Vor und nach der Splenektomie bei Tieren und Milztumorkranken, und nach der Blockierung des Retikuloendothelsystems durch 1%. Collargol an Kaninchen untersuchte Verfasser die Veränderungen der Senkungsgeschwindigkeit der Erythrocyten. Dabei entdeckte er das regelmässige Auftreten der unscharfen Zone bei Sedimentierung der Erythrocyten. Verfasser konstatierte eine Vermehrung der jungen, insbesondere der retikulierten Erythrocyten im Anschluss an die Steigerung der Erythropoese in dem Knochenmark bei Tieren und Menschen nach der-Splenektomie im Blute. Verfasser färbte supravital mit Brillantkresylblaulösung die Erythrocyten aus der unscharfen Zone in der Überzeugung, dass zwischen dieser unscharfen Sedimentierungszone und dem Auftreten der jungen Erythrocyten im Blute eine enge Beziehung vorhanden sein müsste. Er kam zu folgenden Resultaten: 1. Bei den Milztumorkranken ist die Senkungsgeschwindigkeit der Erythrocyten im allgemeinen beschleunigt. 2. Bei Tieren und Milztumorkranken ist nach der Splenektomie im allgemeinen die Senkungsgeschwindigkeit der roten Blutkörperchen beschleunigter als vor der Operation. 3. Diese Beschleunigung der Senkungsgeschwindigkeit der Erythrocyten nach der Splenektomie beruht hauptsächlich auf der Hypercholesterinaemie und mehr oder weniger auf der Vermehrung des Fibrinogengehaltes im Blutplasma, die man nach der Splenektomie konstatieren kann. 4. Bei der Blockierung des Retikuloendothelsystems konstatierte Verfasser an Kaninchen eine Beschleunigung der Senkungsgeschwindigkeit der Erythrocyten. Diese trat besonders auffallend bei den Kaninchen auf, bei denen die Blockierung des Retikuloendothelsystems und die Fütterung mit Eidotter angewandt wurde. 5. Das Auftreten der unscharfen Zone bei Sedimentierung der Erythrocyten nach der Splenektomie beruht auf der Vermehrung der jungen, insbesondere der retikulierten Erythrocyten im Blute. 6. Auch bei Blutentziehungs- und Blockierungsversuchen an Kaninchen und verschiedenen Kranken, bei denen die retikulierten Erythrocyten im Blute vermehrt waren, konstatierte Verfasser das Auftreten der unscharfen Zone bei Sedimentierung der Erythrocyten. 7. Wenn im Anschluss an die Steigerung der Erythropoese in dem Knochenmark die retikulierten Erythrocyten im Blute vermehrt waren, konstatierte Verfasser einerseits das Auftreten der obenerwähnten unscharfen Zone, andererseits die Steigerung der osmotischen Erythrocytenresistenz an der Maximalresistenz. 8. Wenn man die obenerwähnten zwei Tatsachen konstatieren kann, so kann man sagen, dass dann die Erythropoese in dem Knochenmark gesteigert ist.