Verfasser beobachtete die Zustandsänderung (die Kontraktion oder die Erschlaffung) der Urogenitalorgane unter der elektrischen Reizung der zuführenden Nerven sowie auch die Einwirkung von Nikotin, Histamin und Adrenalin am Meerschweinchen. Die Resultate sind folgende: 1) Die männlichen Urogenitalorgane erhalten ihre Nerven auf zwei Wegen, nämlich einerseits von dem N. hypogastricus, andererseits von dem N. pelvicus (N. erigens). 2) Die Fasern in dem N. hypogastricus stammen aus dem Lendenmark und gehen durch den Grenzstrang, das Ganglion mesentericum inferius hindurch und endigen an den Ganglienzellen in den Plexus hypogstrici, welche dicht an den unteren lateralen Wänden der Samenblase liegen und aus dem Zusammenflechten der Fasern von Hypogastricus und Pelvicus entstehen. Die Innervationsbezirke erstrecken sich auf den Samengang, die Samenblase und die Prostata. 3) Die Reizung des N. pelvicus ruft auch eine Kontraktion der Samenblase und der Prostata, aber niemals eine Erschlaffung derselben hervor. 4) Die motorischen Fasern des N. pelvicus für die Geschlechtsorgane stammen nicht von dem Sakralmark, sondern kommen vom Sympathicus durch die Verbindungsäste in der Beckenhöhle mit demselben. Die Geschlechtsorgane erhalten also ihre motorischen Fasern ausschliesslich vom Sympathicus. 5) Sympathomimetische Amine, wie Histamin und Adrenalin, rufen eine Kontraktion an den Organen hervor. Nikotin verhindert diese Kontraktion nicht.