Verfasser studierte weiter die Beziehungen zwischen Zustandsspezifizität (Hitze und Alkoholeinwirkung) und Artspezifizität des Serumantigens mittels Präzipitinreaktion und kam zu folgenden Resultaten: Als Untersuchungsmethode benützte er die Antigenverdünnungsmethode nach Uhlenhuth und die Antikörperverdünnungsmethode nach Ogata; bei der letzeren kann in geeigneter Antigenverdünnung für jedes Immunserum der Titer durch Immunserumverdünnung bestimmt werden. 1) Das Immunserum, das durch natives Serumantigen hergestellt wurde, zeigt bei beiden Präzipitinmethoden die typische Artspezifizität. 2) Das Immunpräzipitin, das durch erhitzte Serumantigene (70°C-30 Minuten im Wasserbad) immunisiert wurde, reagiert nach Untersuchungsmethode und Immunisierungsstärke, wie folgt: a) Bei schwach immunisiertem Präzipitin kann man nach der Antigenverdünnug die Art- und Zustandsspezifizität nachweisen, jedoch bei hoch immunisiertem Präzipitinserum nur die Zustandsspezifizität, weil dabei die Artspezifizität durch die Zustandsspezigzität beinahe bedeckt wird. b) Nach der Immunkörperverdünnung konnte ich beide Spezifizitäten sowohl bei schwach als auch bei hoch immunisiertem Antiserum nach weisen. 3) Das Immunserum, das man durch stark erhitztes Antigenserum (100°C-30 Minuten) bekam, zeigt nach der Antigenverdünnungsmethode nur die Zustandsspezifizität bei beider Immunisierungsweisen. Nach der Antikörperverdünnung bleiben jedoch diese beiden Spezifizitäten nach weisbar. 4) Dieser Befund zeigt sich bei mit Alkohol vorbehandeltem Antigenserum wie bei stark erhitztem Antigen in gleicher Weise, weil nach der Antigenverdünnungsmethode die Artspezifizität oft durch Zustandsspezifizität bedeckt wird und nach der Antikörperverdünnung beider Spezifizitäten nachweisbar sind.