Über die Pathogenese der Anämie bei Anchylostomiasis herrscht noch keine bestimmte Anschanung. Neuerdings sind zudem von mehreren Seiten die Entstehung von Anämien im allgemeinen und auch deren Behandlungsweise usw. auf konstitutionelle Momente, besonders z. B. auf die Schilddrüse und ihre Funktionen bezogen. Von diesem Standpunkt aus habe ich pharmakologisch mit Adrenalin, Atropin und Pilocarpin den Zustand des mit den innersekretorischen Organen innig gebundenen vegetativen Nervensystems bei Anchylostomiasis erforscht. Ebenso wurde es auch bei anderen Krankheiten, z. B. bei Diabetes, Parkinsonismus, Bleivergiftung und Morphinismus geprüft. Unter 11 Anchylostomiasis-Kranken, welche mössige Anämie und Eosinophilie zeigten, reagierten gegen Adrenalin nur 2 Fälle ziemlich stark, übrige nur ganz geringfügig, sogar zeigte ein Fall keine Reaktion. Gegen Pilocarpin war ein Fall unempfindlich, übrige Fälle reagierten aber mässig stark, ebenso, wenn auch weniger ausgesprochen, doch auch mässig gegen Atropin. Es schien also bei Anchylostomiasis grösstenteils sich um Labilität des gesamten vegetativen Nervensystems, spez. um Vaguslabilität, bei welcher es zwar mehr zur Pilocarpinempfindlichkeit neigte, zu handeln, nur ein Fall verhielt sich wie bei Sympathikotonie infolge von Vagushypotonie. Durch Thyreoidingabe (täglich 0,3g, 3 Tage lang) ist bei einem Anchylostomiasis und Diabetes und Morphinismus die Atropinreaktion anscheinend mehr ausgeprägt als sonst geworden. Ob man aber aus Resultaten mit solchen die Endigungen des vegetativen Nervensystems beeinflussenden Mitteln, wie Atropin, Pilocarpin und Adrenalin über den gesamten Verhalten je im betreffenden Systeme des vegetativen Nervensystems beurteilen und sogar dasselbe in die 2 gegeneinander stehenden Systeme, Para- und Sympathicus, wie Eppinger und Hess zuerst hervorhoben, einteilen mag, das ist eine Frage. Hoffentlich kommen anderweitige neueren Methoden für die Funktionsprüfung des vegetativen Nervensystems.