentlichen Ohrmuschelknorpel entlang eine teils knorpelige, teils knöcherne Schale bildet. Diese Veränderungen im subkutanen Bindegewebe, die in allen Fällen festgestellt werden, stellen den hauptsächlichsten histologischen Befund dar. Die Wucherung des Ohrmuschelknorpels oder des Perichondriums beobachtet man nur, wenn durch gewaltiges Schlagen der Knorpel zerstört wird.
Auf Grund dieser Untersuchungen ist der Verfasser zu der Ansicht gekommen, dass im Gegensatz zu einigen Autoren der sogenannte Otohämatom in seinem Wesen vielleicht ganz verschieden ist von der Perichondritis auriculae.