Verfasser gelang es mit vieler Mühe mittels eigener Methode auf der Haut des Kaninchens oder Meerschweinchens mit Kantharidinpflaster eine passende grosse Blase zuerzeugen, die ebenso reichen Inhalt wie die beim Menschen hatte. Mit dem Inhalt dieser Blase sowie dem Blutserum hat er dann zytologische, physikochemische und serochemische Untersuchungen ausgeführt und folgende Resultate erzielt: 1. In der Blasenflüssigkeit sind verschiedene Blutzellen vorhanden, nämlich viele Leukozyten und Blutplättchen, aber nur sehr wenige Erythrozyten. Es ist interessant, dass viele Blutplättchen in der Blasenflüssigkeit zum Vorschein kommen, während Erythrozyten nur sehr wenig gefunden werden. 2. Nach physikalischen, chemischen und mikrochemischen Methoden habe ich Blaseninhalt und Serumbestandteile verglichen, und die hier angegebenen Resultate erhalten. Der Blaseninhalt enthält die im Blutserum vorkommenden Bestandteile, wie Kochsalz, Reststickstoff in derselben, bezw. einer etwas grösseren Menge wie das Blutserum selbst, während der Gehalt an Eiweiss, Zucker, Fermenten, Antifermenten, Trockenrückstand, Bilirubin, hämolytischem Komplement und normalem Immunkörper regelmässig kleiner ist als in dem Blutserum. 3. Etwas anders liegen die Verhältnisse für den Gehalt der Blasenflüssigkeit an Immunantikörpern, weil die Periode: der Blasenbildung nach der Immunisierung dabei einen grossen Einfluss ausübt. Wenn man im Frühstadium (etwa in der 1.-2. Woche) nach der Immunisierung Blaseninhalt und Blutserum prüft, so sieht man bei beiden Säften einen grossen Unterschied im Immunkörpergehalt, im Spätstadium der Immunisierung dagegen findet man in dieser Hinsicht eine Annäherung zwischen Blaseninhalt und Blutserum. Diese Erscheinung beruht vielleicht nicht auf der Veränderung des Gefässes, sondern auf dem Immunkörper selbst, weil antigenfreie Immunkörper noch grössere Gefässpermeabilität zeigen als antigenreiche. Zum Schluss möchte ich noch die Ansicht aussprechen, dass diese physiologischen oder pathologischen Bestandteile des Blaseninhaltes hauptsächlich aus dem allgameinen Blutkreislauf herstammen, uud nicht aus den perivasculären Geweben, weil diese immer von Serumbestandteilen abhängig sind.